Offener Brief zum Bypass

Bundesrätin Sommaruga erhält Post aus Luzern

Die Kritik am Verkehrsprojekt Bypass hält an. (Bild: Archiv zentralplus)

Dass die Grünen der Stadt Luzern das Autobahnprojekt Bypass grundsätzlich in Frage stellen, überrascht kaum. Nun greift die Partei die ihnen eigentlich wohl gesonnene Verkehrsministerin Simonetta Sommaruga in einem offenen Brief an. Denn die SP-Verkehrsministerin trage dafür die Verantwortung.

«Wie bringen Sie die Absicht, den ÖV zu fördern, mit einem gleichzeitigen Kapazitätsausbau des motorisierten Individualverkehrs zusammen? Wie ist der Bypass mit der Klimapolitik vereinbar?» Diese und weitere kritischen Fragen seien bisher von den verantwortlichen Behörden unbefriedigend beantwortet worden, glauben die Grünen der Stadt Luzern. Es seien dies «Fragen, welche die Inkonsistenzen des Bypass aufzeigen würden», glaubt Christa Wenger, Co-Präsidentin der städtischen Grünen. Die Stadt werde vom Bypass nicht profitieren. Auch werde der öffentliche Verkehr mit dem aktuellen Projekt nicht gestärkt.

Die Ortspartei richtet deshalb einen offenen Brief mit insgesamt sieben Fragen an die verantwortliche Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Dabei nimmt die Partei die Antworten aus dem Bundesamt für Verkehr auch gleich vorweg: «Ausgehend von unseren Fragen zum Projekt wird die Fragwürdigkeit des Bypass deutlich», heisst es im offenen Brief abschliessend.

Mit dem Bau des Gesamtverkehrssystems Bypass will der Bund die Autobahn in der Agglomeration Luzern ausbauen. zentralplus hat zu diesem Thema ein ausführliches Dossier.

«Der Bypass ist Gift für das Verlagerungsziel», sagt die Co-Präsidentin der Grünen Stadt Luzern, Christa Wenger.

«Gefahr für Durchgangsbahnhof»

Die Grünen Stadt Luzern wollen sich in den nächsten Monaten verstärkt gegen den Bypass engagieren. Aus ihrer Sicht würde mit dem Autobahnausbau der Durchgangsbahnhof gefährdet. Das Bundesamt für Verkehr verlange vom Kanton Luzern einen höheren Anteil des öffentlichen Verkehrs am Modal-Split, damit der Durchgangsbahnhof ein positives Kosten-Nutzen-Verhältnis erziele. Der Bypass erhöhe die Strassenkapazitäten jedoch markant und mache das Autofahren in der Agglomeration Luzern massiv attraktiver. «Der Bypass ist Gift für das Verlagerungsziel», sagt Wenger.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Rudolf 1
    Rudolf 1, 10.04.2022, 23:08 Uhr

    «Dass die Grünen der Stadt Luzern das Autobahnprojekt Bypass grundsätzlich in Frage stellen, überrascht kaum.» – Auch die Sozialdemokraten werben «grundsätzlich» für die Verhinderung dieses Projekts aus den Siebzigern.

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