Singapurer Idee könnte Verkehr in Luzern verändern
Bei vierspurigen Fussgängerstreifen schaffens nicht alle rechtzeitig über die Strasse. (Bild: ewi)
FDP-Grossstadträtin Anna-Sophia Spieler setzt sich für Menschen ein, die Mühe haben, genug schnell über die Strasse zu kommen. Dabei orientiert sie sich an einer Idee aus Singapur.
Wer mit einer Mobilitätseinschränkung in der Stadt Luzern unterwegs ist, stösst auf so manche Barriere, wie gemeinsame Recherchen von zentralplus, der Hochschule Luzern und dem Medienhaus Correctiv aufzeigten (zentralplus berichtete).
Nun bemängelt auch die Grossstadträtin Anna-Sophia Spieler von der Stadtluzerner FDP zu kurze Grünphasen bei Fussgängerstreifen. Wer nicht schnell genug unterwegs ist, schaffts oft nicht rechtzeitig über die Strasse, schreibt die Rechtsanwältin in einem neuen Vorstoss. Gegenüber zentralplus erklärt sie, wie eine Idee aus Singapur Abhilfe schaffen könnte.
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Die Idee ist simpel und wirkt auf den ersten Blick einfach umsetzbar. Wer über 60 Jahre alt oder nur eingeschränkt mobil ist, kann in Singapur eine spezielle Karte beantragen. Via Kartenleser an der Ampel können die Kartenhalter die Grünphase verlängern. Und zwar um drei bis dreizehn Sekunden.
Recherchen von zentralplus rufen FDPlerin auf den Plan
Auch in Luzern sehe man immer wieder Seniorinnen mit Rollatoren oder Personen mit eingeschränkter Mobilität, die unter Stress Strassen überqueren, schreibt Anna-Sophia Spieler namens der FDP-Fraktion in ihrem Vorstoss.
Gerade ältere Menschen würden sich eine verlängerte Grünphase wünschen, um sicherer und ohne Zeitdruck auf die andere Strassenseite zu gelangen, fährt Spieler fort. Dabei verweist sie auf die Recherchen von zentralplus, der Hochschule Luzern und dem Medienhaus Correctiv.
Spieler fordert den Stadtrat dazu auf, die Implementierung der Idee aus Singapur für Fussgängerstreifen in der Stadt Luzern zu prüfen.
Wieso sich die FDP für Fussgänger und Inklusion einsetzt
Dass Spieler sich als Liberale dafür einsetzt, dass Fussgängerinnen länger grün haben und Menschen mit Mobilitätseinschränkung der Alltag erleichtert wird, mag erstaunen.
Spieler betont denn auch, dass sie die verschiedenen Verkehrsteilnehmer nicht gegeneinander ausspielen, sondern gemeinsame Lösungen finden wolle. «Die Sicherheit im Fussverkehr war und ist für die FDP Stadt Luzern ein wichtiges Anliegen», fügt sie an. Entsprechend werde der Vorstoss auch von der ganzen Fraktion unterstützt.
Nicht jede Luzerner Ampel soll länger grün haben
Spieler will an ausgewählten Ampeln eine Verlängerung der Grünphase ermöglichen, präzisiert sie ihr Anliegen. «Besonders relevant sind meines Erachtens Ampeln in der Nähe von Alters- und Pflegeheimen sowie über vierspurige Strassen», sagt sie gegenüber zentralplus. Es würde also nur ein Teil der Stadtluzerner Ampeln umgerüstet. Entsprechend geht Spieler davon aus, dass sich die Kosten in einem «vertretbaren Rahmen» befinden würden. Wie teuer die Implementierung der Singapurer Idee wäre, soll der Stadtrat prüfen.
Spieler fordert, dass eine mögliche Verlängerung der Grünphasen in das bestehende Verkehrsmanagement integriert werde, wobei auch das erhöhte Verkehrsaufkommen während der Stosszeiten zu berücksichtigen sei. Wie das klappen könnte, soll eine «fundierte Analyse» des Stadtrats aufzeigen.
Einst Moderator und Redaktor beim Radio 3FACH und bei Jam On Radio, schreibt Joel Dittli seit 2023 bei zentralplus. Um auch den künftigen Herausforderungen im Medienalltag gewachsen zu sein, absolviert er die «Diplomausbildung Journalismus» am MAZ Luzern. Als Reggae-Musiker und FCL-Fan ist er am Wochenende oft in Kulturlokalen oder Fussballstadien anzutreffen.
Grundsätzlich etwas, was man sich überlegen kann, aber was kostet das? Sind dann nur Luzerner berechtigt, eine Karte zu bestellen? Es wird kritisiert, dass alles digital wird und ältere Personen eventuell Probleme haben, aber hier will man, dass sie eine Karte immer dabeihaben und entsprechend benutzen können? Nicht ganz so simple das Thema