Die Krienser Vision des Bypass Luzern: Auf dem Dach der Autobahn sollen Grünflächen entstehen. (Bild: Visualisierung: Stadt Kriens)
Die Überdachung der Autobahn A2 im Raum Luzern-Süd könnte bald neue Grünräume schaffen und Stadtteile besser verbinden. Erste Studien zeigen, wie das Projekt realisiert werden könnte – Fragen zur Finanzierung bleiben jedoch offen.
Die Zukunft der Autobahn A2 im Raum Luzern-Süd nimmt Gestalt an: Das Bundesamt für Strassen (ASTRA), der Kanton Luzern, LuzernPlus und die Stadt Kriens haben 2024 die zweite Phase der Planungen zu den drei geplanten Teilüberdeckungen gestartet. Ziel dieser Phase ist es, konkrete Grundlagen für eine mögliche Umsetzung zu schaffen. Dies umfasst unter anderem die Klärung der Finanzierung und die Vorbereitung der rechtlichen Voraussetzungen, wie das ASTRA am Samstag bekannt gab.
Im Schappe Kulturquadrat in Kriens präsentierten die verantwortlichen Planungsteams am Samstag einen Zwischenstand der Arbeiten. Dabei standen die Entwürfe der drei Vertiefungsstudien sowie die Machbarkeitsstudie zur Autobahn im Fokus. Besucherinnen konnten Fragen stellen und Anregungen einbringen. Wie es in einer gemeinsamen Medienmitteilung der einzelnen Parteien heisst, sorgte die Veranstaltung für angeregte Diskussionen zwischen den Beteiligten und der Öffentlichkeit.
Überdeckungen mit Potenzial
Die bereits 2023 abgeschlossene Testplanung hatte ergeben, dass drei Teilüberdeckungen der Autobahn sinnvoll sind. Diese sollen nicht nur die Lärmimmissionen verringern, sondern auch neue Verbindungen zwischen den Stadtteilen östlich und westlich der A2 schaffen. Zudem könnten neue Grünflächen und Freiräume entstehen.
Im Detail beschäftigen sich die Planungen mit folgenden Bereichen:
Zusätzlich untersucht eine Machbarkeitsstudie die technischen Anforderungen und Rahmenbedingungen für den Bau der Teilüberdeckungen.
Unabhängig vom Bypass Luzern
Das Projekt Überdeckung A2 Luzern-Süd wird unabhängig vom Gesamtsystem Bypass Luzern entwickelt, das im Raum Luzern seit Jahren für Gesprächsstoff sorgt. Dennoch sei eine enge Abstimmung der verschiedenen Interessen entscheidend, betonten die Verantwortlichen. Die Verbindlichkeit der bisherigen Planungsresultate werde schrittweise erhöht. Mit abschliessenden Ergebnissen der Vertiefungs- und Machbarkeitsstudien sei Ende 2025 zu rechnen.
Ob und wann die Überdeckungen tatsächlich umgesetzt werden, hängt massgeblich von der Finanzierung und den politischen Entscheidungen auf kantonaler und nationaler Ebene ab. Klar sei: Die Überdeckungen könnten langfristig nicht nur die Lebensqualität in Luzern-Süd verbessern, sondern auch die Stadtentwicklung massgeblich beeinflussen.
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