Luzerner Verkehrssteuer

Mini-Auto teurer als Sportwagen? Steuer in Beschuss

Zwischen dem Renault Twizy und dem Audi e-tron GT quattro besteht ein Unterschied von 2150 Kilogramm und 460 PS. Trotzdem verlangt der Kanton für den Audi eine tiefere Verkehrssteuer. (Bild: asc)

In Luzern gilt seit Jahresbeginn eine neue Verkehrssteuer. Nun wollen Luzerner Kantonsräte diese bereits wieder justieren. Denn wie zentralplus aufzeigte, trägt die Steuer teils absurde Blüten.

Anfang Jahr hat der Kanton Luzern seine Verkehrssteuer umgekrempelt. Inzwischen wollen Luzerner Kantonsräte das Gesetz dazu bereits wieder anpassen.

Das Ziel der neuen Verkehrssteuer: Neu will der Kanton leichte, verbrauchsfreundliche und schadstoffarme Fahrzeuge weniger stark besteuern. Insbesondere Elektrofahrzeuge sollten davon profitieren. Doch wie zentralplus aufzeigte, hat der Kanton dabei wohl nicht an alles gedacht. Mini-E-Autos wie der Renault Twizy oder ein Microlino sind leicht, fahren elektrisch und sind platzsparend – also eigentlich genau das, was der Kanton Luzern fördern will.

Doch statt weniger, müssen deren Besitzer mit den abgeänderten Regeln mehr Steuern zahlen (zentralplus berichtete). Denn der Twizy fällt in die Kategorie der «Kleinmotorfahrzeuge», eine Kategorie, in der beispielsweise auch Tuk-Tuks sind. Hier zahlen Fahrzeuge bis zu einer gewissen Leistung eine Pauschale von 165 Franken. Die Konsequenz: Für sein Mini-E-Auto zahlt ein Luzerner Besitzer mehr Verkehrssteuern als die Besitzerin eines E-Sportwagens wie den Audi e-tron GT quattro.

Kantonsrat wills richten

Als «Absurdum» bezeichnet dies auch GLP-Kantonsrat Mario Cozzio. Er will mit einem neu eingereichten Postulat erreichen, dass der Kanton die Verkehrssteuer wieder anpasst. Besonders flächeneffiziente, vollelektrische kleine Motorfahrzeuge, Kleinmotorfahrzeuge und ähnliche sollen verhältnismässig besteuert werden. «Nur so kann der ursprünglichen Intention der Förderung einer nachhaltigen Mobilität auch Rechnung getragen werden.» Auch wenn davon wohl nicht besonders viele Autofahrer betroffen sind, wie er selbst einräumt.

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