Gelüftet wird nicht immer

VBL misst die Luftqualität in den Bussen nicht

Durchzug: An den Haltestellen müssten die Türen der VBL-Busse eigentlich immer geöffnet werden. (Bild: sah)

Wer mit dem ÖV unterwegs ist, teilt sich die Luft mit Dutzenden von anderen Personen. Regelmässiges Lüften ist entscheidend, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Doch diesbezüglich macht sich Nachlässigkeit breit.

Eiskalte Luft kommt durch die Tür herein. Eine Passagierin verschwindet fast ganz in ihrem Schal. Kollektives Schlottern macht sich breit. Alles der Luftqualität im VBL-Bus zuliebe.

Die meisten Passagiere haben sich letzten Winter dran gewöhnt: Wenn der Bus hält, gehen alle Türen auf. Die VBL führte diese Praxis zu Beginn der Corona- Pandemie ein, um die Luftqualität im Bus zu fördern und die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Jetzt, wo die Fallzahlen steigen und die Temperaturen sinken, wäre das besonders wichtig. Teilweise macht sich aber bei den VBL-Chauffeuren eine gewisse Nachlässigkeit breit, wie mehrere Leserreporter berichten. Haben sich die VBL von der bewährten Praxis verabschiedet, wie es die SBB gemäss «Tages-Anzeiger» vor kurzem getan haben?

VBL-Sprecher Sämi Deubelbeiss verneint dies auf Anfrage von zentralplus: «Unsere Fahrdienstmitarbeitenden haben nach wie vor die Weisung, an den Haltestellen die Türen der Fahrzeuge automatisch zu öffnen, um die Luftzirkulation zu fördern», schreibt er. Das ist auch nötig. Wie ein Selbstversuch von zentralplus Anfang Jahr zeigte, ist auch so der kritische Wert innert Minuten erreicht.

Luftqualität im VBL-Bus: Zahlen fehlen

Offizielle Zahlen dazu gibt es nicht. Die VBL misst die Luftqualität in den Bussen nicht. «Es gibt aktuell verschiedene Transportunternehmen, welche Messungen in Bussen vornehmen, um geeignete Techniken betreffend Reduktion der Virenlast zu testen», sagt Sämi Deubelbeiss dazu. Etwa durch Filtertechnik und ähnliches. Das Ziel ist es dabei, die Fahrgäste vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus «noch besser» zu schützen. «Wir sind mit diesen Unternehmen im Austausch und suchen nach gemeinsamen, geeigneten und nachhaltigen Lösungen», so der VBL-Sprecher. Eine aktive Rolle kommt der VBL dabei aber nicht zu.

Vereinzelt berichten Leserreporterinnen, dass Passagiere in den Bussen die obligatorischen Schutzmasken nicht mehr tragen. «Eine gewisse Nachlässigkeit ist wie überall auch in den VBL-Bussen spürbar, aber grossmehrheitlich sind wir mit der Einhaltung der Maskenpflicht von unseren Kundinnen und Kunden immer noch zufrieden», meint Deubelbeiss dazu.

Das Fahrpersonal selber ist aus Sicherheitsgründen von der Maskentragpflicht entbunden. «Es ist jedoch jedem Fahrdienstmitarbeitenden freigestellt, beim Fahren eine Maske zu tragen, sofern die Sicherheit gewährleistet ist», so Deubelbeiss. Beim Kundenkontakt oder beim Ticketverkauf sowie beim Verlassen der Führerkabine muss allerdings eine Maske getragen werden.

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