Umstrittenes Projekt spaltet Kommission

Velostation Luzern gibt im Stadtparlament zu reden

Die neue Velostation soll Ordnung ins Velochaos bringen. (Bild: bic)

Die Baukommission des Grossen Stadtrates hat die Umgestaltung der Bahnhofstrasse vor der Ratsitzung im November vorbesprochen. Die Mitglieder sind sich einig, dass diese aufgewertet werden muss – der zudem geplante Bau einer unterirdischen Velostation ist aber umstritten.

Die Baukommission hat einstimmig den Sonderkrediten für die Neugestaltung der Bahnhofstrasse sowie für die Aufwertung der Seidenhofstrasse zugestimmt. 8,45 Millionen Franken will der Stadtrat dafür ausgeben. Dem Sonderkredit für den Bau der Velostation über 19,26 Millionen Franken stimmt die Kommission mehrheitlich zu.

«Take a walk on the bright side» heisst das Projekt, das an der Bahnhofstrasse umgesetzt werden soll. Aus Sicht der Baukommission besteht im Bereich der Bahnhofstrasse ein grosses städtebauliches Aufwertungspotenzial. Zu Diskussionen Anlass gab, wie viele oberirdische Veloparkplätze in Zukunft angeboten werden sollen, wie die Kommission mitteilt.

Schliesslich wurde mehrheitlich einer Protokollbemerkung zugestimmt, welche verlangt, dass im Bereich Theater mindestens 100 oberirdische Veloparklätze erstellt werden. Um nicht das Angebot der Velostation zu konkurrenzieren, wurden dagegen weitere oberirdische Veloparkplätze im Bereich östlich der Rampe mehrheitlich abgelehnt.

Kritische Stimmen zur Velostation

Im Gegensatz zur Neugestaltung der Bahnhofstrasse war der Sonderkredit für den Bau der Velostation an der Reuss in der Kommission umstritten. Im Mai 2019 haben die Stimmberechtigten einen Planungskredit über 2,05 Millionen Franken genehmigt. Auf Basis einer Machbarkeitsstudie zeigte sich damals, dass in einer unterirdischen Velostation rund 1'100 Veloabstellplätze erstellt werden können. Die Kosten wurden auf 13,45 Millionen Franken geschätzt. Das aktuelle Projekt sieht vor, dass zirka 1'200 Veloabstellplätze eingerichtet werden. Wenn mehr Abstellplätze benötigt werden, kann die Kapazität auf 1'500 Plätze gesteigert werden.

Dass bereits heute ein grosser Bedarf an Veloabstellplätzen im Bereich des Bahnhofs besteht, war in der Baukommission unbestritten. Zudem wird sich die Situation während der Bauphase des Durchgangsbahnhofs (DBL) noch verschärfen. Die hohen Kosten wurden aber von mehreren Fraktionen kritisch beurteilt. Diskutiert wurde in der Folge über die Bewirtschaftung der Velostation, wobei eine Protokollbemerkung überwiesen wurde, welche verlangt, dass die Bewirtschaftung bereits sechs Monate nach der Inbetriebnahme erfolgt, und nicht wie vom Stadtrat vorgeschlagen, erst nach zwei Jahren. Ein Antrag, vollständig auf Gebühren zu verzichten, wurde sehr deutlich abgelehnt.

Das «Veloparkierungskonzept Innenstadt» aus dem Jahr 2015 eruierte beim Bahnhof langfristig (Zeithorizont 2035) einen Bedarf von rund 7’000 Veloabstellplätzen. Mit dem Bau der nun geplanten Velostation an der Reuss kann dieser langfristige Bedarf aus Sicht der Baukommission nicht gedeckt werden. Sie erwartet deshalb, dass im Rahmen der Projektierung des Durchgangsbahnhofs geprüft wird, wo weitere Veloabstellplätze erstellt werden können.

Der Bericht und Antrag «Die neue Bahnhofstrasse» wird voraussichtlich an der Ratssitzung vom 11. November 2021 behandelt.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 08.10.2021, 14:01 Uhr

    „Mitgliederinnen“. Ok. Vogel abgeschossen. Neutrales Nomen gegendert. DAS Mitglied. Nicht DER Mitglied; und schon gar nicht DER Mitglieder. Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass Gendern jedes Sprachgefühl vernichtet und dadurch zu noch mehr sinnlosem Gegender führt, wäre er jetzt erbracht. Nach gleicher Unlogik hiesse es dann auch „dieNesthäkcherinnen“ oder gar „die Personerinnen“ oder (schon vor Jahren an einem Maskenball gehört:) „Liebe Masken [DIE Maske] und Maskerinnen!“

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 08.10.2021, 14:34 Uhr

      Kurve noch gekratzt… 🤣🤣

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