Jubiläumsflugshow auf dem Flugplatz Emmen

Kein Massenanlass? Armee erwartet 80’000 Zuschauer

Besucher aus der ganzen Schweiz werden Ende August 2024 zum Emmer Flugplatz pilgern. (Bild: Gemeinde Emmen)

2024 feiert die Schweizer Luftwaffe gleich mehrere Jubiläen. Sie organisiert dazu eine Flugshow in Emmen. Obwohl sie explizit keinen Massenanlass will, rechnet die Armee mit Zehntausenden Besuchern.

Die Schweizer Luftwaffe hat nächstes Jahr einiges zu feiern. So etwa, dass es sie seit 110 Jahren gibt. Die Patrouille Suisse wird ihr 60-jähriges und das PC-7-Team sein 35-jähriges Bestehen feiern.

Wo die Luftwaffe darauf anstossen wird, ist nun klar. Dokumente, die zentralplus vorliegen, zeigen auf, dass sie im Sommer 2024 in Emmen einen Jubiläumsanlass organisiert – die «Airspirit 24». Bis zu 80'000 Zuschauer erwartet die Armee insgesamt am 30. und 31. August 2024 auf dem Flugplatz. Dies bestätigt Armeesprecher Mathias Volken auf Anfrage. Die Planung befinde sich aber noch im Anfangsstadium. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass das Projekt erst öffentlich bekannt gegeben wird, nachdem alle Interessengruppen und Partnerorganisationen darüber informiert wurden.

«Airspirit 24» soll «würdig und stilvoll» werden

Der Anlass soll ein «Top-Event» werden, um der «breiten Öffentlichkeit eine fortschrittliche und zukunftsorientierte Armee/Luftwaffe zu präsentieren», heisst es in einer Präsentation, die zentralplus vorliegt.

Sie zeigt auch, dass anlässlich der Feier eine Flugshow geplant ist. Dabei wolle die Schweizer Luftwaffe ihre heutigen Mittel und Fähigkeiten vorführen, aber auch künftige Fähigkeiten präsentieren. Will heissen: Auch der F-35A wird vor Ort sein, wobei die Flüge durch ausländische Vorführteams durchgeführt werden.

Die Schweizer Armee feierte auch 1994, 2004 und 2014 das Bestehen ihrer Luftwaffe. Die Ausgabe in Emmen solle aber kleiner ausfallen als die vormaligen. Es ist explizit kein «Massenanlass» geplant, heisst es in den Dokumenten. Dennoch: Die maximal 80'000 Zuschauer sind doppelt so viel wie beim letzten vergleichbaren Anlass auf dem Flugfeld Emmen. Im Jahr 2019 feierten rund 40'000 Personen das 80-Jahr-Jubiläum des Militärflugplatzes (zentralplus berichtete).

Die Armee betont, dass die Flugshow nicht wie 2004 und 2014 werden soll, als rund 275'000 respektive 400'000 Besucher nach Payerne pilgerten. Viel eher hofft sie auf Bilder wie beispielsweise an den «Tagen der Öffentlichkeit» 2019 auf dem Flugplatz Emmen. Sie setzt dafür unter anderem auf eine «Food- und Shoppingstrasse». Ein Anliegen ist es ihr gemäss den Dokumenten, die zentralplus vorliegen, dass der Anlass positiv in Erinnerung bleibt. Etwa mit einem guten Verkehrskonzept, genügend Verpflegungsmöglichkeiten, genügend Sitz- sowie Schattenplätzen sowie sauberen WC-Anlagen. Der Anlass soll «würdig und stilvoll» werden.

Gemeindepräsidentin Ramona Gut-Rogger freut sich, dass der Anlass in Emmen durchgeführt wird. «Der Militärflugplatz ist ein bedeutender Bestandteil der Gemeinde Emmen, mit volkswirtschaftlichen Auswirkungen auf die Gemeinde und darüber hinaus auch für die ganze Region», sagt sie auf Anfrage. Wie die Armee betont auch sie, dass nicht nur die Flugshow im Vordergrund stehe. «An diesem Tag geht es nicht nur um Flugspektakel, sondern es sollen auch Innovationen aus der Aviatik einem breiten Publikum gezeigt werden.»

Gesucht: 6'500 Parkplätze für Besucher

Die Grösse des Anlasses erfordert ein umfassendes Verkehrskonzept. Dafür ist die Schweizer Armee, und nicht die Gemeinde Emmen zuständig, wie es auf Anfrage heisst. Die Gemeinde begrüsse es aber, dass Besucherinnen motiviert würden, mit dem ÖV anzureisen. Gleichwohl benötigt die Armee gemäss Schätzungen rund 6'500 Parkplätze pro Tag. Um diese bereitzustellen, stehen die Organisatoren im Austausch mit verschiedenen Landeigentümern. Unter diesen ist auch die Gemeinde Emmen.

Gemäss Prognosen werden für die Durchführung des Anlasses 400 bis 500 Armeeangehörige im Einsatz stehen. Dazu kommen 200 bis 250 zivile Helfer. Der Anlass wird aus einem eigenständigen Budget von «Airspirit 24» bezahlt. Die Armee übernimmt laut eigenen Angaben aber eine Defizitgarantie im Falle einer Absage. Zur Steuerung der Besucheranzahl und zur Abdeckung der Kosten erfolgt ein Ticketverkauf.

Verwendete Quellen
  • Dokumente, die zentralplus vorliegen
  • Schriftlicher Austausch mit Armeesprecher Mathias Volken
  • Schriftlicher Austausch mit Ramona Gut-Rogger, Gemeindepräsidentin Emmen
  • Informationen der Armee über «Air 14»
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15 Kommentare
  • Profilfoto von Dieter Schmid-Wolff
    Dieter Schmid-Wolff, 08.12.2023, 20:55 Uhr

    Wir älteren Semester wären für das Aufstellen einer Zuschauertribüne dankbar. Der Eintritt bzw. die Benützung der Tribüne darf ruhig einiges kosten.

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    Richard v, 31.10.2023, 18:33 Uhr

    Ich war an der Air 14. Der Bund hat 10 Millionen vorgeschossen. Über 400’000 Besucher. Die 10 Millionen nur mit den Eintritten mehr als drin. Nix mit Steuergeldern. Wird auch in Emmen so sein. Plus die Piloten kommen so zu ihren Plicht Flugstunden. Gratis. Und das Volk kriegt was geboten.

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    Marc, 02.04.2023, 03:23 Uhr

    Solange solche unnötigen Protz-Veranstaltungen, notabene von meinem Steuergeld finanziert, stattfinden, muss mir der Staat nicht mehr kommen mit Stromsparen, weniger Fleisch essen, oder dass ich nicht mehr mit meinem Auto zur Arbeit fahren soll. WTF.

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      tore, 03.04.2023, 10:54 Uhr

      Mit dem ersten ersten Teil bin ich einverstanden.
      Stromsparen, weniger Fleisch essen und so weit möglich auf das Auto verzichten sind aber Empfehlungen. Und dazu noch sinnvolle – kommen uns allen zugute. Vor allem unseren Kinder …

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    Staku, 30.03.2023, 09:29 Uhr

    Nein, 80 000 Zuschauer sind noch kein Massenanlass für eine Flugschau. Erst so ab 200 000 Zuschauer kann von einem Massenanlass gesprochen werden.

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    KuSta Kurt, 30.03.2023, 09:16 Uhr

    Ein super Anlass. Auch Emmen darf wieder mal in den Genuss kommen von einer gratis Flug-Veranstaltung. Ich beneide die Flugplatzanwohner. Deine Luftwaffe, deine Sicherheit.

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    Martin, 30.03.2023, 08:54 Uhr

    Zu Ehren des VBS ist zu Boykotieren.
    Abwehrsysteme sind gefragt.
    Aber Alles Gute zur Veranstaltung!

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  • Profilfoto von Martin
    Martin, 30.03.2023, 01:58 Uhr

    Die Luftwaffe soll und muss sich m.E. den Steuerzahlern regelmässig präsentieren dürfen. Die Armee nicht immer schlecht reden. «Ökologie, Frechheit, Spritverbrauch, Flugstunden etc». Kiew ist nur rund 1600km Luftlinie entfernt; fragt doch dort bitte ‹mal nach, was die Menschen von solchen Aussagen halten. Der Weltfrieden wäre ein grosser Wunsch, leider, leider jenseits jeglicher Realität und es bleibt wohl eher ein Traum; denkt bitte ‹mal darüber nach, bevor stets auf die Armee eingedroschen wird. Danke!

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      Libero, 30.03.2023, 16:05 Uhr

      Frei sein ist total wichtig!
      Sie glauben wirklich, das wir das allein schaffen würden gegen Putins-Raketen?
      Könnte das Geld für das Pseudo-Jubiläum nicht besser für Training und Zusammenarbeit mit der (Nord-)Nato investiert werden?
      Anwohner und Steuerzahler sind dankbar.

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    Barry, 29.03.2023, 14:38 Uhr

    110, 60 und 35 sind nun nicht gerade überwältigend «gerade» Geburtstage, eher etwas gesucht. Und von einem Massenanlass kann ja nun wirklich nicht gesprochen werden. Ein paar Zehntausend Zuschauer, ein paar Zehntausend Parkplätze, ein paar Zehntausend Liter Sprit . . . Peanuts, echt oekologisch und nachhaltig.

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  • Profilfoto von Hulda
    Hulda, 29.03.2023, 14:13 Uhr

    Eine Frechheit,, alle Reden von Umwelt und Ruhe aber dieser Flugplatz Emmen kann die Sau rauslassen, das sagt niemand was .Wen diese Jets über die Wohnhäuser Donnern,.

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    tore, 29.03.2023, 09:18 Uhr

    Ich weiss schon, die Pilot*innen müssen auf ihre Stunden kommen, aber zu denken gibt es halt schon, dass eine Flugstunde eines F/A-18 Kampfjets auf 50 750 Franken zu stehen kommt (parlament.ch).
    Zum Glück ist kein Megaevent geplant. Die Bevölkerung in Emmen und den umliegenden Gemeinden kriegen auch sonst schon viel Lärm ab …

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    Christian Scherrer, 29.03.2023, 08:35 Uhr

    Geistige Tiefvielfliegerei der Schweizer Luftwaffe.

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    Hafen Hansi, 29.03.2023, 08:29 Uhr

    Klimakleber. Bitte kommen!

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    • Profilfoto von Stefan
      Stefan, 26.01.2024, 15:09 Uhr

      Ja klar… und danach bitte mit dem Flieger in die Ferien – so machen es leider unsere Klimakleber – schlechte Vorbilder!

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