Neuer Masterstudiengang geplant

Uni Luzern und Schweizer Armee machen gemeinsame Sache

Statt nur in Uniform zu büffeln, sollen sich Armeeangehörige künftig auch an der Uni Luzern weiterbilden.

(Bild: Broschüre Höhere Kaderausbildung der Armee HKA)

Die Luzerner Hochschullandschaft vernetzt sich nach Jahren des Aufbaus und Ausbaus zunehmend auch intern. Der jüngste Coup auf dem Campus: Die Universität und die Höhere Kaderausbildung der Armee bündeln ihre Kompetenzen im Bereich Führungs- und Kaderausbildung. Das neue Weiterbildungsprogramm steht zivilen und militärischen Teilnehmern offen.

An der Universität Luzern startet im Herbst 2018 der neue Masterstudiengang «MAS in Effective Leadership». Es handelt sich um ein gemeinsames Angebot der Universität und der Höheren Kaderausbildung der Armee (HKA), die im Armee-Ausbildungszentrum Luzern (AAL) beheimatet ist. Das neue Weiterbildungsprogramm verknüpft im Bereich der Führungsausbildung wissenschaftliche Grundlagen und praxiserprobte Methodik. Diesen Mittwoch stellten die beiden Luzerner Regierungsräte Reto Wyss und Paul Winiker, Uni-Rektor Bruno Staffelbach und Divisionär Daniel Keller die Pläne vor.

Der Masterstudiengang richtet sich an Entscheidungsträger aus der Wirtschaft, der öffentlichen Verwaltung und dem Non-Profit-Sektor ebenso wie an die Absolventen der HKA, die Offiziere der Armee. Er besteht aus drei Zertifikatslehrgängen, die sich auf die Führungsthemen Entscheidungsfindung, Human Factors und Informationsmanagement konzentrieren. Der vollständige Master of Advanced Studies soll in zwei Kalenderjahren berufsbegleitend absolviert werden können. Er entspricht 60 ECTS-Punkten.

Schweizweite Plattform geplant

Das Joint Venture der beiden Institutionen versteht sich als Ausgangspunkt für eine schweizweite Zusammenarbeit im Bereich der Führungs- und Kaderausbildung. Die Zusammenarbeit von Universität und HKA soll bis Ende 2018 in einer gemeinsamen Trägerschaft formalisiert werden, die anschliessend weiteren geeigneten Institutionen aus Bildung und Forschung offensteht. Für die HKA ist dies der erste Schritt zu einer nationalen Ausbildungspartnerschaft für die akademische Begleitung ihrer Inhalte. Die Universität Luzern kann die kultur- und sozialwissenschaftlichen Aspekte von Führung in einen praxisbezogenen schweizweiten Rahmen einbringen.

Der Luzerner Bildungs- und Kulturdirektor Reto Wyss würdigte die Zusammenarbeit als wegweisend: «Die Universität Luzern und die Schweizer Armee machen vor, dass der Campus Luzern mehr ist als die räumliche Nähe von Bildungsinstituten: eine Bündelung von Kompetenzen, die uns schweizweit attraktiv macht.»

«Wir schliessen eine Angebotslücke in der Schweizer Bildungslandschaft.»

Bruno Staffelbach, Rektor Uni Luzern

Sicherheits- und Justizdirektor Paul Winiker ergänzte: «Die kluge Vernetzung von Bildungsangeboten schafft einen Mehrwert, von dem alle profitieren, vom einzelnen Weiterbildungswilligen bis zum Kultur- und Wirtschaftsraum Zentralschweiz als Ganzem.» Bruno Staffelbach, Rektor der Universität Luzern, ordnet das Weiterbildungsprogramm in den nationalen Kontext ein: «Wir schliessen eine Angebotslücke in der Schweizer Bildungslandschaft. In einer von zunehmender Komplexität, Unsicherheit und Schnelllebigkeit geprägten Welt ist es sinnvoll und notwendig, die nötigen Kompetenzen für die Führung in Lagen mit akutem Handlungsdruck zu vermitteln.»

Divisionär Daniel Keller, Kommandant HKA: «Führung in Theorie und Praxis, wie sie die Armee anbietet, steht für Qualität, ist gefragt und wird belohnt. Das ist auch essentiell für unsere Milizarmee. Es ist ein politischer Auftrag, den Mehrwert der militärischen Ausbildung, insbesondere der Kaderausbildung, im zivilen Kontext unserer Milizarmee wieder vermehrt zu verankern. Durch das gemeinsame Bildungsprojekt mit der Universität Luzern nutzen wir Synergien. Dies ermöglicht, dass den Armeeangehörigen die bereits absolvierten Kurse der militärischen Führungsausbildung an die Weiterbildung angerechnet werden können sowie auch zivilen Führungskräften die praxisnahe militärische Führungsausbildung zugänglich gemacht wird.»

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