Zugs Meisterspieler in die AHL geschickt

Warum der EVZ in dieser Saison nicht mit Geisser rechnet

Bevor Tobias Geisser einen neuen Anlauf in Nordamerika nahm, hielt er sich beim EVZ fit. (Bild: Claudio Thoma/freshfocus) (Bild: Claudio Thoma/freshfocus)

Um sich seinen Traum von einer NHL-Karriere im zweiten Anlauf zu erfüllen, muss Tobias Geisser einen Umweg nehmen. Der 22-jährige Verteidiger ist Washingtons Kaderreduktion auf 27 Spieler zum Opfer gefallen und muss die Saison mit dem Farmteam in der AHL beginnen. Steht damit seine baldige Rückkehr zum EV Zug an?

Mit dieser Nachricht aus Nordamerika hat er am Dienstag nicht gerechnet. Darum sagt Zugs Sportchef Reto Kläy: «Ich habe geglaubt, dass es Tobias Geisser zumindest bis zur letzten Kaderreduktion schafft.»

Nun muss die 1,93 Meter grosse und über 90 Kilogramm schwere Hochbegabung abermals den Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Zu den Hershey Bears, die Tobias Geisser im Dezember 2019 schon fast fluchtartig verliess, um die nächsten anderthalb Saisons auf Leihbasis bei seinem Stammklub EVZ in der National League zu reifen und in diesem Mai Schweizer Meister zu werden.

2020/21 produzierte er in 63 Spielen 6 Tore und 18 Assists und wurde für seine hohe Leistungskonstanz mit dem ersten Aufgebot für eine A-WM belohnt.

Der Ratschlag von Reto Kläy

Wird Reto Kläy heute Mittwoch wegen der Zeitverschiebung also länger aufbleiben, um mit Geisser über eine abermalige Rückkehr zu den Zugern zu reden?

Eine Frage, die den EVZ-Sportchef zum Schmunzeln bringt, ehe er entgegnet: «Nein, das habe ich nicht vor.»

Und warum nicht? «Als sein Kollege würde ich Tobias Geisser dazu raten, alles dafür zu unternehmen, um eine Chance in der NHL zu bekommen», sagt Reto Kläy und ergänzt: «Tobias Geisser hat sich als Spieler und Persönlichkeit seit Ende 2019 enorm weiterentwickelt. Ich bleibe dabei: Er hat das Zeug dazu, um sich in der NHL festzusetzen.»

«Jetzt muss Tobias Geisser seine Ellbogen ausfahren.»

EVZ-Sportchef Reto Kläy

Genau das muss der Schweizer WM-Spieler den Sportverantwortlichen in Washington in nächster Zeit klarmachen. Würde Tobias Geisser erneut vor Ablauf seines bis zu diesem Saisonende gültigen Vertrages zum EVZ zurückkehren, würde er damit seinen Ruf in der besten Liga der Welt beschädigen. In diesem Fall würde sein NHL-Traum kaum mehr realisierbar sein.

Geisser gibt die Richtung vor

Darum folgert Reto Kläy: «Für die laufende Spielzeit rechne ich nicht mit einer Rückkehr von Tobias Geisser.» Aber vielleicht für die nächste. Das hängt selbstredend massgeblich davon ab, wie Zugs Meisterspieler in der laufenden Saison performt. «Es wird seine Entscheidung sein, wie es mit ihm sportlich weitergehen soll», so Kläy.

Tobias Geisser, ein hochanständiger und smarter Typ, wird beweisen müssen, dass er auch die mentale Härte besitzt, um durchzubeissen und sich gegen teaminterne Konkurrenz im Kampf um einen Platz in der besten Liga der Welt durchzusetzen. «Jetzt muss Tobias Geisser seine Ellbogen ausfahren», sagt Reto Kläy.

Ob der Verteidiger seinen Arbeitgeber davon überzeugen kann, ihm eine echte Chance in der NHL zu geben, wird sich in den kommenden Monaten weisen.

Affaire à suivre.

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