Nach dem Lockdown: Was ist anders, was bleibt gleich?

Unser erstes Feierabendbier seit Langem in einer Luzerner Beiz

Das Barpersonal ist bereit für die Lockerungen. (Bild: bic)

Die Restaurants und Bars sind auch in Luzern wieder offen. Zum ersten Feierabendbier nach der ersten Lockerung im Gastrobereich sind wir in der «Meyer Kulturbeiz» am Bundesplatz eingekehrt.

Am Montag hatte das Warten endlich ein Ende. Viele Luzerner Restaurants und Bars öffneten nach zwei Monaten Lockdown wieder die Türen. Doch was hat sich verändert, was blieb gleich?

Ein erster Augenschein vor Ort zeigt: Zumindest in der «Meyer Kulturbeiz» am Bundesplatz lässt zu Beginn wenig den Eindruck erwecken, dass das Lokal lange verwaist war. Dennoch fällt dem aufmerksamen Betrachter das eine oder andere auf: An den Tischen dürfen statt wie üblich vier momentan nur drei Personen Platz nehmen. Zudem stehen die Tische weit auseinander. Entsprechend reduziert ist das Platzangebot. Das Feierabendbier bestellt man an der Bar hinter einer Plexiglasscheibe.

Die Tische sind schon früh besetzt

Wer einen der wenigen und deshalb begehrten Plätze ergattern kann, wird mit einer Grussbotschaft empfangen. «Welcome back!» steht auf einer Karte. Auf ihr liegen drei Schokoladenherzen. Man spürt sofort: Nicht nur die Gäste haben auf die Wiedereröffnung der Beizen hingefiebert. «Ich glaube, dass sich die Leute enorm auf ein frisch gezapftes Bier gefreut haben», sagte ein Gast an der Bar.

Es geht nur, wenn die Gäste mitmachen.

Dass viele das Ende des Lockdowns begrüssen wird spätestens klar, als gegen 17 Uhr zwei junge Frauen mit vom mittlerweile einsetzenden Regen durchnässten Jacken einkehren wollen. Bestimmt, aber freundlich werden sie vom Personal abgewiesen, obwohl das Lokal eigentlich halb leer ist. Enttäuscht, aber verständnisvoll ziehen die beiden wieder davon, raus ins Hudelwetter. Während der kommenden Stunde müssen die Angestellten schweren Herzens noch weitere Leute abweisen. Ein Gast, der trotzdem nicht auf sein Bier verzichten will, trinkt dieses einfach draussen.

Die Willkommenskarte inklusive «Schöggeli» im Meyer.

Vieles ist wie immer

Die Musik läuft an diesem Montagabend dezent im Hintergrund, weshalb man sich in angenehmer Lautstärke über die letzten Wochen austauschen kann. An den Gartentischen vor dem Lokal treffen sich Stammgäste zu Beginn des Abends zum Bier, spielen Schach und grüssen die Menschen, die vorbeilaufen.

In der Beiz wurde das Licht in den Schlummermodus geschaltet: «Manch einer wird wohl schon wieder die Zeit vergessen», sagt ein anderer Gast. Auch dass das Meyer eine Raucherbeiz ist, wird einem ziemlich rasch wieder bewusst.

Fazit: Vieles scheint so zu sein wie immer. Was die aktuelle Situation für das kommende Wochenende bedeutet, wenn voraussichtlich deutlich mehr Leute unterwegs sein werden, wird sich zeigen.

Vieles scheint wie immer an diesem Montagabend.
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Rolf Tschuppert
    Rolf Tschuppert, 12.05.2020, 09:28 Uhr

    Ich finde Eure Beiträge toll und vor allem dass ihr das Luzerner und auch Zuger Nachtleben und die Gastroscene immer wieder zum Thema macht. Bei diesem Beitrag stört mich allerdings der Seitenhieb an die «Raucherbeiz». Das hat mit dem Lockdown, mit der jetzigen Situation überhaupt nichts zu Tun und gehört meines Erachtens überhaupt nicht in diesen Bericht.

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