:focal(1280x960:1281x961)/www.zentralplus.ch/wp-content/uploads/2025/04/Bild-3_Bridge-scaled.jpg)
Der Kanton plant eine neue Bikestrecke in der Stadt Zug. Doch zwei Leserreporter warnen: Bei Fridbach sei es steil, eng und bei Nässe gefährlich rutschig. Das schauen wir uns genauer an.
Die neue Bikestrecke Fridbach sei ein «sehr attraktiver» Abschnitt des neuen Velowegnetzes in der Stadt Zug. So teilte es die Regierung des Kantons kürzlich mit. Bikes sollen auf der Hangstrecke entspannt im Grünen vom Berg ins Tal oder andersherum fahren. Es handelt sich um einen von vielen neuen Wegen, die im ganzen Kantonsgebiet geplant sind (zentralplus berichtete).
Doch: Zwei Leserreporter von zentralplus warnen. Es könnte gefährlich werden, wenn auf dem Weg in Zukunft Bikes den Hang hinunterdüsen würden.
Weiterlesen, sonst verpasst du:
- warum die Strecke gefährlich sein soll
- was die angrenzende Klinik Meissenberg dazu sagt
- wie unser Reporter die Situation einschätzt
Eigentlich käme jetzt eine Paywall. Denn Vor-Ort-Recherchen wie diese kosten Geld. Heute aber lassen wir die Schranke ausnahmsweise weg. Wenn dir der Artikel gefällt, versuche es doch mit einem Probeabo.
Zwei besorgte Stimmen weisen auf Gefahren der Streckenführung hin
Die zwei Leserreporter wohnen unmittelbar in der Nähe der geplanten Bikestrecke und äussern unabhängig voneinander grosse Besorgnis über die geplante neue Strecke. Denn: Ursprünglich sollte der Bikeweg nahe der Klinik Meissenberg vorbeigehen (1).
Doch nach der öffentlichen Mitwirkung hat der Kanton die Strecke nun nach Norden verschoben (2). Dort sei es deutlich steiler, erklären beide Leserreporter.
:focal(50x50:51x51)/www.zentralplus.ch/wp-content/uploads/2025/03/Zug-Fridbach.png)
Einer von beiden äussert grundsätzliche Kritik: «Weder der mit 1 noch der mit 2 bezeichnete Weg ist mit dem Velo befahrbar. Es handelt sich um zwei Fuss-/Wanderwege, die stellenweise stark ansteigen, teilweise hat es Stufen.» Seine Schlussfolgerung: «Es wäre absurd, das als Teil einer Veloroute zu deklarieren.»
Wollte die Klinik Meissenberg die Biker nicht so nahe haben?
Der zweite Leserreporter wird bezüglich der Gefahren und Risiken noch deutlicher. Auf der vorgeschlagenen Route sei es eng und steil. «Es ist oft feucht dort unten im Tobel», meint er. «Das ist für die Biker schlicht zu gefährlich.» Bezüglich der Verschiebung der Strecke hat er eine Vermutung. Ob vielleicht der Klinik Meissenberg die ursprüngliche Strecke nicht genehm war?
Diese teilt auf schriftliche Anfrage mit, dass sie mit der vorgesehenen Streckenführung gut leben könne.
Beide möglichen Strecken nur wenige Meter voneinander entfernt
zentralplus hat sich selbst ein Bild vor Ort gemacht und den Fuss- und Wanderweg angeschaut, auf dem die neue Bikeroute gebaut werden soll, sowie die verworfene Streckenführung südlich des Fridbachs. Die beiden Strecken liegen teils nur in Sichtweite voneinander entfernt.
Der Augenschein von zentralplus vor Ort zeigt klar auf: Beide Fuss- und Wanderwege sind schön in die Landschaft eingebettet, doch ist sowohl der nördlich des Fridbachs gelegene Weg als auch jener, der rund 30 Meter südlich in den Hang hineinführt, selbst für geübte Wanderer anspruchsvoll. Und für Bikes?
Schwieriger Zickzackkurs im Hang
Der Rundgang von zentralplus startet mit dem neuen Weg, der zur Bikestrecke werden soll. Dieser startet relativ sanft in den Hang auf einem gut befahrbaren Feldweg. Schon bald aber steigt er stark an und führt über Treppenabsätze.
Später folgt noch eine schmale Brücke, wo für eine Veloroute aus Sicherheitsgründen baulich noch einiges anzupassen wäre. Dann folgen erneut Treppen. Und weiter oben erwartet den Fussgänger ein Zickzackkurs, der nur für sehr gute Biker überhaupt befahrbar gemacht werden könnte, wie es scheint. Der Weg endet oben mit einer weiteren Brücke.
Auch zweiter Weg ist vielerorts steil und voller Treppen
Harmloser scheint der ursprünglich vom Regierungsrat ins Auge gefasste Weg, den zentralplus von oben her begangen hat. Oben startet er auf einem gut befahrbaren Weg, bevor er in einen ersten Treppenabschnitt mündet. Auf diesem Weg hat es keine gefährlichen Brücken, gleichwohl ist auch dieser Weg eng.
Unten angekommen, zeigt sich mit Blick zurück, wie steil hier der Einstieg wäre, die Treppe am Start ist auch ganz schön lang. Im Vergleich ist der ursprünglich als Bikeroute eingeplante Weg wesentlich einfacher in eine Bikestrecke umzuwandeln als der neue Weg nördlich neben dem Fridbach.
Man muss den Leserreportern also recht geben: Dieser Weg könnte vor allem bei Nässe sehr gefährlich werden und wäre sicher nur etwas für sehr erfahrene Biker. Der Entwurf der Baudirektion für eine Richtplanänderung geht nun in die vorberatende Kommission des Kantonsrats. Dann werden die Pläne im Kantonsparlament beraten und letztlich noch öffentlich aufgelegt. Dann mit Möglichkeiten zur Einsprache seitens der Bevölkerung.
- Telefonat eines Leserreporters sowie die schriftliche Wortmeldung eines zweiten Leserreporters
- Dokumentation der Mitwirkung der Gemeinden
- Medienanfrage an Zuger Baudepartment
- Medienanfrage an die Klinik Meissenberg