Brand im Luzerner Princesse Club

War es Brandstiftung?

Im ersten Stock des Gebäudes, in dem sich auch das Ausgehlokal «Princesse The Club» befindet, haben die Büros des Clubinhabers gebrannt. (Bild: zvg)

Am frühen Samstagmorgen brannte es in den Büroräumlichkeiten vom «Princesse The Club» in der Stadt Luzern. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Hinweise deuten aber auf Brandstiftung.

Total 140 Einsatzkräfte der Luzerner Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste standen in der Nacht auf vergangenen Samstag am Hallwilerweg 14 im Einsatz. Insgesamt 40 Personen – Anwohner und Besucher des Clubs – mussten mit Hilfe der Feuerwehr evakuiert werden (zentral+ berichtete).

Mit einem blauen Auge davon gekommen

«Wir haben grosses Glück gehabt», sagt Massimo Minacapilli, Besitzer und Betreiber des Ausgehlokals «Princesse The Club». Wegen Rauchgestanks hätten Anwohner aus den oberen Stockwerken die Security des Clubs informiert. «Diese hat sofort in den Büros nachgesehen. Und dann wegen der starken Rauchentwicklung umgehend die Rettungskräfte alarmiert.»

Als die Feuerwehr eintraf, befanden sich die Büros bereits im Vollbrand. Das Feuer konnte schnell gelöscht und so ein Übergreifen des Brandes auf andere Gebäudeteile verhindert werden. Das Gebäude musste danach belüftet werden.

Eine tote Katze 

Personen wurde gemäss Mitteilung der Rettungskräfte keine verletzt. Auch ein Hund und drei Katzen konnten gerettet werden. Weniger Glück hatte ein Büsi einer Anwohnerin. Trotz sofortiger Bemühungen vor Ort und anschliessender Notfallbehandlung in der Tierklinik verstarb die Katze.

Bereits nach rund drei Stunden konnten die Bewohner der betroffenen Liegenschaften in ihre Wohnungen zurückkehren. «Wir haben glücklicherweise keine Schäden zu beklagen. Es stinkt einfach noch nach Rauch», sagt ein Anwohner aus dem 5. Stockwerk.

Brandursache nach wie vor unklar

Beliebt, aber umstritten

Der «Princesse The Club» sorgte in der Vergangenheit noch unter dem Namen «Opera» für diverse Schlagzeilen. So machte der insbesondere beim jüngeren Publikum beliebte Club wegen Nachtruhestörungen und Verschmutzung im öffentlichen Raum aber auch wegen des umstrittenen Veranstaltungsprogramms verschiedentlich von sich reden (zentral+ berichtete).

Was bleibt, ist die Unsicherheit über die Brandursache. Wie zentral+ aus vertrauenswürdiger Quelle erfahren hat, soll zuvor ins Büro eingebrochen worden sein. «Wegen der laufenden Ermittlungen möchte ich dazu keine Stellung nehmen», sagt Minacapilli. 

Durch den Brand wurden die Büros des insbesondere beim jüngeren Publikum sehr beliebten Clubs im ersten Stock stark in Mitleidenschaft gezogen. «Die Zimmer sind total zerstört. Ans Arbeiten ist im Moment nicht zu denken», sagt Minacapilli.

Massimo Minacapilli ist Inhaber des Clubs, der früher unter dem Namen «Opera» lief (siehe Box), und Mieter der ausgebrannten Räumlichkeiten: Insgesamt seien sechs Räume und ein Sitzungszimmer vom Brand betroffen. Nebst den Büros für die fünf Mitarbeiterinnen befinden sich darunter auch die Arbeitszimmer von Minacapilli und seinem Geschäftspartner Milos Kant.

Dass sich ein allfälliger Brandanschlag gegen ihn, seine Geschäftspartner oder den Club selbst richte, kann sich Minacapilli nicht vorstellen. Bisher habe er keine Anzeige erstattet. Auf Anfrage will die Luzerner Polizei keine Auskunft geben – aus ermittlungstaktischen Gründen.

Club ist nicht betroffen – Betrieb läuft weiter

Am Montag konnten die zerstörten Räumlichkeiten erstmals wieder seit dem Brand begangen werden. «Wir hatten am Wochenende viel zu tun, der Club war normal offen», so Minacapilli. Er betont: «Der Club ist vom Brand nicht betroffen – der Betrieb geht nach wie vor weiter.»

Betroffen sei vor allem die Administration des Clubs, die auch für seine andern Clubs in Zürich zentral von Luzern aus gelaufen sein. «Die Höhe des Schadens ist noch nicht genau bekannt.» Er schätzt die Schadenssumme aber auf mehrere 100’000 Franken. Derzeit würden Versicherungsexperten die Schäden beurteilen und beziffern. 

In der Zwischenzeit verlagert Minacapilli die Administration in ein Provisorium. «Ich kann mich auf ein eingespieltes Team verlassen», ist Minacapilli froh. Auch habe man dank regelmässigen Backups keinen Datenverlust erlitten. «Der Brand zwingt uns nicht in die Knie.» 

Polizei sucht Zeugen

Die Polizei sucht Zeugen, welche in der Nacht vom 27. auf den 28.3.2015 um das Gebäude am Hallwilerweg 14 auffällige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise sind direkt an die Luzerner Polizei (Tel. 041 248 81 17) zu richten.

Wegen der starken Rauchentwicklung musste das gesamte Gebäude evakuiert und anschliessend belüftet werden.

Wegen der starken Rauchentwicklung musste das gesamte Gebäude evakuiert und anschliessend belüftet werden.

(Bild: zvg)

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