Knapp 600 Fans testeten sich vor Ort

Vor dem FCL-Match zum Corona-Test: Die Ruhe vor dem Sturm

corona test allmend fc luzern fcl coronatest (Bild: ida)

Schon bald wird das Heimspiel des FC Luzern in der Swissporarena angepfiffen. Wer die Luzerner im Stadium anfeuern möchte, der muss beim Einlass ein Covid-Zertifikat vorzeigen. Deswegen hat der FCL gleich vor Ort ein eigenes Testzentrum aufgestellt.

Sie kommen bereits in voller FCL-Montur – oder noch leger gekleidet, dafür mit Cap und Schal, verräterisch blau weiss. Vor der Swissporarena ragt ein weisses Testzentrum in den Himmel, das der FCL aufgestellt hat. So können sich Matchbesucherinnen vor dem ersten Heimspiel der Saison vor Ort testen lassen und erhalten so ein Covid-Zertifikat, dass sie beim Einlass ins Stadium vorweisen müssen (zentralplus berichtete). Denn: Geimpt, getestet oder genesen – diese Regel gilt auch, wer ein FCL-Heimspiel besuchen möchte.

Am Morgen gab's eine Warteschlange

Um 14 Uhr sind es vereinzelte FCL-Fans, die den Weg hier hin finden. Die Stimmung ist dementsprechend ruhig. Im Testzentrum werden die Stäbchen für den Nasenabstrich bereitgelegt. Alles ist gut organisiert, wie Leonita Laski, Leiterin Medical, vor Ort sagt. «Jetzt ist es gerade wirklich ein wenig ruhig – anders war es am Morgen.»

Denn als das Testen begann, bildete sich just eine Warteschlange. Fans mussten bis zu zehn Minuten warten. «Vermutlich wird es dann gegen Matchbeginn nochmals zu einem Ansturm kommen», so Leonita Laski.

Wir treffen FCL-Sprecher Markus Krienbühl vor Ort an. Bis um 17 Uhr haben sich knapp 600 Personen vor Ort testen lassen, sagt er. Der FCL zieht ein positives Fazit. «Alle Besucher waren pünktlich zum Spielbeginn im Stadion», so Krienbühl. Ebenfalls waren die Feedbacks bezüglich des Testcenters sehr positiv – was auch eine kleine Befragung von zentralplus vor Ort zeigte.

Fans schätzen das Testangebot

«Es ist schön, dass der FCL so zu seinen Fans schaut», sagt ein Jugendlicher, der namentlich nicht genannt werden möchte. «Und dies ohne Repression.»

Denn: Einige Fangruppen von Schweizer Fussballklubs übten harsche Kritik, weil sie mit den Corona-Einlass-Regeln nicht einverstanden sind. Insbesondere, dass das Covid-Zertifikat beim Stadioneinlass mit der ID vorgewiesen werden muss, gibt zu reden.

In einer gemeinsamen Mitteilung der Schweizer Fanszenen schrieben diese, dies sei ein «Identitätsabgleich, der vorbelastet ist». Und weiter: «Bereits in der Vergangenheit waren ID-Kontrollen immer wieder Teil repressiver Massnahmen (Deanonymisierung, Fanpass, Kombitickets etc.) aus der Politik oder von den Behörden, welche von uns stets entschieden und erfolgreich bekämpft wurden.»

So bleibt beispielsweise die GC-Fangruppierung dem Stadion fern. Und auch die Zürcher Südkurve hat «schweren Herzens» entschieden, ihren Klub nicht in der Kurve, sondern vor dem Stadion anzufeuern.

Luzerner Fankurve feuert den FCL im Stadion an

Die Luzerner Fankurve, die United Supporter Luzern (USL), werden am Samstagabend im Stadion sein. «Die Luzerner Kurve wird unter ständiger Beobachtung der Rahmenbedingungen beim ersten Heimspiel ins Stadion zurückkehren und die Unterstützung der Mannschaft im gewohnten und geliebten Stil wiederaufnehmen», schreiben die USL in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Diese Nachricht erleichtert auch den FCL. «Wir sind froh, unterstützt die aktive Fanszene die Mannschaft», so FCL-Sprecher Krienbühl. Ganz grundsätzlich sei man mit dem Zuschaueraufkommen sehr zufrieden.

Zurück zu den FCL-Fans, die sich in der Allmend testen lassen. «Gerade auch für Junge, die oftmals noch nicht die Möglichkeit hatten, sich zweimal impfen zu lassen, ist es super, dies gleich hier zu tun», meint der Jugendliche von vorhin noch.

Mühsam – aber toll, so der Tenor

Der 36-Jährige Daniel Rizov findet die Testerei zwar anstrengend und mühsam. «Aber wenn man sich kurz vor Matchbeginn vor dem Stadion testen kann, so ist das doch unkomplizierter als sonst. Dass der FCL ein eigenes Testzentrum auf die Beine gestellt hat, finde ich super.»

Vor dem Testzenter warten einige auf ihr Resulat. Bierdosen werden geöffnet, ein bisschen über Corona geflucht. Und – ohne Witz – Rummy gespielt.

Im Hintergrund ist das Johlen einer Gruppe Jugendlicher zu hören. «Es hat schon gefehlt, den FCL anzufeuern und ein wenig dumm zu tun», sagt der eine, der seinen Namen nicht lesen will. Drei von ihnen sind geimpft – die beiden anderen liessen sich hier testen. «Voll easy.»

Die Truppe zieht von dannen – bis sie in wenigen Stunden für «ihren» FCL wohl die Seele aus dem Leib schreien. Der Countdown läuft.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Martin
    Martin, 25.07.2021, 12:56 Uhr

    Wieviele Tausend Franken beträgt eigentlich die Busse, wenn man als Veranstalter Alkoholwerbung und Gesundheitstests vermischt?

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