Die Holzhäusernstrasse ist seit einiger Zeit nur einspurig befahrbar. (Bild: kok)
Beim Forrenkreisel in Rotkreuz kommt es wegen einer Baustelle in der Nähe zu Blechlawinen. Das Problem ist akut – nun folgt sofortige Hilfe vom Stromversorger WWZ.
Der Forrenkreisel in Rotkreuz sorgt für Ärger: Der Verkehrsknoten zwischen Forren-, Birken-, Chamerstrasse und dem Autobahnanschluss ist seit jeher stark genutzt. Seit Herbst 2024 fällt aber die Holzhäusernstrasse als alternative Zufahrt zur Autobahn aus, weshalb sich die Situation ungemein verschärft hat.
Gemeinde und Kanton stellten daher Lotsen an den Kreisel. Doch der Versuch scheiterte. Wie zentralplus herausfand, wurde das von langer Hand geplante Experiment mit den Lotsen nach wenigen Tagen eingestellt. Der Grund: Die Staus hatten sich sogar verschlimmert (zentralplus berichtete).
Nun meldet sich der Stromversorger WWZ zu Wort, der an der Holzhäusernstrasse baut. Und verspricht Soforthilfe.
WWZ hat im vergangenen Herbst beim Abschnitt Holzhäusernstrasse mit den Bauarbeiten für den neuen Wärmeverbund begonnen. Dieser soll Wärme aus der Kehrichtverbrennungsanlage Renergia in Perlen (LU) in die Zuger Gemeinden transportieren.
Seither wird in mehreren Etappen die Haupttransportleitung von Rotkreuz über Holzhäusern, Hünenberg See bis nach Cham verlegt. Für die Bauarbeiten wurde auf der Holzhäusernstrasse vom Kreisel Holzhäusern in Richtung Golfpark eine Einbahnstrasse eingerichtet.
Diese habe, so bestätigt die Firma in einer neuen Mitteilung, zu einem «erhöhten Verkehrsaufkommen» am Forrenkreisel geführt. In Absprache mit dem Tiefbauamt des Kantons Zug sowie der Zuger Polizei wurde daher entschieden, das bestehende Einbahnregime aufzuheben.
Diese Sofortmassnahme ist geplant
Der Verkehr wird ab Montag, 17. März, einspurig vom Golfpark in Richtung Kreisel Holzhäusern geführt. Also andersherum als bisher. Vom Kreisel sei die Zufahrt bis zur Holzhäusernstrasse 7, St. Wendelin 5 und zu den Restaurants dennoch gewährleistet. Auch die Liegenschaften und Parkplätze seien weiterhin erreichbar.
«Indem wir das Einbahnregime drehen, schaffen wir es, den Forrenkreisel zu entlasten und eine schnellere Anbindung der Gebiete Blegi und Suurstoffi an die Autobahn zu ermöglichen», erklärt André Keusch, zuständiger Abteilungsleiter bei der Gemeinde Risch, gemäss Mitteilung. Die Autofahrerinnen können so, wie früher, den Forrenkreisel umfahren.
Alexander Haslimann, Kantonsrat der SVP Risch, hatte den Missstand vor Kurzem öffentlichkeitswirksam angeprangert. Nun sagt er zu zentralplus, er sei bei der Suche nach Massnahmen involviert gewesen. «Wir von der SVP standen im Austausch mit der Polizei und haben an einer Lösung mitgearbeitet.»
Die Einbahnstrasse umzukehren, sei eine «pragmatische Sofortmassnahme», aber es löse das eigentliche Problem nicht. Dafür brauche es bauliche Massnahmen. Dazu hat der Politiker auch eine kleine Anfrage im Kantonsrat eingereicht. Er will wissen, wann das Problem langfristig gelöst werde.
Gemeinde Rotkreuz setzt auf neuen Anschluss für Forrenkreisel
Denn: Der geplante Halbanschluss Buonas, ein neuer Autobahnanschluss an der Hauptstrasse zwischen Rotkreuz und Buonas, soll die Lage entschärfen. Dieser ist allerdings auch umstritten. Ein Gegenkomitee befürchtet eine Verlagerung des Pendlerverkehrs auf die Buonaserstrasse.
Die Regierung schreibt in ihrer Antwort auf den Vorstoss von Haslimann nun: «Mit der Planung wurde noch nicht begonnen, der Planungsstart ist 2027 vorgesehen. Es ist mit einer Dauer von 10 bis 15 Jahren von Projektierungsbeginn bis Inbetriebnahme zu rechnen.»
Mittelfristig planen Kanton und Gemeinde daher, den Verkehr am Forrenkreisel mit einem Bypass zu beruhigen. Damit soll ein Teil des Verkehrsflusses nicht in den Kreisel fahren, sondern daran vorbeifliessen. Ein Bauprojekt wird aktuell ausgearbeitet. Es soll ab Ende 2026 umgesetzt werden (zentralplus berichtete).
Hinweis: Dieser Artikel wurde nachträglich durch die Antwort der Regierung ergänzt.
seit 2022 im Journalismus, davor Politikwissenschaftler, Weltenbummler und Steinbildhauer. Bei zentralplus vom Praktikanten, zum Volontär bis zum Ressortchef alles durchlaufen. Heute Co-Redaktionsleiter mit einem Hang zu guten Texten.