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Die Bushaltestelle Waldegg hat in der Gemeinde Horw für viel Ärger gesorgt. Nun gibt es eine Lösung, die alle zufriedenstellen soll.
Was lange währt, wird endlich gut. In mehreren Machbarkeitsstudien und Variantenstudien wurde der optimale Standort der neuen Bushaltestelle Waldegg in Horw untersucht. Nun soll der Umbau erfolgen, wie ein neues Baugesuch verrät. Doch nur mit Spezialplanung.
Die spezielle Lösung soll zwei Ziele vereinen: Fliessenden Verkehr auf der Hauptstrasse und eine Bushaltestelle, die auch mit dem Rollstuhl nutzbar ist.
Für die Umgestaltung sind gemäss Gesuch Belagsanpassungen bis in die Fahrbahnmitte nötig. Der Deckbelag wird bis in Richtung Horw Zentrum über die Einmündung Brändistrasse erneuert. Die Arbeiten betreffen aber nur die Haltestelle in Fahrtrichtung Horw, die andere Haltestelle liegt grösstenteils auf Stadtluzerner Boden.
Politik wehrt sich gegen Aufhebung der Busbuchten
Warum Spezialplanung? Die örtliche FDP wehrte sich mit einer Petition im Jahr 2023 gegen die Pläne der Gemeinde, die Busbuchten ganz aufzuheben und barrierefreie Fahrbahnhaltstellen zu errichten. Sie fürchteten eine Blockade des Verkehrs. 1300 Horwer unterzeichneten (zentralplus berichtete). Die Gemeinde stoppte die Planung.
Im Herbst 2024 überwies der Einwohnerrat dann ein Postulat der FDP, wonach die Planung fortzusetzen sei. Denn die Gemeinde hagelte sich Kritik ein, die wichtige Haltestelle nicht barrierefrei umzubauen.
Also erteilte die Gemeinde den Planern von Kost + Partner AG den Auftrag, an der heutigen Stelle eine neue Bushaltebucht zu realisieren unter «bestmöglicher Einhaltung» der Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetz. Also eine Art Kompromiss. Als Randbedingung galt zudem, dass kaum Land gekauft werden kann. So steht es im nun veröffentlichen technischen Bericht.
Planer finden Lösung für eine barrierefreie Haltestelle mit Busbucht
Wie die Planer schreiben, hätten sie eine Lösung gefunden. «Die aufgezeigte Lösung entspricht zwar keiner Standardlösung des Kantons, erfüllt aber die gültigen Normen und Richtlinien», schreibt die Kost + Partner AG. Sie sei mit dem Verein Hindernisfrei Bauen Luzern und den Verkehrsbetrieben Luzern (VBL) besprochen worden.
Es handelt sich um eine Speziallösung in Form einer Busbucht mit Anpassungen am Trottoir, mit der ein «niveaugleicher Ein-/Ausstieg bei sämtlichen Türen des Gelenkbusses» möglich ist. Die Gesamtlänge ist dabei kürzer als bei anderen barrierefreien Bushaltestellen. Auch ein neuer Personenunterstand ist geplant, sowie neue Bepflanzung. Der Baustart soll im September 2025 erfolgen. Noch könnte es aber Einsprachen geben.
zentralplus sucht Barrieren in Luzern
Das Schweizer Behindertengleichstellungsgesetz verlangt, dass der öffentliche Verkehr bis 2023 barrierefrei umgebaut werden soll. Gemeinden und Kantone sind angehalten mitzumachen. Dennoch gibt auch heute noch grosse Lücken im Netz.
Daher hat zentralplus gemeinsam mit der Hochschule Luzern und dem Medienhaus Correctiv Barrieren in Luzern gesucht. Unsere Leser haben über 100 Orte eingetragen, wir werten sie noch immer aus. Hier geht es zu unseren Berichterstattung zum Thema.
- Planauflage bei der Gemeinde Horw