Nur jede Fünfte ist richtig ausgebaut

Behindertengerechte Haltestellen: Luzern hinkt nach

Rollstuhl Behinderte Behinderung Invalide Bus VBL ÖV Gleichstellungsgesetz öffentlicher Verkehr (Bild: bic)

Die Bushaltestellen in der Schweiz sollten gemäss Gesetz bis 2023 behindertengercht ausgebaut sein. Der neuste ÖV-Bericht zeigt jetzt aber: Der Kanton verpasst dieses Ziel deutlich.

22 Zentimeter. Dies ist die Anforderung des Behindertengleichstellungsgesetzes an die Höhe des Trottoirs bei Bushaltestellen. Diese Höhe erlaubt nämlich einen nahtlosen Übergang in die Busse, wo der Eingang ebenfalls 22 Zentimeter über Boden liegt. Perfekt also, um mit dem Rollstuhl in, respektive aus dem Bus zu rollen.

Das Gesetz wurde 2004 verabschiedet. Seither sind knapp 20 Jahre vergangen. Bis 2023 müssten gemäss Gesetz alle Bushaltestellen an diesen Standard ausgebaut sein. Doch ein Blick in den Kanton Luzern zeigt ein ernüchterndes Bild.

So heisst es im neusten ÖV-Bericht (zentralplus berichtete): «Der Kanton wird bis Ende 2023 voraussichtlich 129 von 671 Haltestellen auf Kantonsstrassen hindernisfrei ausgebaut haben, 178 Haltestellen folgen 2024. Verbleibende Haltestellen werden zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen ohnehin stattfindender Baumassnahmen erstellt oder aufgehoben.»

Fachkräftemangel als Grund für Verzögerung

Statt also sämtliche Haltestellen behindertengerecht ausgebaut zu haben, sind es im Kanton Luzern bis Ende der Frist lediglich ein Fünftel davon. Wie konnte es zu dieser massiven Verzögerung kommen?

Beat Hofstetter, Abteilungsleiter Planung Strassen beim Kanton, nennt gegenüber der «Luzerner Zeitung» verschiedene Gründe: Die Anforderungen an die Kantone seien erst 2008 bekannt geworden. Der Umbau von Bushaltestellen erfolge meistens im Zusammenhang mit Strassenbauprojekten, welche wiederum oftmals Gegenstand von Einsprachen seien. So verzögere sich der Ausbau. Und nicht zuletzt sei der Fachkräftemangel bei der Planung und Umsetzung ein weiteres Problem.

Verwendete Quellen
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Armin
    Armin, 05.11.2022, 09:07 Uhr

    Fachkräftemamgel …. Genau… wers glaubt. Die haltestellen sind teuer. Funktionieren nur bei genügend platz …..Das ist der grund…. Und der kanton luzern wie auch die stadt sind ja bekannt für schnelles dpeditives umsetzen ….

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