So soll die Sternmattstrasse künftig aussehen: Mehr Platz, damit Velos sicher neben Autos fahren können und Mittelinseln, damit Fussgänger sicher über die Strasse kommen. (Bild: Visualisierung: Kanton Luzern)
Die Seetalstrasse in Emmen ist heuer eine stark befahrene Strasse und wenig attraktiv. Das will die Gemeinde ändern. Künftig sollen Fussgängerinnen und Velofahrer im Vordergrund stehen.
Attraktiver Velo- und Fussweg statt Blechkolonne. So lassen sich die Pläne des Kantons Luzern und der Gemeinde Emmen für die Seetalstrasse zusammenfassen (zentralplus berichtete). Nach rund zwei Jahren Planung und Gesprächen mit den Anwohnerinnen liegt nun ein Gestaltungskonzept vor, wie die Gemeinde am Mittwoch mitteilt. Gemäss diesem verbessert Emmen die Seetalstrasse vor allem für Velofahrerinnen, Fussgänger und ÖV-Nutzerinnen. Dies auf Höhe Ober-Grundhof bis zum Kreisel Flugzeugwerke.
Im wortwörtlichen Zentrum der Neugestaltung ist ein zweieinhalb bis drei Meter breiter Streifen in der Fahrbahnmitte. Bei Fussgängerstreifen dient er als Mittelinsel, bei Abzweigungen als Einspurfläche für Autofahrer. Wo der Streifen nicht direkt vom Verkehr genutzt wird, begrünt der Kanton den Streifen.
Mehr Platz sollen auch Velofahrer erhalten. Für sie plant der Kanton einen beidseitigen, rund zwei Meter breiten Velostreifen. Das soll die Velos von den Fussgängern trennen und für Velofahrerinnen eine attraktive Veloroute schaffen. Damit ihre Fahrt noch sicherer ist, soll vom Ortseingang Emmen Dorf bis zur Grünmattstrasse neu Tempo 30 gelten. Gleichzeitig will der Kanton einen lärmarmen Belag einbauen, womit die Strasse künftig deutlich leiser sein soll.
Haltestellen auf der Fahrbahn
Mit der reduzierten Geschwindigkeit und den Mittelinseln erübrigen sich gemäss dem Kanton Ampeln bei Fussgängerstreifen, weshalb er einige davon auf der Strecke abbauen will. Eine Ausnahme ist der Übergang Pestalozzistrasse, der als Schulweg dient.
Mithilfe des neuen Konzepts will die Gemeinde Emmen und der Kanton Luzern auch den Bussen freie Fahrt ermöglichen. Einerseits durch eine durchgehende Busspur aus Richtung Waldibrücke bis zum Kreisel Hasliring und Haltestellen mitten auf der Fahrbahn im Zentrum. Die Umgestaltung der Strasse nimmt der Kanton auch zum Anlass, die Haltestellen barrierefrei umzubauen.
All diese geplanten Massnahmen benötigen viel Platz – wobei der Kanton vermutlich auch Fläche von privaten Grundstücken benötigen wird. Wie viel, teilt er noch nicht mit. Auch zu den Kosten des Projekts halten sich Kanton und Gemeinde noch bedeckt. Diese sollen sich in der nächsten Projektphase klären, wenn es um die Ausarbeitung des Vor- und Bauprojekts geht. Allerdings hat der Kanton bereits einen Zeithorizont für die Umbaupläne: «Bestenfalls» sollen die Bagger ab 2029/30 auffahren.
Zudem stellt der Kanton und die Gemeinde das Konzept am 5. Februar der Bevölkerung vor. Bis Mitte März können Emmer dann erneut dazu Stellung nehmen.
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