Fazit der beiden Ad-interim-Leiterinnen

«Viele Besucher hatten zuvor keinen Zugang zum Südpol»

Nina Laky und Selina Beghetto ziehen ein erstes Fazit. (Bild: jav)

Nina Laky und Selina Beghetto haben 2018 einen Job übernommen, um den sie wohl niemand beneidete: Den Vereinsvorstand des Südpols. Auch heute stehen sie noch vor grossen Hürden.

Und plötzlich waren alle weg: Der Vorstand des Musikzentrums Südpol trat 2018 zurück, die Gästezahl sank. Heute ist die Krise überstanden. Ab August 2018 übernahmen Nina Laky und Selina Beghetto die Aufgabe als Vorstandsmitglieder, den Südpol zum Erfolg zu führen. Noch warten einige Herausforderungen auf die beiden Frauen.

«Ich halte die gesamte Form, ein solch grosses Haus mittels Verein zu führen, für überholt. Man sollte sich eine neue Strategie überlegen, wie man das in Zukunft organisieren könnte», sagt etwa Beghetto im Interview mit der «Luzerner Zeitung». Das Problem: Die Arbeit, die unentgeltlich geleistet wird, ist enorm. Die Stadt müsse deshalb mehr Unterstützung bieten.

Von Null zum Erfolg

Doch nicht nur die Stadt bekommt Kritik ab, auch ihre Vorgänger hätten Fehler gemacht, erklärt Laky: «Ich habe nach der Restrukturierung gemerkt, dass viele neue Besucher, jung wie alt, den Weg in den Südpol gefunden haben, die vorher keinen Zugang zum Haus hatten. Diejenigen, die davor das Haus geführt haben, waren meiner Meinung nach eher zu zurückhaltend mit Experimentieren. Sie waren aber auch zu vorsichtig, was die Begegnung mit dem Publikum angeht.»

Laky und Beghetto haben es mit dem neuen Team geschafft, die Besucherzahlen wieder zu erhöhen. 2019 fanden rund 35'000 Gäste den Weg in den Südpol, 2018 waren es noch 28'000. Geht es nach der Stadt, sind das aber noch immer zu wenig. Sie hat als Ziel 45'000 Besucher festgelegt. Für Laky unverständlich: «Wie man damals überhaupt auf diesen Richtwert kam, weiss ich nicht genau.» Man habe praktisch bei Null beginnen müssen, sagt auch Beghetto. «Den Betrieb dann so raufzufahren, dass 2019 praktisch wieder gleich viele Veranstaltungen möglich waren wie ein Jahr zuvor, war ein grosser Effort.»

Gibt es bald Verstärkung bei der Planung von Konzerten?

Trotz des Erfolgs verlässt ein Mitglied des Künstlerischen Gremiums den Südpol wieder: Der Musik- und Konzertverantwortliche Fabian Riccio. Die Konstellation innerhalb des Teams habe einfach nicht gepasst, sagen die beiden Frauen dazu. Was aus Riccios Stelle wird, ist noch nicht ganz festgelegt. Möglich sei auch eine Zusammenarbeit mit externen Veranstaltern, sagt Laky. Momentan fänden Diskussionen innerhalb des künstlerischen Gremiums statt. «Anfang September informieren wir über das weitere Vorgehen.»

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