Gemeinderat will mehr Zeit

Auch Emmen bringt einen Gegenvorschlag zu Velo-Initiative

Mehr Platz für Velos. Das fordert eine Initiative in Emmen. (Bild: bic)

Pro Velo fordert in Emmen ein gut ausgebautes, sicheres Velonetz. Wie in Luzern und Kriens begrüsst auch die Emmer Exekutive die Idee, bringt aber einen eigenen Vorschlag in die Diskussion.

Es erinnert an Copy + Paste. Pro Velo Luzern hat erst in der Stadt Luzern mit der Velonetz-Initiative ein sicheres und gut ausgebautes Velonetz gefordert. Einige Monate später folgten die gleichen Initiativen auch in Kriens und Emmen.

Und wie sich nun zeigt, sind nicht nur die Forderungen dieselben – sondern auch die politischen Reaktionen. Der Luzerner Stadtrat hat einen Gegenvorschlag zur Initiative erarbeitet, der im Mai 2022 deutlich angenommen wurde. Vergangene Woche hat die Stadt Kriens ebenfalls einen solchen Gegenvorschlag präsentiert. Und nun zieht auch der Gemeinderat von Emmen nach.

Emmen will mehr Zeit und Pragmatismus

Die Gegenvorschläge in Emmen und Kriens sind dabei fast identisch. Denn grundsätzlich begrüsst der Gemeinderat von Emmen die Initiative. Es stehe ausser Frage, dass das Velonetz verbessert werden müsse, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Wie die Krienser Exekutive fordert aber auch der Emmer Gemeinderat mehr Zeit für die Umsetzung der Initiative. Zwanzig statt zehn Jahre Zeit soll er erhalten, um die Forderung umzusetzen, in Emmen ein attraktives Velonetz zu bauen.

Und ebenso wie ihr Krienser Pendant fordert auch die Emmer Regierung insgesamt mehr Pragmatismus. «Die Forderung einer prioritär vom motorisierten Individualverkehr und dem Fussverkehr getrennten Führung des Veloverkehrs könne ferner nicht in der geforderten Konsequenz erfüllt werden», heisst es in der Mitteilung.

Zwar könne er das Anliegen nachvollziehen. Allerdings müsse dieses auch umsetzbar sein. «Hier ist es wichtig, den Handlungsspielraum bei der Umsetzung zu gewährleisten, um die Umsetzung nicht zu verunmöglichen», betont die Emmer Exekutive. Die Trennung vom Autoverkehr solle deshalb «nach Möglichkeit» und nicht wie von der Initiative gefordert «prioritär» erfolgen.

Pro Velo ist zufrieden – aber nicht mehr

Das Initiativkomitee von Pro Velo hat bereits auf den Emmer Gegenvorschlag reagiert. Der Verband freut sich darüber, dass der Gemeinderat das Anliegen begrüsse. Der Gegenvorschlag gehe in die richtige Richtung. Die lange Umsetzungsdauer von bis zu 20 Jahren sieht das Komitee jedoch als schmerzhaften Dämpfer. Ebenso die abgeschwächte Anforderung an die Trennung zwischen Velos, Fussgängerinnen und Autos.

Ob das Komitee die Initiative zurückzieht oder daran festhält, hänge nun davon ab, wie das Emmer Parlament auf den Gegenvorschlag reagiert.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Gemeinde Emmen
  • Medienmitteilung von Pro Velo
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon