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Eine neue Postautolinie sorgt im Kanton Luzern für Freude. Doch nicht bei allen: Denn es gibt Fahrplanlöcher. Nun verteidigt sich der Verkehrsverbund Luzern – und macht Ankündigungen.
Die Fahrplanlöcher bei der neuen Postautolinie 214 sorgen für Enttäuschung. Ein zentralplus-Leser berichtet, dass er vom Kanton Solothurn für einen Termin nach Kriens gereist sei. Danach wollte er noch das Grab seiner Mutter in Littau besuchen. Eigentlich habe er vorgehabt, das neue Postauto zu benutzen, doch an der Haltestelle folgte die Enttäuschung: keine Verbindungen am Mittag. So habe er wieder abreisen müssen und werde ein anderes Mal den Friedhof besuchen. Nächstes Mal werde er jedoch mit der Linie 40 von Emmenbrücke nach Littau fahren.
Er ist nicht der Einzige: Der Wirt des Restaurants Krone in Blatten bei Malters empfindet die neue Buslinie zwar als wichtigen Fortschritt für den Ortsteil. Doch auch er sieht beim Fahrplan Verbesserungsbedarf, wie er sagt (zentralplus berichtete). Besonders später am Abend wären zusätzliche Verbindungen wichtig, sodass die Gäste auch mit dem ÖV wieder nach Hause fahren könnten.
Nach einem Jahr Sperrung im Renggloch fährt die neue Postautolinie seit 1. Mai direkt von Kriens nach Malters (zentralplus berichtete). Blatten hat nun erstmals eine ÖV-Anbindung. Warum fährt der Bus aber nicht häufiger? Auf Anfrage verteidigt der Besteller der Linie, der Verkehrsverbund Luzern (VVL), den löchrigen Fahrplan.
So entstand der Fahrplan – mit Lücken
Bei der Ausarbeitung des Fahrplans seien drei Aspekte zentral gewesen, erläutert Luzia Frei, Mediensprecherin des VVL: Pendler, Reisezeit und neue Haltestellen.
So schaffe man für Berufspendlerinnen eine ÖV-Alternative zum Individualverkehr. In Kriens, Littau und Malters gebe es passende Bus- oder Zugverbindungen für die nahtlose Weiterreise. Die Reisezeit zwischen Kriens und Littau halbiere sich durch den Bus 214 und betrage nun nur noch 12 Minuten. Und: In Malters entstanden drei neue Bushaltestellen, eine davon in Blatten. Mit der Haltestelle «Obernau, Schachenwald» gebe es auch in Kriens eine zusätzliche Ein- und Aussteigemöglichkeit.
- Nice, ich pendle damit zur Arbeit.
- Okay, würde aber lieber am Abend und am Wochenende mitfahren.
- Egal. Ich bin eh nur mit dem Auto oder Töff unterwegs.
- Ich will nur die Antworten sehen.
Bei den betroffenen Gemeinden kommt die Linie sehr gut an: trotz der Löcher im Fahrplan.
Malters ist zufrieden – Kriens sagt nichts
Die Gemeinde Malters freue sich über die neue Linie und sei zufrieden mit dem Fahrplan, wie die Kommunikationsbeauftragte Simona Rölli auf Anfrage berichtet. Für Malters sei insbesondere die Einführung einer direkten ÖV-Verbindung nach Littau und Kriens wichtig gewesen. Andererseits wurde so der Bahnhof Malters als Umsteigeknoten ausgebaut.
Auch die Rückmeldungen aus der Bevölkerung an den Gemeinderat seien durchwegs positiv gewesen, hört man aus Malters. Die Gemeinde Kriens wollte sich auf Anfrage zur neuen Linie und deren Löchern im Fahrplan nicht äussern.
Wie geht es weiter?
Für Freizeitreisende besteht noch Verbesserungspotenzial, was den Fahrplan angeht: Dies ist klar. Für Blatten gilt: Zwölfmal pro Tag fährt der gelbe Bus in jede Richtung, viermal am Morgen sowie ab dem Mittag bis 20 Uhr. Spätere Verbindungen bestehen zurzeit nicht, auch am Vormittag wartet man vergebens auf ein Postauto. An Sonn- und Feiertagen bleibt alles wie bisher.
Doch das kann sich ändern. Wie der VVL schreibt, gäbe es je nach Nachfrage durchaus Chancen für einen weiteren Ausbau der Verbindungen der neuen Linie 214. Dies jeweils zum Fahrplanwechsel. Der Entwurf des neuen Fahrplans ist ab dem 23. Mai einsehbar, am 14. Dezember 2025 wird dieser in Kraft treten. Doch dass schon wenige Wochen nach Einführung der Linie eine Veränderung im Fahrplan stattfinden wird, ist wohl eher unwahrscheinlich.
Was bedeutet: Wer häufiger mit der 214 fahren will, muss sich wohl noch mindestens eineinhalb Jahre gedulden. Und der zentralplus-Leser, der das Grab seiner Mutter besuchen will, muss das nächste Mal genau in den Fahrplan schauen. Oder eben eine andere Linie nehmen.
- Schriftlicher Austausch mit der Gemeinde Malters
- Schriftlicher Austausch mit Verkehrsverbund Luzern (VVL)
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