Projekt hinter Krauerhalle

Autos statt Pausenplatz? Einwohnerrat kritisiert Kriens

Auf dem Pausenplatz hinter der Krauerhalle sollen künftig Veranstalterinnen parkieren können. (Bild: Stadt Kriens)

Kriens will hinter der Krauerhalle elf Parkplätze für Veranstaltungen bauen. Grüne-Einwohnerrat Cyrill Zosso ist über dieses Projekt sehr erstaunt. Insbesondere, da der Stadtrat die künftigen Parkplätze als «Freizeitraum» sieht.

Als «Win-Win-Situation» beschreibt die Stadt Kriens ihr neuestes Bauprojekt. Wie die Stadt vor kurzem mitteilte, will sie auf dem Pausenplatz hinter der Krauerhalle elf Parkplätze bauen. Sie komme damit einem Bedürfnis von Veranstalterinnen nach. Während Besucher in unmittelbarer Nähe im Parkhaus Hofmatt parkieren können, gebe es für Lieferantinnen und Helfer keine komfortable Lösung in der Nähe der Halle. Dies habe sich in Gesprächen mit interessierten Mietern als Standortnachteil erwiesen, wird Finanzvorsteher Roger Erni (FDP) in der Mitteilung zitiert.

Für rund 175'000 Franken will die Stadt den heutigen Asphalt entsiegeln und den Pausenplatz mit einem Mergelbelag und Parkfeldern versehen. Die hohen Kosten seien gemäss der Stadt vertretbar, weil sie mit dem Projekt sowohl die Infrastruktur der Krauerhalle verbessere als auch einen «beschatteten Freizeitraum» schaffe. Denn gleichzeitig will sie einige Bäume pflanzen, die auf dem Platz Schatten spenden. Wie die Stadt betont, können die Parkplätze nur an Wochenenden und ausserhalb der Schulzeiten genutzt werden. Ein versenkbarer Poller würde die Zufahrt regeln. Wird die Baubewilligung rechtskräftig, sollen die Arbeiten dazu im Frühling 2025 starten.

Sollen Kinder auf Parkplätzen spielen?

Bereits hat sich jedoch Widerstand angekündigt. Grüne-Einwohnerrat Cyrill Zosso bezeichnet das Projekt in einer kürzlich eingereichten Interpellation als «höchst fragwürdig». In einer Reihe von Fragen hinterfragt er die geplanten Parkplätze. So will er etwa vom Krienser Stadtrat wissen, wie viele potenziellen Mieter Parkplätze direkt hinter der Krauerhalle gefordert hätten. Oder ob die Stadt Kriens Parkplätze «tatsächlich als wertvolle Spielflächen» betrachte. Da Kinder und Jugendliche Pausenplätze oft auch an Wochenenden nutzen würden, sei die Mischnutzung als Parkplatz sicherheitstechnisch fragwürdig, so Zosso.

Auch kritisiert der Grüne-Einwohnerrat die Priorisierung des Projekts. In der Einwohnerratssitzung von Ende Juni hatte der Einwohnerrat die Stadt Kriens erst noch aufgefordert, dass die Immobiliendienste ihre Projekte besser priorisieren sollen. Er fragt deshalb weiter, wieso dieses Projekt solch hohe Priorität habe und ob es nicht sinnvollere Aufwertungsprojekte gebe.

Verwendete Quellen
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