Unglaubliches Verhalten von Luzerner Polizist

Wachtmeister «Frontmaus»: «Redsch du Dütsch, öberhaupt?»

Ein Wachtmeister der Luzerner Polizei schlägt Unbeteiligte ins Gesicht und hält telefonierende Sprachlehrer für rumänische Taschendiebe. Auf eine Administrativuntersuchung wird aber verzichtet. 

Ein Wachtmeister der Luzerner Polizei hielt ein Grafiker und einen Sprachlehrer für «rumänische Taschendiebe.» Auch als der Irrtum schon feststand, führte die Polizei noch eine Nackt-Leibesvisitation durch. Zu Unrecht, wie ein Urteil des Bundesgerichtes vom 11. April bestätigt. Doch das Vorgehen der Luzerner Polizei war wohl kein einmaliger Ausrutscher, wie die Sonntags Zeitung berichtet, sondern gehört im Gegenteil zum Standard. Im Dienstbefehl «Behandlung eingebrachter Personen» sei das so geregelt. 

Jedes Jahr müssen sich hunderte von Personen nackt eine Leibesvisitation gefallen lassen, die man so wohl kaum rechtfertigen könne. Das Bundesgericht hält fest, dass ein Abtasten über den Kleidern meist ausreiche, um versteckte Gegenstände zu finden. Zudem könnten Gürtel und Schuhbändel eingezogen werden. Die Luzerner Polizei will nun ihr Vorgehen überarbeiten.

«Redsch du Dütsch, öberhaupt?»

Der Wachtmeister der Luzerner Polizei fällt aber öfters mal negativ auf, ohne entsprechende Richtlinien im Dienstbüchlein. So schnauzte er, den man intern die «Frontmaus» nennt, den Sprachlehrer mit thailändischem Aussehen bei der Verhaftung an: «Redsch du Dütsch, öberhaupt?» Und, in Anspielung auf seine thailändische Herkunft: «Wenn du nicht zufrieden bist, kannst du gehen.» Eine 38-jährige Lehrerin, die in der Menschentraube stand und selber von den Polizisten angegangen wurde («hau ab!»), reichte ebenfalls eine Beschwerde ein und bestätigte darin das Duzen.

Der Kraftprotz haute ihr zünftig ins Gesicht

Doch damit nicht genug. Die Sonntagszeitung weiss, dass der selbe Wachtmeister auch schon eine Frau, die während einer Hausdurchsuchung am 18. November 2015 auftauchte, ins Gesicht geschlagen haben soll.  Danach litt die Krankenschwester mehrere Wochen an Ohrensausen. Stimmt dies, muss ihr der Kraftprotz zünftig ins Gesicht gehauen haben.

Gegen den Wachtmeister läuft wegen der Vorfälle je ein Strafverfahren. Doch die Behörden drücken beide Augen zu: Eine Administrativuntersuchung werde, wenn überhaupt, erst nach Abschluss der Strafverfahren eingeleitet, sagt Polizeisprecher Graf gegenüber der Sonntagszeitung.

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