Das ÖV-Angebot der Luzerner Verkehrsbetriebe (VBL) steht auf dem Prüfstand. Ein Experte der Hochschule Luzern bezeichnet eine Neuvergabe der Konzession zwar als speziell – nennt aber auch mögliche Vorteile.
Der Subventionsstreit zwischen der VBL und dem Luzerner Verkehrsverbund (VVL) wirft einen langen Schatten auf die Zukunft des Luzerner ÖV. Denn das gesamte Angebot der VBL steht auf dem Prüfstand. Ende 2026 laufen die Konzessionen für die meisten VBL-Linien aus. Und ob der Verkehrsverbund das Angebot auch darüber hinaus bei der VBL bestellen wird, ist heute noch nicht klar.
Eine neue Ausschreibung des Auftrags könnte gemäss Philipp Wegelin verschiedene Vorteile mit sich bringen. Wegelin arbeitet am Kompetenzzentrum für Mobilität der Hochschule Luzern und hat sich vertieft mit Ausschreibungen des ÖV-Angebots auseinandergesetzt. In einer Studie im Auftrag des Bundesamts für Verkehr hat er verschiedenste Linien-Ausschreibungen in der Schweiz untersucht. Ziel der Studie war es, Ausschreibungen attraktiver zu machen, damit in Zukunft mehr Kantone auf dieses Mittel zurückgreifen.
Neuvergabe spart Geld
In der Studie haben er und sein Team herausgefunden, dass die Kantone mit einer Neuausschreibung des Angebots teils massiv Geld sparen können. Bis zu 30 Prozent beträgt der Spareffekt von neuen Ausschreibungen. «Die Kantone haben das eingesparte Geld reinvestiert in ein besseres Angebot mit mehr Kursen», sagt Wegelin in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung».
Die Erkenntnisse dürfte die VBL aufschrecken. Das Unternehmen hat sich bereits in den vergangenen Monaten neu aufgestellt, um bei einer möglichen Ausschreibung gute Karten zu haben (zentralplus berichtete). Durch die Aufgabe des Reiseprogramms und eines Hotels in Stans, will die VBL künftig ein günstigeres Angebot vorweisen können. Die Kostenfrage sei denn auch das absolute Hauptargument bei der Konzessionsvergabe der Kantone, so Wegelin.
Ausschreibung des gesamten Angebots ist unwahrscheinlich
Dass der Verkehrsverbund die Linien des Platzhirsches VBL neu ausschreiben wird, ist trotz der Differenzen zwischen den zwei Parteien eher unwahrscheinlich. Gerade in der Stadt Luzern und in der Agglomeration ist das VBL-Netz so komplex, dass eine Ausschreibung einzelner Linien sehr anspruchsvoll wäre. Eine Neuausschreibung des gesamten Angebots «würde sehr viel Staub aufwirbeln und wäre für die VBL mit einem Konkursrisiko verbunden», sagt Wegelin im Interview.
Anders sieht die Situation jedoch im Grossraum Luzern aus: «Im Raum Luzern gibt es eine gewisse Anbieterdichte, die einen Wettbewerb grundsätzlich ermöglichen könnte. Ob im Stadtverkehr, ist eine andere Frage.»
Für die Passagiere hätte eine Neuvergabe der Konzession kaum spürbare Auswirkungen. Fahrplan, Tarife und Kapazitäten definiert der Verkehrsverbund. Unterschiede gäbe es womöglich im Fahrkomfort. Doch Wegelin relativiert ebenso: «Der grösste Unterschied in der Schweiz ist in der Regel, dass ein anderes Fahrzeug daherkommt mit einer anderen Bemalung.»
- Studie im Auftrag des Astra
- Artikel in der «Luzerner Zeitung»
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Walti , , Rentner, 13.07.2022, 12:16 Uhr Zu Teuer, nach Emmen Fehlt eine Direkte Linie, z,b die 5 bis Coop Meierhöfli, keine Vergünstigung für IV, El Rentner ,Schüler bis 14, man könnte vieles Attraktiver machen, könnte man, Schmassman machte viel Kaputt , auch die Linie 2 Direkt ins Würzenbach,
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