Norweger Martinsen ist nicht bloss eine Absicherung

Wann stösst der siebte Ausländer zum Zuger Fanionteam?

Der Däne Emil Kristensen von der EVZ Academy (rechts) auf der Verfolgung des Oltners Michael Rudolf. (Bild: Daniela Frutiger/freshfocus)

Klappt alles nach Plan, wird der vom EV Zug für den Rest der Saison neuverpflichtete Andreas Martinsen (29) diesen Mittwoch eintreffen. Und am Samstag wird sich weisen, ob der Däne Emil Kristensen (27) noch vor Playoff-Beginn einen Garderobenwechsel in der Bossard-Arena vollziehen könnte.

Das wichtigste Spiel der Zuger in dieser Woche findet nicht am Donnerstag in Davos und nicht am Freitag zu Hause gegen die Rapperswil-Jona Lakers statt. Sondern am Samstag gegen den EHC Winterthur in der Swiss League.

Vier Runden vor Schluss der Qualifikation ist die zehntplatzierte EVZ Academy auf gutem Weg, die 18 Punkte, die sie vor Beginn der Klassierungsrunde auf den Tabellenletzten zur Sicherstellung des Ligaerhalts benötigt, zu erreichen. Nicht abzusteigen, ist das vordringliche und wichtigste Ziel der Zuger in der Swiss League.

Die Klassierungsrunde wird mit Übernahme der Punkte und Tore an die Qualifikation anschliessen und mit je einem Heim- und Auswärtsspiel der Zuger gegen Sierre, Winterthur und die Ticino Rockets ausgetragen. Der Letzte wird danach direkt die Ligaqualifikation gegen den Sieger der «MySports League» bestreiten. Diesen Kelch will der EVZ an sich vorbeiziehen lassen.

Im Notfall noch ein ausländischer Goalie

Schafft die EVZ Academy spätestens mit Abschluss der Qualifikation am 15. Februar den Ligaerhalt, geht es in der Klassierungsrunde um nichts mehr. Und so könnte der EV Zug den dänischen Internationalen Kristensen sofort in die erste Mannschaft, die im Playoff (ab dem 7. März) den Gewinn der Meisterschaft realisieren will, beordern. «Das ist eine Möglichkeit», gibt Sportchef Reto Kläy zu.

Mit Stürmer Andreas Martinsen und Verteidiger Emil Kristensen wäre der meistgenannte Titelanwärter auf den Ausländerpositionen gegen viele Eventualitäten (zum Beispiel Verletzungen) abgesichert. Martinsen wird nach Carl Klingberg, Jan Kovar, Oscar Lindberg, Erik Thorell und dem zu Lugano weitergezogenen David McIntyre die sechste, Kristensen die siebente Ausländer-Lizenz beanspruchen.

«Mit seiner Wasserverdrängung und Fähigkeit, Tore zu schiessen, bietet Andreas Martinsen eine interessante Option.»

EVZ-Sportchef Reto Kläy

Bliebe also noch eine verfügbare Ausländer-Lizenz, die Kläy für einen Torhüter einsetzen würde, falls «sich Stammgoalie Leonardo Genoni erheblich verletzen sollte». Am 15. Februar ist für alle National-League-Klubs Deadline.

Was bringt dem EVZ-Dänen mehr?

Allerdings denken die Zuger Verantwortlichen auch daran, Emil Kristensen im Academy-Team zu belassen, selbst wenn sich die Klassierungsrunde als bedeutungslos herausstellen sollte. «Die Frage ist, ob zum Beispiel zwei Einsätze mit unserem National-League-Team dem Spieler mehr bringen als sechs Einsätze mit der Academy», sagt Kläy und ergänzt, dass sie den Entscheid intern noch besprechen müssten.

Kommt hinzu: Die Klassierungsrunde in der Swiss League ist am 8. März fertig. Also einen Tag nach dem Playoff-Start in der höchsten Spielklasse. Kristensen würde also den Playoff-Auftakt verpassen, bevor er für den Meisterkandidaten auflaufen könnte. Und von ihm darf man nicht erwarten, dass er für den EVZ mehr Gutes bewirken kann als ein Ergänzungsspieler.

Martinsens Debüt frühestens am Freitag

Mit dem am Montag verpflichteten Andreas Martinsen hat der EV Zug bereits einen Neuzugang (zentralplus berichtete), der in den verbleibenden elf Spielen bis zum Playoff-Start im Team des aktuellen Spitzenreiters getestet werden muss. Am Donnerstag im Auswärtsspiel gegen Davos wird das kaum der Fall sein. «Das halte ich wegen der Freigabe und des Jetlags für unrealistisch», sagt Kläy.

«Unsere Mannschaft besteht mehrheitlich aus Spielern, die ihre Stärken mehr im spielerischen und weniger im physischen Bereich haben.»

Mit Martinsens Debüt im EVZ-Dress kann frühestens am Freitag gegen die Rapperswil-Jona Lakers gerechnet werden – falls Trainer Dan Tangnes will.

Kläy sieht den norwegischen Flügel nicht bloss als Ersatz, falls sich einer aus dem Quartett Klingberg, Kovar, Lindberg und Thorell verletzen sollte. «Mit seiner Wasserverdrängung und Fähigkeit, Tore zu schiessen, bietet Andreas Martinsen eine interessante Option», hält er fest.

Kläy attestiert EVZ physischen Mangel

Jetzt liegt es an Tangnes herauszufinden, in welcher Linienzusammensetzung der Neue am besten funktioniert und ob sich mit ihm die offensive Durchschlagskraft der Zuger steigern lässt.

Denn Kläy ist mittlerweile zur Einschätzung gelangt, dass es dem EVZ im physischen Spiel mangelt (zentralplus berichtete). Er sagt: «Unsere Mannschaft besteht mehrheitlich aus Spielern, die ihre Stärken eher im spielerischen als im physischen Bereich haben. Mit Martinsen kann man das besser ausbalancieren.»

Für den EVZ und seinen Trainer steht viel auf dem Spiel. Noch nie in diesem Jahrtausend war die Ausgangslage für die Zuger, zum zweiten Mal nach 1998 Meister zu werden, so günstig wie jetzt. Zumal keiner der «grossen vier» (SC Bern, ZSC Lions, Lugano und Davos) einen unerschütterlichen Eindruck macht.

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