Verkehr & Mobilität
Auktion brachte 75'120 Franken für Kontrollschild

Wer sich die teuren Zuger Autonummern leistet

Bei einer Auktion von Zuger Autonummern wurden Preise von über 75'000 Franken erzielt. (Bild: zvg)

Bei einer Auktion von Zuger Autonummern, die am Mittwochabend zu Ende ging, wurden hohe Preise erzielt. Ein Nutzer hat gleich mehrere Auto-Kontrollschilder erworben, unter anderem ZG 88888 für 75’120 Franken. Nicht selten lassen sich die Besitzer der Nummern später ermitteln. Eifriger Sammler ist ein Zuger Crypto-Chef.

Entweder er besitzt eine sehr grosse Garage, oder er wittert ein Geschäft: Mindestens drei Auto-Kontrollschilder hat der Nutzer «adur» am Mittwoch ersteigert, als das Zuger Strassenverkehrsamt in einer weiteren Runde Kontrollschilder für Autos und Töffs versteigerte. 28 Wunschnummern standen zur Wahl, die teuerste ging für 75’120 Franken weg. So viel war es adur wert, zukünftig mit ZG 88888 am Heck über die Strassen zu kurven.

Käufer lassen sich häufig ermitteln

Dieser Nutzer war es auch, dem die Nummern ZG 55555 und ZG 112112 zugeschlagen wurden. Verglichen mit der teuren 8er-Schnapszahl gab es die 5x5 zum Schnäppchenpreis von 44’000 Franken. Der Nutzer ist bei der Auktion natürlich anonym respektive seine Identität ist vorerst nur dem Strassenverkehrsamt bekannt.

Rund 180'000 Franken brachte die Auktion der 28 Zuger Nummernschilder ein.
Rund 180'000 Franken brachte die Auktion der 28 Zuger Nummernschilder ein. (Bild: Screenshot)

Über öffentlich zugängliche Daten lässt sich jedoch häufig ermitteln, wem eine Zuger Nummer gehört. Und so zeigt sich, dass sich mit Kupferrecycling offenbar gut Geld verdienen lässt. 70’600 Franken jedenfalls gab im April ein Unternehmen dieser Branche aus Oberägeri aus, um die Nummer ZG 82 in seinen Besitz zu bringen. Ebenfalls nach Oberägeri ging die Nummer ZG 402, an eine Privatperson. Elias S. bezahlte bei einer früheren Auktion den Preis von 28’050 Franken – und erhielt so die damals achtteuerste dreistellige Nummer der Schweiz.

Bitcoin-Guru immer wieder unter den Bietern

Mit unter den Bietern war auch diesmal eine Person mit dem Pseudonym «Satoshi Nakamoto», die immer wieder in Erscheinung tritt. Diesem Namen wird eigentlich die Erfindung des Bitcoins nachgesagt. Hinter dem Namen verbirgt sich jedoch ein Kadermitarbeiter aus dem Zuger Crypto Valley. Christian H. (nein, nicht der Autor) ersteigerte vor einiger Zeit das Kontrollschild mit der Binärzahl ZG 101101, passend dazu der Preis von 10’110 Franken. 10’500 Franken war ihm an derselben Auktion die «7400» wert.

Diesen Mittwoch kam die Nummer ZG 700007 dazu, was ihn weitere 7'500 Franken kostete. H. war auch bei der Versteigerung des bisher teuersten Zuger Nummernschildes bis ganz am Schluss beteiligt. Im Jahr 2018 ging ZG 10 für die Rekordsumme von 233’000 Franken weg, bei 231’000 Franken stieg Satoshi Nakamoto aus. Zu diesem Zeitpunkt hätte H. rund 30 Bitcoins dafür hinlegen müssen. Die Sammelwut lässt natürlich mehrere Schlüsse zu. Entweder hat er mit Bitcoins so viel verdient, dass er sich eine private Autosammlung zugelegt hat. Oder aber er glaubt nicht so recht an die Zukunft seiner Cryptos und diversifiziert das Investment.

Über 75'000 Franken ist es dem neuen Besitzer wert, mit der Nummer ZG 88888 herumzufahren.
Über 75’000 Franken ist es dem neuen Besitzer wert, mit der Nummer ZG 88888 herumzufahren. (Bild: Screenshot)

Töffnummern bringen wenig Ertrag

Doch zurück zur Auktion dieser Woche. Insgesamt 28 Nummernschilder kamen dabei unter den Hammer. Neben den Autonummern waren darunter auch einige Töffnummern. Diese sind jedoch deutlich weniger lukrativ. Vergleichsweise bescheidene 3’020 Franken brachte die teuerste Töffnummer, ZG 559. Der Staatskasse fliessen mit dieser Auktion rund 180’000 Franken zu. Das ist fast gleich viel wie bei der letzten Versteigerung, damals jedoch waren es doppelt so viele Nummernschilder. Von Inflationsängsten scheint bei den Bietern jedenfalls wenig zu spüren sein – oder aber sie halten lieber hartes Blech als weiche Franken.

Versteigert werden im Kanton Zug alle Nummern unter 10’000, Schnapszahlen und Spezialitäten. Das soll jährlich 400’000 Franken einbringen.

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