Luzerner Geschäfte zeigen sich von innen

Virtueller Besuch im Nachbarbüro

Blick ins Lokal, ohne physisch anwesend zu sein: Googles Dienst «Business Foto» ermöglicht es Dienstleistern, sich von innen zu präsentieren. (Bild: Screenshot)

Ein virtueller Besuch in einem fremden Büro oder Laden: Dies ermöglicht Google seit Neustem in Luzern. Der Dienst dürfte jedoch nicht nur Konsumenten interessieren, sondern auch mögliche Einbrecher.

Beinahe flächendeckend ist es seit kurzem möglich, per «Street-View» durch die Stadt Luzern zu schlendern. Neuerdings werden so auch Wanderwege und Sehenswürdigkeiten in guter Auflösung auf dem Bildschirm dargestellt. Beim virtuellen Rundgang durch Luzern kann man dabei nicht nur an die Fassaden der Gebäude starren, sondern bei einigen auch gleich hineintreten. Möglich ist dies in der Schweiz seit 2013 und wurde von Google unter dem Namen Business Foto ins Leben gerufen.

In der Stadt Luzern haben sich bisher rund ein Dutzend Läden und Geschäfte diesen Dienst zu Nutze gemacht. Konkret ermöglicht dies, die Räumlichkeiten von innen zu begutachten und sich so ein Bild vom Laden zu machen. So etwa auch beim Coiffeursalon Cut & Shoot an der Obergrundstrasse.

Einbrechen leichtgemacht

«Auch unser Business läuft vermehrt über das Internet», erklärt die Mitinhaberin Karin Avoilo. «Mit dem Dienst ‹Business Foto› können potenzielle Kunden bereits im vornherein einen Blick in unser Geschäft werfen. Ich finde, man darf ein schönes Lokal auch zeigen», so Avolio mit einem Augenzwinkern.

«Für die Filiale in Luzern hat dieser Dienst schon etwas gebracht.»

Karin Avolio, Mitinhaberin «Cut & Shoot», zu Business Foto

Die Reaktionen der Kundschaft seien bisher durchwegs positiv gewesen. «Für die Filiale in Luzern hat dieser Dienst schon etwas gebracht», weiss Avolio. Denn ein auf Fotos schön eingerichtetes Geschäft locke Kunden, sofern der Eindruck im Internet positiv ist, schon eher herein.

Auch Stiftung nutzt Business Foto

Obwohl der Dienst in erster Linie für Verkaufsgeschäfte sinnvoll sein dürfte, setzen auch andere Branchen auf diesen virtuelle «Foto-Tour». So beispielsweise die Stiftung Contenti, ein Bürodienstleister an der Gibraltarstrasse, der Menschen mit Behinderung beschäftigt. «Den Dienst haben wir in Anspruch genommen, weil wir Öffentlichkeitsarbeit leisten», erklärt Matthias Mai, Bereichsleiter Arbeit. Man müsse sich als Institution öffnen.

«Wir wollen mit der technischen Entwicklung Schritt halten.»

Matthias Mai, Bereichsleiter Arbeit, Stiftung Contenti

«Klar ist es besser und ausdrücklich erwünscht, wenn die Leute bei uns vorbeikommen. Aber da sich die Menschen immer öfter Informationen im Internet holen, wollen wir mit der technischen Entwicklung Schritt halten», so Mai. Schliesslich solle auch eine Institution wie die Stiftung Contenti sich dem Modernen öffnen.

Auch Arztpraxis nutzt Dienst

Nebst dem Cut & Shoot, dem Tattoo-Studio Living Color oder dem «Mövenpick» an der Pilatusstrasse ist es unter anderem auch beim Blumenhändler «Rosenbörse» am Hallwilerweg möglich, sich per Mausklick im Laden umzusehen. Interessant ist ebenfalls, dass sich nicht nur Verkaufsläden diesen Dienst zu Nutze machen. Auch die «Praxis am Pilatusplatz» oder die Permanence am Bahnhof Luzern zeigen ihre Räumlichkeiten von innen.

Der Dienst von Google ist an sich kostenlos. Einzige Ausnahme: Das Geschäft muss einen lizenzierten Google-Fotografen engagieren, der die Fotos der Räumlichkeiten gegen eine Entschädigung schiesst. Derzeit gibt es drei lizenzierte Google-Fotografen in Luzern.

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