Konflikte mit Schutzgebieten

Umfahrung Alberswil: Noch drei Varianten im Rennen

Der Verkehr in Alberswil nimmt stark zu. (Bild: Screenshot Google Maps)

Der Kanton Luzern prüft eine Umfahrung, um das Verkehrsproblem in Alberswil und Schötz zu lösen. Drei von sechs Varianten scheiden nun aus.

Der Verkehr durch Alberswil und Schötz hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen.
Pro Tag durchqueren zwischen 7'000 und 10'000 Fahrzeuge die beiden Dörfer. Mehr als die Hälfte davon ist Transitverkehr in Nord-Süd-Richtung, darunter viele Lastwagen. Zur Lösung des Problems hat der Kanton Luzern eine sogenannte Zweckmässigkeitsbeurteilung in Auftrag gegeben.

In der soeben abgeschlossenen Phase wurden dabei sechs Varianten beurteilt. Wie der Kanton mitteilt, kommt er nun zum Schluss, dass drei der sechs Ideen nicht umsetzbar sind. Das Problem: Sie tangieren Schutzobjekte.

Drei Varianten tangieren Schutzgebiete zu stark

Wie es in der Mitteilung heisst, würden alle Umfahrungsvarianten in unterschiedlichem Ausmass zwei nationale Schutzobjekte tangieren: Das Gebiet Wauwilermoos – Hagimoos – Mauensee ist Teil des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler. Die Kulturlandschaft Kastelen ist Teil des Bundesinventars der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz.

Eine Gutachten der Eidgenösssischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) spiele daher eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Machbarkeit der Umfahrungsvarianten zu beurteilen, schreibt der Kanton. Die drei verworfenen Umfahrungsvarianten würden die Schutzgebiete gemäss ENHK-Gutachten stark beeinträchtigen. Daher beurteile das Projektteam diese Varianten als nicht bewilligungsfähig und darum auch nicht als machbar. 

Diese Ideen bleiben übrig

So bleiben nun drei Varianten, die aus baulicher, verkehrstechnischer und umweltrechtlicher Sicht machbar sind: Die Umfahrungsvariante Alberswil und Schötz bis Gettnau (ASWG), die Umfahrungsvariante Schötz West optimiert (SWM Opt) und die Verkehrslösung auf den bestehenden Strassen (Null+).

  • Die Variante ASWG tangiert zwar das Schutzgebiet Kastelen. Da der entsprechende Bereich jedoch bereits mit Einfamilienhäusern bebaut ist, werden die Schutzziele gemäss Einschätzung der ENHK nur leicht verletzt. Diese Variante benötigt etwa 2.4 Hektare Land und ist mit Baukosten von gut 78 Mllionen Franken die günstigste Umfahrung.
  • Die Variante SWM Opt liegt komplett ausserhalb des Schutzgebiets. Diese Variante fordert etwa 2.3 Hektare Landwirtschaftsland, tangiert den Mülikanal und ein Waldstück. Sie ist mit 124 Millionen Franken Baukosten die teuerste Variante.
  • Die Variante Null+ beinhaltet keine Umfahrung. Sie setzt auf Anpassungen und eine verbesserte Nutzung der bestehenden Strassen für alle Verkehrsteilnehmenden, so insbesondere Tempo 30 im Ortskern von Schötz und Alberswil. Das tiefere Tempo sorgt für einen konstanten Verkehrsfluss und erlaubt es grundsätzlich, die Kantonsstrasse K 11 mit einem durchgehenden Rad- und Gehweg neu zugestalten. Diese Variante benötigt kein zusätzliches Kulturland und nur geringe Investitionen.

In der dritten Phase der Zweckmässigkeitsbeurteilung wird das Planungsteam diese Varianten bezüglich ihrer Wirkung und Kosten bewerten und miteinander vergleichen. Die dritte Phase dauert bis im Frühling 2025.

Verwendete Quellen
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