In der Gemeinde Wolhusen gehen die Aufräumarbeiten eine Woche nach dem heftigen Unwetter weiter. Nebst den rund 200 Häusern ist auch das Dach der Sporthalle stark beschädigt. Sie bleibt voraussichtlich ein Jahr geschlossen.
Bis zu 20 Dachdecker stehen diesen Montag in Wolhusen im Einsatz. Unterstützt werden sie von 40 bis 50 Angehörigen des Zivilschutzes: Eine Woche nach dem verheerenden Unwetter werden in Wolhusen die letzten Dächer notfallmässig geflickt – teils mit Blachen. «Das Ziel ist, im Verlaufe dieser Woche alle Dächer provisiorisch zu decken», sagt Gemeindeammann Willi Bucher.
Trotz grossem Einsatz war dies letzte Woche nicht möglich, denn die Dachdecker liefen am Limit (zentralplus berichtete).
Gegenseitige Hilfe und Aufmunterung
Der materielle Schaden ist das eine. Das Unwetter hat einigen auch aufs Gemüt geschlagen. Doch die Wolhuser Bevölkerung zeige grosse Solidarität, sagt Gemeindeammann Willi Bucher. «Wie man sich gegenseitig hilft und aufmuntert, ist sensationell.»
«Besonders für Alleinstehende ist es wichtig, dass sie nach einem solchen Ereignis mitgetragen werden.»
Willi Bucher, Gemeindeammann Wolhusen
Beim gemeinsamen Aufräumen entstünden oft gute Gespräche. «Besonders für Alleinstehende ist es wichtig, dass sie nach einem solchen Ereignis mitgetragen werden», so Bucher. Auch die Einsatzleitung der Gemeinde hat versucht, mit allen Liegenschaftsbesitzern Kontakt aufzunehmen. «Einfach nur zuhören und Anteil nehmen, tut vielen schon sehr gut.»
Die Gemeinde hat eine Hotline eingerichtet, bei der Betroffene ihren Schaden melden können. Denn letztes Wochenende fiel nochmals Regen – und da zeigte sich, dass manche Abdeckungen noch nicht richtig dicht sind.
Einsturzgefahr: Sporthalle darf nicht betreten werden
Besonders betroffen ist in Wolhusen die Sporthalle. Weil die Decke absturzgefährdet ist, darf die Halle derzeit nicht betreten werden. «Der Hallenboden steht drei bis vier Zentimeter unter Wasser, aber wir können das nicht mal absaugen, weil die Halle aus Sicherheitsgründen nicht begehbar ist», sagt Willi Bucher. Die Gemeinde rechnet mit hohen Folgeschäden und einer Totalsanierung. «Wir gehen davon aus, dass die Sporthalle die nächsten 12 bis 15 Monate nicht mehr benutzbar sein wird.»
Die Schadensumme lässt sich derzeit noch nicht beziffern. Klar ist: Allein in Wolhusen sind über 200 Häuser beschädigt worden. Auch viele Liegenschaftseigentümer und Bauern in Menznau, Buttisholz, Beromünster und Ruswil waren von Schäden betroffen.
Es sind weitere Gewitter möglich
Mit behelfsmässig gedeckten Dächern rüsten sich die Gemeinden und Hausbesitzer jetzt für weitere Niederschläge. Denn im Verlaufe dieser Woche ist laut Meteorologen teilweise wieder mit starken Gewittern, Sturm und Hagel zu rechnen.
«Die installierten Blachen sollten einem Gewitter standhalten, sodass es nicht in die Wohnungen und Landwirtschaftsgebäude regnet», sagt Willi Bucher von Wolhusen. «Aber Garantien können wir keine geben.»
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