Das Literaturfest Luzern hat begonnen

Von Büchern, Literaten und ihren Marotten

Wer von Büchern nicht genug bekommen kann, der darf sich auf dieses Wochenende in Luzern freuen. (Bild: Symbolbild – Emanuel Ammon/AURA)

Zahlreiche Autoren, Verleger und Büchernarren pilgern dieses Wochenende in die Luzerner Kornschütte und ins Neubad. Das Literaturfest lockt sie an. zentralplus war beim Auftakt mit dabei und hat den Autoren auf den Zahn gefühlt.

Das Literaturfest Luzern ist gestartet. Doch bevor am Freitag um 17 Uhr in der Kornschütte die offizielle Eröffnung mit dem Autor Jens Nielsen stattfindet, durfte der kleine, feine Auftakt in der ZHB nicht fehlen. Diesen machten am Donnerstagabend vier Luzerner Schriftsteller, über welche wir mehr erfahren wollten.

Der Randständige

Peter Weingartner las aus «Rosa grast am Pannenstreifen». Weshalb? Weil man ihn deswegen angefragt habe. Er habe jedenfalls genügend Material dabei, um auch noch etwas anderes zu lesen. «Dabei ist eine halbe Stunde ja so kurz.»

Peter Weingartner (Bild: Peter Siegrist)

Peter Weingartner (Bild: Peter Siegrist)

Weingartner ist Lehrer, Autor und er schreibt als Journalist auch für die «Surseer Woche» und vor allem die «Aargauer Zeitung». «Aus Innerschweizer Sicht bin ich in Triengen, Luzern, also ein Randständiger, obwohl ich in Buchrain aufgewachsen und Bürger von Adligenswil und Buchrain bin. Mich stört das keineswegs, im Gegenteil.»

Die Büchertürmerin

Katharina Lanfranconi las aus ihrem neuen Gedichtband «komm auf den balkon», der im Herbst 2015, im Wolfbach Verlag Zürich, erschienen ist. Lanfranconi wird meist als Lyrikerin aufgeführt. «Da ich nebst fünf Gedichtbänden auch einen Prosaband geschrieben habe, manchmal auch einfach als Autorin oder Schriftstellerin.»

Katharina Lanfranconi

Katharina Lanfranconi

Bei ihr zu Hause türmen sich überall Bücher. «Es sind wohl an die tausend, wenn nicht mehr. Ich bringe alle paar Wochen fertig Gelesenes ins Bücherbrocki», erzählt sie.

Nach einem Spitalaufenthalt ist sie derzeit noch nicht wieder ganz auf dem Damm: «Das Erlebnis von Krankheit und Schmerz schüttelt Identität durcheinander.» Deshalb werde sie an diesem Literaturfest wohl auch nicht oft anzutreffen sein.

Die alte Witzige

Angelika Waldis (Bild: Dominique Schütz)

Angelika Waldis (Bild: Dominique Schütz)

Angelika Waldis, die Mitbegründerin und langjährige Leiterin von «Spick», las aus dem «Marktplatz der Heimlichkeiten». Sie sähe sich gern als literarische und nicht langweilende und nicht abgehobene Schreiberin, sagt sie. Das Literaturfest werde sie vorlesend und aufpassend, dass sie sich nicht verhasple, verbringen.

Wenn sie sich selbst in drei Sätzen beschreiben müsste? «Ich bin neugierig. Ich bin alt. Ich mag Witziges.»

Der in der Ecke

Heinz Stalder schliesslich las aus seinem neuen Roman «Bärenlieder». Das Buch ist frisch erschienen und rieche noch nach Druckerschwärze. «Finnischer, notabene», ergänzt er. Denn dort spielt sein neues Werk.

Heinz Stalder

Heinz Stalder

Stalders literarisches Schaffen ist äusserst vielfältig: «Ich schrieb Gedichte, schreibe Prosa, Theaterstücke, Hörspiele, Reportagen und Biografien. Ein Autor eben. Gerne auf verschiedenen literarischen Ebenen zu Hause.» Er bewege sich dort, wo es gerade stimme, «aber eher in einer nicht allzu auffallenden Ecke».

Und was verrät er uns über sich? «Ich liebe meine Familie und gutes Theater. Ich habe keine Angst vor den Bären in meinem finnischen Wald.»

Die, die noch kommen

Nun sind Sie selbst gefragt. Das Literaturfest beginnt diesen Freitag und bietet die Möglichkeit, mit zahlreichen Autoren und Verlegern ins Gespräch zu kommen und ihre Werke näher kennenzulernen. In der Kornschütte und im Neubad finden bis am 13. März noch einige Lesungen statt. Darunter mit Namen wie Adolf Muschg, Bettina Spoerri, Sunil Mann, Claudia Rusch oder Oliver Bottoni.

Auf dem Sofa in der Kornschütte werden öffentliche Gespräche mit Autoren geführt. Den Fragen von Martina Kuoni, Renate Metzger oder Stefan Eiholzer stellt sich diesmal auch Daniel Mekonnen aus Eritrea, derzeitiger Gast im Luzerner Atelier für verfolgte Schriftsteller. Der Luzerner Journalist Pirmin Bossart, dessen erstes Buch «Trip 77 – Unterwegs in Asien» gerade im Luzerner Kleinverlag «Der Kollaboratör» erschienen ist, wird ebenfalls auf dem Sofa Platz nehmen und seinen Erstling vorstellen.

Im vergangenen Jahr wagte zentralplus ein Experiment und liess Autoren und Besucher gemeinsam eine Geschichte schreiben. Das ziemlich wilde Endresultat finden Sie hier.

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