Chaos am Morgen und Abend: Diese Kreuzung wird entwirrt
Am Knoten Gersag kommt es immer wieder zu einem Chaos. Nun soll er umgebaut werden. (Bild: zvg)
Lange Staus und verpasste Verbindungen beim Verkehrsknoten Gersag sorgen bei ÖV-Nutzern sowie Autofahrerinnen für Unmut. Ein Bauprojekt soll dies jetzt ändern.
Wer zu Stosszeiten mit dem Bus versucht, zur S-Bahn-Haltestelle Gersag zu gelangen, verpasst nicht selten seine Anschlussverbindungen. Denn: Die Kreuzung der Verkehrsdrehscheibe Gersag versinkt in den Morgen- und Abendstunden regelmässig in Verkehrsgewusel.
Stockende Autokolonnen ziehen sich über die Rüeggisingerstrasse bis zum Kreisel Sonnenplatz und retour. Auch die Busse bleiben von Wartezeiten nicht verschont und können so ihren Fahrplan nicht einhalten. Das Resultat? Zu Stosszeiten eine unbefriedigende Situation für alle Verkehrsteilnehmer. Dies soll künftig der Vergangenheit angehören.
Verkehrsfluss ohne Unterbruch zwischen Hammerkreisel und Sonnenplatz
Der Gemeinderat Emmen möchte den Verkehrsknoten umgestalten. Um das Verkehrsgewusel zu entwirren, sollen vor allem drei Dinge beitragen: ein neues Knotenlayout, neu angeordnete Bushaltestellen sowie ein aufgewerteter Strassenraum.
Die geplante neue Verkehrsführung soll den Hauptverkehrsfluss berücksichtigen, der sich auf der Rüeggisinger- und Gersagstrasse bewegt. Auch die Busse verkehren auf dieser Achse. Künftig soll es also möglich sein, vom Hammerkreisel zum Sonnenplatz zu gelangen, ohne abzweigen zu müssen.
Die Projektleitung plant, den Ast der Rüeggisingerstrasse Süd vor der Einfahrt in den Verkehrsknoten mit der Titlisstrasse im Rechtsvortritt zusammenzuführen. Diese untergeordneten Strassenabschnitte kommen künftig weniger breit daher, sodass mehr Fläche für den Aufenthalt und die Gebietsentwicklung übrig bleibt. Im gesamten Projektperimeter gilt künftig Tempo 30.
So soll die neue Verkehrsführung im Vergleich zur jetzigen aussehen:
Neben Autos profitieren ÖV, Velofahrer, Fussgängerinnen und die Umwelt
Die Busse halten künftig beidseitig nur noch in barrierefreien Busbuchten. So können Busse auf die Fahrgäste der S-Bahn warten, ohne dabei den Autoverkehr zu blockieren. Zudem sollen die Haltestellen verlängert werden, um Platz für zwei Busse zu bieten. Dies bedingt eine Verschiebung der Bushaltestellen. Elektronische Fahrplananzeigen sorgen für Orientierung beim Wechsel zwischen Bus und Bahn.
Auch für Velofahrerinnen soll das Bauprojekt der Gemeinde Emmen Vorteile mit sich bringen. Der Projektbeschrieb hält fest: «Alle bestehenden an- und weggehenden Veloverbindungen sind mit dem Fokus auf die Verbesserung der Verkehrssicherheit ins Knotenlayout integriert und zur besseren Verständlichkeit mit unterschiedlichen Fahrbahnbelägen und Piktogrammen versehen worden.»
Fussgänger sollen sich sicher über die neue Kreuzung bewegen können. So gibt es auch im neuen Entwurf Fussgängerstreifen, obwohl in der Projektzone nach Fertigstellung der Bauarbeiten Tempo 30 gelten wird. Zudem will der Gemeinderat die Aufenthaltsbereiche und Randzonen der Kreuzung durch eine Begrünung aufwerten.
Baustelle beim Gersag soll gegen Ende 2025 kommen
Die Projektleitung hat für das Bauprojekt Gesamtkosten von 4,8 Millionen Franken veranschlagt. Hierbei sollen sich Bund und Kanton mit Agglomerationsgeldern in der Höhe von rund zwei Millionen Franken beteiligen.
Läuft alles nach Plan, fahren die Baumaschinen gegen Ende 2025 auf. Am Dienstag hiess der Einwohnerrat der Gemeinde Emmen das Projekt und den entsprechenden Kredit gut, verlangte aber nachträgliche Anpassungen (zentralplus berichtete).
ist seit Sommer 2024 als Praktikant für zentralplus tätig. Der gebürtige Luzerner schrieb in seiner Zeit als Geschichtsstudent vorwiegend über Vergangenes in fernen Ländern. Bei zentralplus findet er die zeitliche und geographische Nähe zur Heimat wieder und berichtet am liebsten über lokale Kuriositäten.