Baarer Vorwürfe an die Zuger Baudirektion
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Die Lorzenbrücke zwischen Baar und Blickensdorf muss saniert werden. Mit der Art und Weise, wie dies geschehen soll, ist die Gemeinde aber gar nicht zufrieden. Unter anderem halte sich der Kanton selbst nicht an die Mindestbreite bei Velostreifen.
Sonderlich attraktiv ist die Strecke zwischen Baar und Blickensdorf nicht. Zwar ist die Kantonsstrasse im kantonalen Richtplan als Radstrecke vermerkt. Bis heute besteht aber kein Veloweg. Und dies, obwohl die Strecke als Hauptverbindung in der Velonetzplanung geführt wird. Zudem befinden sich mit der Waldmannhalle und der Schule Wiesental zwei stark frequentierte öffentliche Gebäude in der unmittelbaren Umgebung.
Beim Velostreifen fehlt ein halber Meter
Nicht ohne Grund kämpft die Gemeinde und vor allem die «IG Leben in Blickensdorf» seit Jahren für eine Verbesserung. Zwar hat die Zuger Baudirektion in einem Vorprojekt die Neugestaltung mit Velostreifen aufgenommen. Diese hatten allerdings nur eine Breite von 1,25 Metern, was Baudirektor Florian Weber an der Gemeindeversammlung im Juni 2021 mit den engen Platzverhältnissen und dem Ortsbildschutz erklärte.
Nach dem Vorprojekt hat die Baudirektion nun ein Massnahmenkonzept zur Instandsetzung der Lorzenbrücke, die Baar mit Blickensdorf verbindet, in die Vernehmlassung geschickt. Die damaligen Forderungen der Gemeinde blieben aber ungehört, schreibt die Gemeinde in der einer Mitteilung. Die Velostreifen seien weiterhin nur 1,25 Meter breit, der Kanton selbst schreibe bei Hauptverbindungen aber eine Breite von 1,8 Metern vor. «Kantonale Standards dürfen nicht unterschritten werden», sagt Gemeinderat Jost Arnold an die Adresse seines FDP-Kollegen in der Zuger Regierung.
Fokus soll auf Bevölkerung liegen
Auch stört Arnold, dass eine ganzheitliche Betrachtungsweise fehle. «Es bestehen keine Vorschläge, wie die Strassenquerung bei der Mühlegasse organisiert werden soll». Die bestehende Unterführung weise verschiedene Mängel auf. Die Rampen seien zu steil, die Unterführung sei schlecht beleuchtet und werde bei starken Regenfällen überschwemmt.
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«Wir verlangen, dass eine zusätzliche Querungsmöglichkeit mit einem Fussgängerstreifen mit Mittelinsel und einer Velofurt geprüft wird», fordert der Vorsteher Planung und Bau. Aus Sicht der Gemeinde wäre beispielsweise eine sogenannte Kernfahrbahn denkbar. Auf dieser könnten zwar die Radstreifen markiert sein, es wird aber keine Mittellinie eingezeichnet.
Erneut will der Baarer Gemeinderat – wie bereits 2020 – dass die Verkehrsbeziehungen grossräumiger gedacht werden. Die Bedürfnisse der Bevölkerung müssten bei der Lorzenbrücke stärker berücksichtigt werden. «Es handelt sich um eine Innerorts-Verbindung», sagt Jost Arnold. «Der Strassenraum sollte daher dem Charakter einer Strasse im Siedlungsraum gerecht werden und nicht ausschliesslich das Ziel verfolgen, möglichst viel Verkehr durchzuleiten.» Die Frage, wie Baar vorgehen will, sollte der Kanton an der heutigen Planung festhalten, wollte Arnold nicht beantworten. «Diese stellt sich erst, wenn der Kanton einen Entscheid gefällt hat», liess er durch einen Sprecher ausrichten.
- Medienmitteilung der Gemeinde Baar
- Kommunikation mit Jost Arnold / Silvan Meier
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