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Haltestellenanzeigen sind für Personen mit einer Sehbehinderung teilweise nur schwer lesbar. Die Stadt Luzern will deshalb eine Ergänzung zu den bisherigen Anzeigen installieren lassen.
Kommt der Bus in zwei, fünf oder sieben Minuten oder hat er, wie im Feierabend in der Stadt Luzern gerne der Fall, gar eine «unbestimmte Verspätung»? Meistens sind diese Informationen im Netz der Verkehrsbetriebe Luzern den Haltestellenanzeigetafeln zu entnehmen.
Doch Personen mit einer Sehbehinderung haben oft Mühe, diese Informationen lesen zu können. Darum reichten die Grünen-Grossstadträtinnen Monika Weder und Barbara Irniger vor einem halben Jahr ein Postulat ein. Sie wollen, dass die Anzeigetafeln mit einem weiteren System ergänzt werden.
Konkret verlangen die beiden entweder eine sogenannte Radar-App, die den Fahrgästen einfahrende Busse meldet, oder ein Text-to-Speech-System (TTS-System). Mit einem solchen werden die Informationen, die auf der Anzeigetafel steht, per Knopfdruck vor Ort automatisch vorgelesen. Die Städte Basel, Bern und Zürich haben ein solches TTS-System bereits installiert.
Stadt will keine neue App
Der Stadtrat unterstützt das Anliegen der Postulantinnen, wie seiner soeben veröffentlichten Stellungnahme zu entnehmen ist. Zwar würden bereits grosse Anstrengungen unternommen, um die Bushaltestellen gemäss Behindertengleichstellungsgesetz umzubauen. Doch ein solches «Zwei-Sinnes-Prinzip» gebe es an Stadtluzerner Bushaltestellen bis dato noch nicht.
Der Verkehrsverbund Luzern (VVL), die Transportunternehmen der Stadt und die Stadt selber seien sich einig, dass dieses Prinzip nach Möglichkeit umgesetzt werden soll. Der Stadtrat favorisiert das TTS-System, mit welchem der Text vorgelesen werden soll. Eine App sei keine Option, da eine «lokale Insellösung» nicht sinnvoll erscheine.
VVL und VBL für Umsetzung zuständig
Der Stadtrat nimmt das Postulat entgegen. Er erklärt sich bereit, sich beim Verkehrsverbund und den Transportunternehmen für die Einführung eines TTS- oder alternativen Systems einzusetzen. Für die Finanzierung sei der VVL zuständig, für die Installation die Transportunternehmen, beispielsweise die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL). Die Stadtregierung schlägt vor, die Evaluation des neuen Systems unter Einbezug von sehbehinderten Personen zu starten. Systeme wie in Basel, Bern und Zürich sollen dabei berücksichtigt werden.
- Postulat von Monika Weder und Barbara Irniger, Grossstadträtinnen Grüne
- Stellungnahme der Stadt Luzern zum Postulat