Laden, Beiz und Parkhaus in einem

V-Zug plant Parkhaus mit futuristischem Touch

Bis Mitte 2021 könnte der Mobility Hub fertig gebaut sein. (Visualisierung: zVg)

Wo heute noch Mitarbeiterautos parkiert sind, soll bald ein neuer Firmencampus entstehen. Das Areal der V-Zug im Göbli wird zudem auf selbstfahrende Autos ausgerichtet.

Auf den ersten Blick ins Baugesuch sieht es aus, als würde im Göbli ein hundskommunes Parkhaus entstehen. Das feiste Dossier, das derzeit bei der Stadt Zug aufliegt, weist jedoch darauf hin, dass diese Annahme zu kurz gegriffen wäre.

Auf insgesamt sechs Geschossen und gut 2500 Quadratmetern Gebäudefläche will die V-Zug Immobilien AG für 28 Millionen Franken den sogenannten Mobility Hub Zug Nord realisieren. Etwas kryptisch kommt die Erklärung im Gesuch daher: «Dieser Bau ermöglicht, Verkehrs- und Zwischennutzungsflächen auf dem V-Zug-Areal für die parallel laufenden Transformationsschritte der V-Zug und des Technologieclusters Zug freizuspielen.»

Etwas konkreter: Der Mobility Hub, der an der Industriestrasse 61 entstehen wird, liegt direkt an der sich im Bau befindenden Tangente Zug–Baar. Von dieser sollen Autofahrer – primär Mitarbeiter des Technologieclusters Zug – künftig direkt in den Mobility Hub abbiegen können. Man stellt sein Auto auf einem der 596 Parkplätze ab und steigt auf den öffentlichen Verkehr oder Velo um.

Damit soll gemäss der Geschäftsleitung von V-Zug Immobilien ein Beitrag zur Verkehrsentlastung der südlich des Mobility Hubs gelegenen Industriestrasse geleistet werden.

Für die Neubauten müssen die Autos weg

Für die Entwicklung des Areals sei der Mobility Hub Zug Nord von grosser Wichtigkeit. Wie Projektleiter Silvan Burkhalter erklärt, brauche es diese externen Parkplätze, um beim Bau des Technologie-Clusters vorwärts zu machen. «Derzeit befinden sich viele Mitarbeiter-Parkplätze der V-Zug auf den Baufeldern, welche überbaut werden sollen.»

Zwar sei die primäre Funktion des Mobility Hubs also tatsächlich die Unterbringung von Autos. Doch nicht nur. Das Gebäude wurde nämlich als Begegnungsort konzipiert, welches das Element einer «Smart City» beinhalte. So soll der Verkaufsladen Handwerkstadt Zug im Erdgeschoss des sechsstöckigen Gebäudes untergebracht werden. Auch ist ein öffentliches Bistro im Bau geplant. Last but not least will der Hub mit «digital gesteuerten Mobilitätsangeboten» auftrumpfen.

Heisst: Die Anlage ist zwar als normales Parkhaus nutzbar, doch wird es so konzipiert, dass dereinst auch selbstfahrende Autos darin untergebracht werden können. Diese sollen beim Übergangsterminal übergeben werden und sich anschliessend selbstständig parkieren. Ausserdem werden alle Parkplätze so geplant, dass sie mit Ladungsstationen nachgerüstet werden können. Aktuell sind fix 30 E-Ladestationen geplant.

Weiter will der Technologiecluster im Mobility Hub künftig Leihvelos und Leih-E-Roller zur Verfügung stellen. Auch eine eigene Flotte von Mietautos sei möglich. «Es könnte sein, dass diese gänzlich elektronisch unterwegs sind», so Burkhalter.

Möglichst viele Mitarbeiter sollen mit den öV kommen

Generell wolle sich V-Zug dafür einsetzen, dass möglichst viele Mitarbeiter mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Aus gutem Grund. Die Langzeitplanung des Technologieclusters sieht vor, dass sich die Anzahl Mitarbeiter auf dem Areal in den kommenden Jahrzehnten verdreifachen wird. Heute arbeiten rund 1000 Menschen auf dem Areal.

Künftigen Verkehrsengpässen wolle man deshalb mit verschiedenen Massnahmen entgegenwirken, so Burkhalter. «Der selbstfahrende My Shuttle, der sich zurzeit noch in der Testphase befindet, soll dereinst zwischen Bahnhof und Mobility Hub verkehren.» Überhaupt dürfte die Neuanbindung an die Tangente zu Änderungen führen, so Burkhalter weiter. Das Göbli sei ein Gebiet, das sich entwickle, nicht zuletzt auch durch den geplanten Ökihof gleich neben dem Mobility Hub Zug Nord. 

Das Projekt wurde von den Zürcher Hosoya Schaefer Architekten und dem Studio Unite geplant. Und obwohl die Visualisierung einen doch eher industriell anmutenden, behäbigen Bau zeigt, hebt es sich optisch von einem 08/15-Parkhaus ab. Dies nicht zuletzt durch eine integrierte Fussgängerbrücke, die im Entwurf von Brücken-Ingenieur Jürg Conzett entwickelt wurde.

Bis Mitte 2021 fertig

Läuft alles rund, werden die noch bestehenden Gebäude an der Industriestrasse 61 im November 2019 abgerissen. Das voraussichtliche Bauende wird auf Juli 2021 festgelegt. Ergo kann's dann so richtig los gehen mit dem Bau des Technologieclusters auf der anderen Strassenseite.

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