Nachfrage tiefer als 2020

Corona: Das zweite Jahr traf die ZVB noch härter

Die Passagiere kehren nur allmählich zurück zum öffentlichen Verkehr. (Bild: Zuger Verkehrsbetriebe)

Die Zuger Verkehrsbetriebe fahren 2021 einen herben Verlust ein. Das zweite Pandemie-Jahr traf das Transportunternehmen gar noch stärker als das erste.

Für den öffentlichen Verkehr waren die beiden letzten Jahre düster. Lockdowns, Home-Office-Empfehlungen und Maskenpflicht liessen die Passagierzahlen regelrecht einbrechen. Das hat sich diese Woche im neusten Geschäftsbericht der Luzerner Verkehrsbetriebe gezeigt. Und die Erkenntnis bestätigt sich auch im neuen Jahresbericht der Zugerland Verkehrsbetriebe (ZVB).

Erstaunlich dabei ist, dass die Pandemie das Unternehmen 2021 gar noch heftiger getroffen hat als 2020. Dabei galten die wirklich harten Corona-Massnahmen eher im ersten Pandemie-Jahr. Trotzdem ging die Zahl der transportieren Passagiere zwischen 2020 und 2021 nochmals um knapp 2 Prozent zurück. Knapp 15 Millionen Fahrgäste waren 2021 mit den ZVB unterwegs.

Im Vergleich zu 2019 fuhren rund ein Drittel weniger Passagiere mit den ZVB-Bussen. Das wirkt sich auf die Finanzen aus. Das Unternehmen schrieb 2021 einen Verlust von 3,38 Millionen Franken. Damit ist der Verlust im Vergleich zum Vorjahr nochmals um über 200'000 Franken angewachsen. «Dank den soliden Reserven der vergangenen, guten Jahre konnte die ZVB die Ausnahmesituation eigenständig meistern und alle Arbeitsplätze sichern», heisst es in der Medienmitteilung zum Geschäftsbericht der ZVB.

Wieso war 2021 noch schlimmer als das Vorjahr?

Wie ist es möglich, dass das zweite Pandemie-Jahr die ZVB noch härter traf als das erste? Mediensprecherin Karin Fröhlich erklärt es so: «Zu bedenken in Bezug auf die Zahlen ist, dass im Jahr 2020 das erste Quartal noch kaum von der Pandemie betroffen war. Der Lockdown kam erst in der zweiten Märzhälfte.»

Das heisst, dass der Normalbetrieb zu Beginn des Jahres 2020 die Einbussen der beiden Lockdowns im selben Jahr sogar zu kompensieren vermochte – zumindest im Vergleich zum 2021, als zwar nur während wenigen Wochen ein Lockdown, dafür das ganze Jahr zahlreiche Corona-Massnahmen galten.

Immerhin: Es ist Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Seit Ende März gelten in der Schweiz keine Corona-Massnahmen mehr, womit auch die Passagiere zum ÖV zurückkehren. «Die jüngsten Zahlen stimmen uns positiv», sagt Karin Fröhlich. «Seit März 2022 steigen die Frequenzen deutlich an.»

Zwar seien die Frequenzen noch nicht so hoch wie vor der Pandemie. Im April fuhren aber «nur» noch 19 Prozent weniger Gäste mit den ZVB-Bussen, als noch 2019.

Eine Aufwärtstendenz ist also erkennbar – der Weg zur vollständigen Erholung aber noch lang.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Samuel Beutler
    Samuel Beutler, 10.06.2022, 16:45 Uhr

    Die Verkehrsbetriebe hätten sich halt gegen die einseitige Maskenpflicht im ÖV wehren sollen. Niemand der Betriebe hat sich für ein Ende dieser fragwürdigen Massnahme eingesetzt. Während der Maskenpflicht war ich immer mit dem Auto unterwegs … und bleibe es jetzt auch, weil bequemer.

    Die einseitige Maskenpflicht NUR im ÖV hat den Verkehrsbetrieben sehr geschadet.

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    • Profilfoto von Opi Kron
      Opi Kron, 11.06.2022, 06:15 Uhr

      Frei erfundener Unsinn.

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