Bund will priorisieren

Durchgangsbahnhof: Kurz vorm Geld hinterfragt Bund alles

So soll der Durchgangsbahnhof dereinst aussehen. (Bild: SBB)

Der Ausbauschritt 2035 für den Bahnverkehr wird deutlich teurer als gedacht. Jetzt will der Bund prüfen, welche Projekte verschoben werden können. Auch der Durchgangsbahnhof Luzern?

Die Ausbaupläne für die Schweizer Verkehrsinfrastruktur geraten ins Wanken. Nach dem Nein der Bevölkerung zum jüngsten Nationalstrassen-Ausbauschritt und den unerwarteten Mehrkosten von rund 14 Milliarden Franken für den Ausbauschritt 2035 im Bahnbereich werden nun sämtliche Projekte überprüft.

Das Projekt trägt den Titel «Verkehr 45». Die ETH Zürich soll gemeinsam mit Bundesämtern klären, welche Vorhaben Priorität haben und welche später realisiert werden können. Dies gelte vor allem für den Bahnbereich, denn dort seien Projekte teurer geworden, so das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek).

Die Ergebnisse der Analyse werden im dritten Quartal 2025 erwartet. Die Planung der laufenden Projekte wird dadurch nicht unterbrochen. Trotzdem könnten die Ergebnisse Einfluss auf die Umsetzung des geplanten Durchgangsbahnhofs Luzern (DBL) haben.

Erste Finanzierung für Durchgangsbahnhof Luzern sicher ein Jahr später

Je nach den Ergebnissen der Priorisierung könnten sich manche Vorhaben um bis zu zehn Jahre verzögern, zitiert die «NZZ» Bundesrat Albert Rösti (SVP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Prioritär geprüft werden die Tiefbahnhöfe Luzern und Basel, die Ausbauten zwischen Winterthur und St. Gallen sowie zwischen Lausanne und Bern und der Grimseltunnel. Insgesamt werden 260 Bahnprojekte überprüft, darunter 180 beschlossene Projekte ohne Baubewilligung. Eines davon ist der Zimmerberg-Basistunnel 2 zwischen Thalwil und Zug.

Ursprünglich sollte eine erste Finanzierung für den DBL mit der Botschaft 2026 des Bundesparlaments gesichert werden. Nun verzögert sich diese Botschaft um ein Jahr. Der Luzerner Regierungsrat und Präsident der kantonalen ÖV-Direktoren Fabian Peter (FDP) begrüsst die Überprüfung der Projekte trotzdem.

«Ziel muss sein, Investitionen in die Infrastruktur möglichst wirkungsvoll für das gesamte Bahnnetz, aber auch unter Beachtung der regionalen Gegebenheiten einzusetzen», so Peter in einer Mitteilung der ÖV-Direktoren der Kantone. Das Gremium werde sich dafür einsetzen, dass «keine Verzögerungen bei wichtigen Projekten eintreten».

Auch der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) ist für die Überprüfung. Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) kritisierte den Schritt, gemäss «NZZ».

Verwendete Quellen
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