Gefährliche Kreuzung sorgt für Unmut

Sihlbrugg: Lastwagenfahrer kämpft für längere Grünphasen

Martin Volejnicek will längere Grünphasen bei der Ampel in Sihlbrugg. (Bild: zvg)

Martin Volejnicek nervt sich als Lastwagenfahrer täglich über die Ampel an der Top-CC-Kreuzung in Sihlbrugg. Jetzt kämpft er online für längere Grünphasen und erhält viel Zuspruch.

Jetzt hat auch Baar seine Problemampel. Nachdem die Dosierampeln in der Stadt Luzern seit Monaten in der Kritik stehen, regt sich auch in Baar Protest gegen eine Ampel (zentralplus berichtete).

Es geht um die Kreuzung in Sihlbrugg, wo die Zugerstrasse, die Sihlbruggstrasse und die Ruessenstrasse zusammentreffen. Während die Zugerstrasse eine Hauptstrasse und Autobahnzubringer zugleich ist, sind die Sihlbrugg- und die Ruessenstrasse einfache Industriestrassen. Klar also, dass die Ampel den Verkehr auf der Hauptstrasse bevorzugt.

Dafür hat Martin Volejnicek auch Verständnis. Der Lastwagenfahrer arbeitet für ein Logistikunternehmen, das seinen Sitz in an der Ruessenstrasse in Sihlbrugg hat. Er fährt darum täglich über diese Kreuzung. Doch insbesondere zu Stosszeiten strapaziert die Ampel seine Geduld aufs äusserste.

Gefährliche Kreuzung wegen kurzer Grünphase

«Die Grünphase ist definitiv zu kurz, die Ampel lässt nur zwei bis drei Autos durch», erklärt Volejnicek das Problem. Es würden dann «prekäre Verhältnisse» auf der Strasse herrschen. Autofahrer drängen sich bei Orange noch durch. Jene, die links abbiegen wollen, werden durch die Vortrittsregel blockiert und stehen dann mitten auf der Kreuzung. Und zu all dem laufen auch noch Fussgängerinnen über die Kreuzung. «Es kommt wirklich alles auf einmal zusammen», fasst Volejnicek zusammen. Das sei insbesondere für die Lastwagen eine grosse Herausforderung, da diese langsamer beschleunigen können als Autos und weniger wendig sind.

Die kurze Grünphase dieser Ampel ist Martin Volejnicek ein Dorn im Auge.

Ein Blick auf die Unfallkarte des Bundesamts für Strassen gibt ihm recht. In den letzten Jahren haben sich hier zahlreiche Unfälle ereignet. In den meisten Fällen handelt es sich um Auffahrunfälle.

«Das Industriegebiet ist hier in den letzten Jahren stark gewachsen», sagt der Lastwagenfahrer. «Dieser Mehrverkehr staut jetzt wegen der kurzen Grünphase bis weit in die Ruessenstrasse zurück.»

Online-Petition erhält viel Zuspruch

Vor einigen Tagen hat Volejniceks Geduldsfaden endgültig gerissen. Eine Freundin machte ihn auf die Website «Open Petition» aufmerksam. Dort hat er eine Online-Petition lanciert, mit der Forderung, die Grünphasen der Ampeln zu verlängern.

«Je mehr Unterschriften, desto besser. So können wir viel eher etwas bewirken.»

Martin Volejnicek

Die ersten Tage danach bestätigten ihm, was er aus Gesprächen mit anderen Fahrern und Unternehmen in Sihlbrugg ohnehin schon wusste. «Viele fluchen über die Kreuzung und wünschen sich längere Grünphasen.»

Tatsächlich erhält Volejnicek viel Zuspruch. Innert weniger Tage haben über 100 Personen seine Petition unterzeichnet. In der Kommentarspalte begründen zahlreiche davon ihr Motiv. Dort wird die Kreuzung als «mühsam» und «gefährlich» beschrieben. Die Unterzeichnerinnen wünschen sich einen besseren Verkehrsfluss und kürzere Wartezeiten.

Auch der Nachbar teilt das Anliegen

Diesen Wunsch teilt Roland Fleischli, Geschäftsleiter des Entsorgungsunternehmens Schneider Umweltservice in Sihlbrugg. Das Ampelsystem beschreibt er als unglücklich, er wünscht sich stattdessen einen Kreisel. Obschon ihm bewusst ist, dass dieser Wunsch aufgrund der Nähe der Autobahn eher unrealistisch ist.

Erschwerend kommt aus seiner Sicht bei der jetzigen Situation hinzu, dass es auf der Ruessenstrasse viel Schleichverkehr durch die «International School» gibt. Das verschlimmere den Rückstau zusätzlich.

200 Unterschriften will Martin Volejnicek insgesamt sammeln. Wenn es weiterhin so gut läuft, erhöht er das Sammelziel vielleicht sogar. Dann will er mit der Forderung auf den Kanton zugehen. «Je mehr Unterschriften, desto besser. So können wir viel eher etwas bewirken.»

Und selbst wenn das Sammelziel am Schluss nicht erreicht wird, kontaktiert Volejnicek den Kanton: «Ich habe die Forderung lanciert und bin bereit, das bis zum Ende durchzuziehen. Und selbst wenn ich keinen Erfolg haben sollte, so habe ich es wenigstens versucht.»

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Martin Volejnicek
  • Telefonat mit Roland Fleischli
  • Online-Petition
  • Unfallkarte des Bundes
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