Luzerner ÖV muss gestiegenen Kosten Tribut zollen

Im Luzerner ÖV bringt der Fahrplanwechsel im Dezember zahlreiche Änderungen mit sich. Vor allem in der Stadt werden weniger Busse unterwegs sein.

Autor

Elio Wildisen

Der Luzerner Verkehrsverbund (VVL) hat den ersten Entwurf für den Fahrplanwechsel im Dezember dieses Jahres präsentiert. Der Entwurf ist von der aktuellen unsicheren Lage im regionalen ÖV gezeichnet (zentralplus berichtete). So wird das Angebot nur marginal ausgebaut, auf verschiedenen Linien aber deutlich gekürzt.

Auch der VVL muss in einer Mitteilung einräumen: «Der VVL kann aufgrund der aktuellen Kostenentwicklung keine Angebotsausbauten ohne Kompensationsmassnahmen vornehmen.» Trotzdem werde auch der neue Fahrplan den Bedürfnissen bestmöglich entsprechen.

Es fahren weniger Busse in der Stadt Luzern

Auffällig sind die Kürzungen im Angebot vor allem auf den innerstädtischen Linien 1, 5, 6, 7 und 8. Hier dünnt der VVL den Fahrplantakt ausserhalb der Stosszeiten – sprich am Vormittag und am Nachmittag – aus. Konkret bedeutet das:

• Auf der Paradelinie 1 streicht der Verkehrsverbund einige Zusatzkurse. Die Abfahrten ab Maihof um 6.26, 6.40, 6.54, 8.38, 18.47, 19.02 und 19.17 Uhr werden nicht weitergeführt.
• Auf der Linie 5 fahren die Busse künftig zwischen 8.30 und 16 Uhr im 15-Minuten-Takt. Bisher setzte der 7,5-Minuten-Takt der Hauptverkehrszeiten bereits nachmittags um 14 Uhr ein.
• Dasselbe Bild auf der Linie 6. Bis anhin fuhren diese Busse zwischen 8 und 13.30 Uhr im 15-Minuten-Takt, zu den Stosszeiten im 10-Minuten-Takt. Die Phase der längeren Intervalle wird nun bis um 16 Uhr verlängert.
• Auch auf der Linie 7 werden Abstriche gemacht. Diese Busse fuhren bisher fast den ganzen Tag im 7,5-Minuten-Takt. Künftig fahren die Busse zwischen 8 und 16 Uhr nur noch im 10-Minuten-Takt.
• Zuletzt wird der Fahrplan der Linie 8 angepasst. Zwischen 8 und 16 Uhr fahren die Busse im 15-Minuten-Takt. Bisher wurde der Takt bereits am Nachmittag um 14 Uhr auf alle zehn Minuten verdichtet.
• Linie 16: Die Zusatzkurse an den Abendverkäufen sowie Sonn- und Feiertagsverkäufen im Pilatusmarkt werden aufgrund geringer Nachfrage nicht mehr angeboten.
• Linie 46 zwischen Emmenbrücke und Rothenburg: Der Wechsel vom 15-Minuten-Takt auf den 30-Minuten-Takt erfolgt am Abend bereits eine halbe Stunde früher.

Bereits bekannt war, dass aufgrund von Bauarbeiten in Zürich der direkte Zug von Luzern zum Flughafen Zürich vorübergehend gestrichen wird. Wer an den Flughafen will, muss künftig am Bahnhof Zürich umsteigen. Ab 2025 soll es wieder eine Direktverbindung geben.

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Hier gibt es zusätzliche Kurse

An gewissen Stellen baut der VVL das Angebot aber auch aus. Dies ist auf folgenden Linien:

• Linie 12: Aufgrund der hohen Nachfrage fährt von Montag bis Freitag um 19.31 Uhr ab Luzern Bahnhof ein zusätzlicher Kurs. Damit gibt es bis 19.45 Uhr einen 7,5-Minuten-Takt.
• Aufgrund der hohen Nachfrage wird auf der Linie 24 während der morgendlichen Hauptverkehrszeit von Montag bis Freitag neu ein 10-Minuten-Takt geführt. Zudem fährt am Sonntagmorgen um 5.31 Uhr ein zusätzlicher Kurs ab Bahnhof Luzern und um 5.58 Uhr ab Meggen, Tschädigen.
• Die Linie 241 zwischen Schüpfheim und Sörenberg erhält an den Wochenenden und Ferienzeiten während der Wintersaison ein besseres Angebot. Während dieser Zeiten fahren die Busse nicht mehr nur im Stundentakt wie bisher mit mehreren Fahrzeugen gleichzeitig hintereinander, sondern zeitweise in einem 30-Minuten-Takt. Die Busse haben Anschluss auf den Zug.
• Zwischen Olten und Luzern verkehren ab dem Fahrplanwechsel teilweise doppelstöckige Züge. Der Regioexpress erhält so mehr Kapazitäten.

Definitiv sind diese Änderungen noch nicht. Vom 24. Mai bis zum 11. Juni findet die Vernehmlassung für den vorgeschlagenen Entwurf zum Fahrplanwechsel statt. Die Vernehmlassung steht auch Privatpersonen offen, die sich zum neuen Fahrplan äussern wollen.