Das planen die Gegner des Durchgangsbahnhofs Luzern
Paul Stopper schlägt mit dem «Eisenbahnkreuz» eine Alternative für den DBL vor. Nun will sein Verein die Debatte darum erzwingen. (Bild: kok)
Architekten, Ingenieure und Verkehrsplanerinnen kämpfen für eine Alternative zum geplanten Tiefbahnhof in Luzern. Sie schlagen stattdessen ein Tunnelsystem vor. Dafür fahren sie schweres politisches Geschütz auf.
Zu teuer bei zu geringem Nutzen: Der Durchgangsbahnhof Luzern (DBL) hat längst nicht nur Freunde. Verschiedene Planer präsentierten in den vergangenen Monaten Alternativen, die sie für effizienter halten (zentralplus berichtete). Eine der wohl bekanntesten dürfte das «Eisenbahnkreuz Innerschweiz» sein. Der Verein dahinter rührt nun mit grosser Kelle an, um die SBB und Co. zum Umdenken zu bewegen.
Das Eisenbahnkreuz geht auf den Verkehrsplaner Paul Stopper zurück. Er gilt als einer der Väter des Zürcher Tiefbahnhofs. Mit seinem Vorschlag will er den Zugverkehr vom Zentrum wegschaffen. Er schlägt stattdessen einen Halbkreis an Fernverkehrsbahnhöfen in Emmenbrücke, Littau und Kriens vor, die durch Tunnel verbunden sind und zum Umsteigen dienen (zentralplus berichtete).
Auf der heutigen Linie beim Gütsch sollen vor allem S-Bahnen fahren, die an zusätzlichen Haltestellen beim Südpol, Kreuzstutz oder Paulusplatz halten. Zudem soll es eine neue Zuglinie in Richtung Stans geben, als eine neue Zugverbindung in Richtung Gotthard-Basistunnel.
Verein will Diskussion erzwingen – Verantwortliche blocken ab
Die IG Eisenbahnkreuz bezeichnet die Überprüfung der Alternativen vor dem DBL als «Alibi». «Die neutrale und faire Auseinandersetzung fehlt bis heute weitgehend», kritisiert der Verein. Damit sich das ändert, geht der Verein nun den politischen Weg. In mehreren Gemeinden hat die IG Initiativen lanciert: eine Volksmotion in Kriens, eine Petition in Emmen und ein Bevölkerungsantrag in Luzern. Bereits werden Unterschriften gesammelt. Damit wollen sie erreichen, dass sich die Parlamente und Regierungen «den Alternativen stellen».
In einem früheren Interview von zentralplus hat sich bereits die DBL-Gesamtkoordinatorin Sabine Ruoss zur Idee geäussert. Darin betonte sie erneut, dass der DBL von 30 Varianten die bestmögliche sei. Auch die Idee des Eisenbahnkreuzes, Luzern südlich in Richtung Gotthard anzubinden, sei ihnen bekannt. Jedoch konnte sich dieses Vorhaben nie durchsetzen. Diese Alternative erneut in die Überlegungen einzubeziehen, war für Ruoss kein Thema.
Hinter diesem Autor steckt die Redaktion von zentralplus. Wesentliche Eigenleistungen werden unter den Namen der Autorinnen und Autoren veröffentlicht.