Entlang der Hauptachsen im Ennetsee

Überwachung? Dafür hängen die schwarzen Boxen in Zug

Zahlreiche Boxen unterschiedlicher Grössen und Machart sind derzeit zwischen Cham und Holzhäusern zu sehen. (Bild: hch)

Ein Leser hat uns auf zahlreiche schwarze Boxen aufmerksam gemacht, die derzeit auf Zuger Strassen installiert sind. Vor allem im Raum Ennetsee sind sie an der Hauptstrasse zwischen Rotkreuz und Cham zahlreich zu sehen. Werden Zuger im grossen Stil überwacht? Wir haben nachgefragt.

Sie sind schwarz, messen etwa 20 Zentimeter und hängen bevorzugt an Kandelabern in Augenhöhe: Nicht Flughunde haben den Raum Ennetsee erobert, sondern schwarze Boxen. Festgemacht sind sie mit Stahlbändern und massiven Vorhängeschlössern. Deren Häufung rief einen zentralplus-Leser auf den Plan: «Werden wir hier etwa grossflächig überwacht?», will er wissen.

Messung für Umfahrung Cham-Hünenberg

Wir haben nachgefragt. «Bei den kleinen Kästen im Raum Ennetsee handelt es sich um Zählungen zur Umfahrung Cham-Hünenberg», erklärt der Zuger Baudirektor Florian Weber. Diese Erhebungen dienen laut Weber dazu, die aktuellen Verkehrsmengen vor Baubeginn festzuhalten, um nach Vollendung der Umfahrung einen Wirkungsnachweis erbringen zu können. Und auch wenn teilweise mit Radar und Kameras gemessen wird: «Die Daten der Verkehrszählung sind anonym. Sie lassen keine Rückschlüsse auf einzelne Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu.»

Zu sehen sind die Boxen zwischen Cham und Holzhäusern noch bis zum Wochenende, danach ist die Erhebung für die Umfahrung abgeschlossen.

6 feste und 52 mobile Messstellen

Gemessen wird jedoch nicht nur im Ennetsee. Im Kanton Zug bestehen sechs permanente Messstellen: An der Artherstrasse Zug, auf der Nordzufahrt, am Abschnitt GrindelBibersee in Cham und drei auf der Tangente Zug/Baar. Zudem misst die Baudirektion den Verkehr an 34 Lichtsignalanlagen.

Ausserdem bestehen 52 temporäre Messstellen. Dabei würden die Verkehrsmengen, teilweise die verschiedenen Fahrzeugklassen sowie die Geschwindigkeit statistisch erfasst. Die Daten werden in eine zentrale Datenbank eingespeist, was der statistischen Auswertung diene. Die Kosten sind überschaubar: «Die durchschnittlichen jährlichen Kosten für besagte Messungen belaufen sich auf weniger als 10’000 Franken», so Florian Weber.

Verwendete Quellen
  • Anfrage eines Lesers
  • Austausch mit Baudirektor Florian Weber
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