Dos und Don'ts im Kanton Luzern

Was du über Corona wissen solltest

Symptome, Unsicherheiten und Fragen um das Coronavirus? Wir klären auf.

Die befürchtete zweite Welle ist da. Die Zahl der positiv getesteten Personen nimmt seit einiger Zeit rasant zu. zentralplus beantwortet die wichtigsten Fragen rund um Testzentren, Quarantäne und Kosten.

Das Coronavirus hat unseren Alltag fest im Griff. Geltende Massnahmen werden laufend angepasst und sind je nach Kanton unterschiedlich – das kann für Verwirrung sorgen. zentralplus hat ein paar der gängigsten Fragen beantwortet.

Was sind typische COVID-19-Symptome?

Fieber, Fiebergefühl, Halsschmerzen, Husten (meist trocken), Kurzatmigkeit, Muskelschmerzen, plötzlicher Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns.

Wie verbreitet sich das Virus?

Das Virus verbreitet sich über Tröpfchen. Niest oder hustet eine infizierte Person, kann das Virus über die Schleimhäute direkt in die Nase, den Mund oder die Augen gelangen. Auch bleiben die Tröpfchen an den Händen und anderen Oberflächen haften – darum sind regelmässiges (und korrektes!) Händewaschen und Desinfizieren so wichtig.

Die Inkubationszeit bis zum Ausbruch der Symptome dauert in der Regel zwischen 3 und 7 Tage, kann aber in Ausnahmefällen auch bis zu 14 Tage dauern.

Ich habe Symptome, was muss ich tun?

Bei Symptomen – auch nur schon im Verdachtsfall – rät das Bundesamt für Gesundheit (BAG), zu Hause zu bleiben und Kontakt mit anderen Menschen zu meiden.

Danach solltest du umgehend den Hausarzt oder eine Gesundheitseinrichtung telefonisch kontaktieren. Von einem unangemeldeten Besuch in einer Praxis wird grundsätzlich abgeraten.

Bevor du zum Hörer greifst, kannst du auch den Onlinecheck des BAG machen. Dieser spricht, je nach Ergebnis, eine Empfehlung aus, ob du den Test machen sollst. Bei Unklarheiten sollte aber in jedem Fall mit einem Arzt telefonisch Kontakt aufgenommen werden.

Wo kann ich einen Coronatest machen? Wie muss ich dabei vorgehen?

In Luzern bieten verschiedene Institutionen Testmöglichkeiten an. Beim Luzerner Kantonsspital (LUKS) kannst du den Test auf Anmeldung (telefonisch oder über ein Onlineformular) machen lassen.

Ein «Drive-In»-Testcenter befindet sich auch in der Allmend auf dem Areal des Armeeausbildungszentrums (AAL). Betrieben wird es vom Kantonalverband der Spitex und von der Zivilschutzorganisation Pilatus. Zugelassen sind aber nur jene, die von einem Arzt überwiesen wurden (zentralplus berichtete).

Auch die Hirslanden-Klinik St. Anna bietet Tests an, weist aber auf ihrer Website ausdrücklich darauf hin, kein Walk-In-Testcenter zu haben. Eine ärztliche Überweisung ist hier also obligatorisch.

Die MedCenter-Filiale in der Mall of Switzerland bietet nach einer Voranmeldung Tests für Einzelpersonen, aber auch für Firmen an.

Tests ohne Anmeldung können im MedCenter Permanence im Bahnhof Luzern gemacht werden. Hier können aber Wartezeiten von mehreren Stunden entstehen.

Wenn das Testergebnis positiv ausfällt, wird sich die medizinische Stelle und auch die kantonale Behörde bei dir melden und das weitere Vorgehen besprechen.

Im Kanton Zürich wird derzeit geplant, dass auch Apotheken künftig Coronatests anbieten können. Gespräche diesbezüglich finden auch in Luzern statt. Wie David Dürr, Leiter der Dienststelle Gesundheit und Sport, auf Anfrage schreibt, werden weitere Schritte geprüft, sobald die Resultate aus Zürich vorliegen.

Die Apotheken des Kantons Luzern haben eine grundsätzliche Mitwirkung aber bereits zugesichert. «Falls man in gegenseitiger Absprache zum Schluss kommt, dass Tests in Apotheken angeboten werden sollen, müssen zuerst auch die entsprechenden räumlichen und fachlichen Voraussetzungen in den Apotheken für das Testen geschaffen werden», so Dürr.

Muss ich den Test selbst bezahlen?

Die Testkosten werden vom Bund übernommen, wenn typische Symptome vorliegen oder ein Arzt den Test verordnet.

Nicht übernommen werden die Kosten, wenn der Test auf Anforderung eines Arbeitgebers erfolgt oder präventiv gemacht wird – um beispielsweise eine Reise anzutreten.

Die Kosten für den Test belaufen sich zwischen 80 und 180 Franken – je nach Institution.

Bei Tests im MedCenter Permanence fällt in jedem Fall ein Unkostenbeitrag an, der vor Ort zu bezahlen ist. Dieser beläuft sich auf 30 Franken (von Montag bis Freitag von 08:00 bis 18:00 Uhr) oder 70 Franken (ausserhalb dieser Zeiten).

Warum die Tests keine einheitlichen Preise haben, erklärt David Dürr auf Anfrage wie folgt: «Es gilt der freie Wettbewerb.»

Wo kann ich mich testen lassen, wenn ich beispielsweise für eine Reise einen Test benötige?

Alle oben genannten Stellen bieten auch Präventivtests an. Zu beachten ist jedoch, dass die Resultate zwischen 24 und 72 Stunden später mitgeteilt werden. An Wochenenden und Feiertagen unter Umständen noch später.

Auch wichtig: Wenn du einen Test machen willst, aber keine Symptome aufweist, kann es sein, dass du mehrere Tage warten musst, bist du einen Termin kriegst – «echte» Fälle gehen vor.

Die Kosten für solche Präventivtests werden übrigens vom Bund nicht übernommen.

Was droht mir, wenn ich mich nicht an die Massnahmen halte?

Der Kanton kann bei Zuwiderhandlungen Bussen aussprechen. Gemäss Artikel 83 Absatz 1 des Epidemiegesetzes können sich diese bei fahrlässiger Missachtung auf 250 Franken und bei vorsätzlicher auf 500 Franken belaufen. Die Regierung behält sich auch weitere Strafmassnahmen vor – je nach Schwere des Verstosses.

Ich befinde mich in der Selbstisolation/Quarantäne. Wie weit darf ich mich bewegen?

Grundsätzlich muss zwischen den Begriffen Isolation und Quarantäne unterschieden werden. In Isolation müssen Personen, die Krankheitssymptome aufweisen. Diese sollen auf Kontakt mit anderen Menschen oder der Aussenwelt generell verzichten, um die Krankheit nicht weitergeben zu können.

In die Quarantäne musst du, wenn du mit positiv getesteten Personen in engem Kontakt warst. Bei der Quarantäne handelt es sich um eine vorbeugende Massnahme, bei der aber auch möglichst auf Kontakt zu Mitmenschen verzichtet werden soll.

In beiden Fällen solltest du das Haus/Zimmer nur verlassen, um dich testen zu lassen oder wenn ein ärztlicher Besuch nötig ist. Alle anderen Exkursionen wie Spaziergänge, Besuche in der Waschküche und dergleichen solltest du vermeiden.

Wie lange muss ich in der Isolation/Quarantäne bleiben?

Das kommt ganz darauf an. Hast du dich testen lassen und das Ergebnis ist negativ, kannst du die Quarantäne 24 Stunden nach Erhalt des Ergebnisses verlassen.

Fällt der Test jedoch positiv aus, wird sich die kantonale Stelle bei dir melden und das weitere Vorgehen mit dir besprechen. Wenn die Symptome nur leicht sind, kannst du diese zu Hause aussitzen. Gemäss BAG wird die Isolation 48 Stunden nach Abklingen der Symptome beendet – wenn seit Symptombeginn mindestens 10 Tage vergangen sind. Sollten sich die Symptome verschlechtern, muss ein Arzt informiert werden.

Hast du dich hingegen nicht testen lassen, kannst du die Isolation frühestens 48 Stunden nach Abklingen der Symptome verlassen – wenn 10 Tage seit Anfang der Symptome vergangen sind.

Das BAG weist darauf hin, dass eines der Symptome auch noch über den Krankheitsverlauf nachwirken kann: Der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns. Es besteht also die Möglichkeit, dass man nicht mehr ansteckend ist und trotzdem noch mit dem Symptom zu kämpfen hat.

Ich wohne mit mehreren Leuten zusammen. Muss ich im Zimmer bleiben? Welche Regeln gelten im Bad?

Bei einer Wohnung, die sich mehrere Personen teilen, gibt das BAG auch klare Richtlinien vor. Infizierte Personen müssen demnach in ihrem Zimmer blieben, dieses regelmässig lüften und den Kontakt zu anderen Mitbewohnern und allfälligen Haustieren meiden.

Wenn möglich, soll auch ein eigenes Badezimmer benutzt werden. Ist das aber nicht möglich, müssen die sanitären Anlagen – Duschen, Waschbecken, WC – nach jedem Gebrauch ausgiebig desinfiziert werden. Ein Vorrat an Desinfektionsmittel lohnt sich also.

Was nun aber, wenn man alleinerziehender Elternteil eines Kleinkindes ist? Gemäss David Dürr ist dann eine Betreuung für das Kind zu organisieren.

Warum sind Kinder von den Massnahmen grösstenteils ausgenommen?

Gemäss aktuellen Erkenntnissen können sich auch Kinder mit dem Virus anstecken – allerdings haben Kinder unter 12 Jahren weniger stark ausgeprägte Symptome und übertragen das Virus seltener, wie das BAG schreibt.

Sollten bei einem Kind trotzdem Symptome auftauchen, rät das BAG zum gleichen Vorgehen wie bei Jugendlichen oder Erwachsenen.

Wo finde ich Hilfe für Einkäufe und andere Dienste?

In Luzern bieten die Organisationen Vicino und Zeitgut Unterstützung, wenn es darum geht, für Betroffene einzukaufen oder andere kleine Dienste zu übernehmen.

Einen digitalen Dienst hat die Migros in Zusammenarbeit mit der Pro Senectute lanciert. Die App «Amigos» ist für iPhone und Android verfügbar.

Auch liefern viele Restaurants Essen bis zur Haustür – auf Wunsch auch ohne persönliche Übergabe. Ein schweizweit tätiger Dienst ist eat.ch, der als Website oder App verfügbar ist.

Ich habe einen Job, der Präsenz unabdingbar macht. Jetzt müsste ich in Quarantäne. Muss ich mich dafür krankschreiben lassen?

Nein. Ein zusätzliches Arztzeugnis ist laut David Dürr nicht notwendig. Der Kanton stelle eine Quarantänebescheinigung aus. Die betroffene Person in der Quarantäne müsse sich auf das Homeoffice beschränken.

Weitere Informationen rund um den Coronavirus bekommst du bei der 24-Stunden Infohotline des Kantons Luzern: 041 228 68 89.

Hast du dringende Fragen zum Coronavirus, die wir für dich beantworten sollen? Stell sie unten in den Kommentaren.

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