Noch keine Annäherung im Investorenkrach

Und was geruht der FCL-Präsident jetzt zu tun?

Philipp Studhalter, VR-Präsident und Geschäftsführer des FCL, hat mit der Sicherstellung der Finanzierung durch die Aktionäre bis Ende nächster Saison ein Minimalziel erreicht. (Bild: Toto Marti/Blick/freshfocus)

Der Sonntag ist Tag 4 seit Offizialisierung des Hahnenkampfs unter den FCL-Investoren. Die Angestellten, Nachwuchsspieler, Fans und Geschäftspartner fragen sich: Was wird zu unserem sportlichen und finanziellen Wohl unternommen? Die Antwort darauf ist vorerst keine erbauliche.

Auch die wichtigste Abteilung des FC Luzern hat auf den Investorenkrach reagiert, auf ziemlich negative Art und Weise (zentralplus berichtete). Die Profis haben nach den ersten zwei aufeinanderfolgenden Meisterschaftssiegen in dieser Saison beim vormaligen Tabellenvorletzten Neuchâtel Xamax 0:2 verloren. Jetzt ist umso mehr Führungsverantwortung gefragt. Und zwar dringend.

Aber Fehlanzeige bei der dafür bezahlten FCL-Führung: Philipp Studhalter als mandatierter VR-Präsident und Geschäftsführer in Personalunion sieht an diesem sonnigen Sonntag, an dem er sich vielleicht lieber als Strahlemann bei dem durch die hauseigene Swissporarena führenden Swiss City Marathon Lucerne in Szene setzt, lieber über die aktuellen Probleme des FCL hinweg.

Wen haut es zuerst vom FCL-Karussell runter?

Auf Anfrage von zentralplus schweigt er gegenüber der Öffentlichkeit und nimmt damit Platz auf einem Karussell nichtssagender FCL-Entscheidungsträger. Die Frage ist: Welche Respektspersonen dieser und vergangener Zeiten beim FCL schleudert es zuerst herunter?

Die Aufarbeitung eines jahrelangen Krachs unter den angeblichen und echten FCL-Geldgebern ist in vollem Gange. Es ist die Geschichte der «Zeugen Alpstaegs» gegen die «Sieberianer», die den Super-Ligisten unversöhnlich entzweit (zentralplus berichtete).

Aus der Gruppe von Marco Sieber, dem personifizierten Gegenspieler von Bernhard Alpstaeg, wird kolportiert, dass es seit Donnerstag noch immer keine Annäherung der unversöhnlichen Positionen zum Wohle des FC Luzern gegeben habe (zentralplus berichtete).

Ein paar zentrale Fragen zum FCL

Wenn diese Aussage der Realität entspricht, ergeben sich erst recht ein paar Fragen an Philipp Studhalter, der sich neben Josef Bieri nach den vier Rücktritten als einzig verbleibender Verwaltungsrat der FCL-Holding versteht und dem Lager der «Zeugen Alpstaegs» zugerechnet wird:

  • Sie haben die aktuelle FCL-Führung in den letzten vier Jahren nicht auf einen gemeinsamen Kurs bringen können. Was gibt Ihnen als VR-Präsident und Geschäftsführer nun die Überzeugung, dass Sie die richtige Person sind, um den FCL in eine positive Zukunft führen zu können?
  • Welche Strategie verfolgen Sie derzeit im Sinne des FCL?
  • Sind Ihnen als «Zeuge Alpstaegs» nicht die Hände des Handelns gebunden, weil Ihnen die «Sieberianer» nicht über den Weg trauen?
  • Wie lange brauchen Sie noch, um einen unabhängigen Mediator zu finden, der die unversöhnlich gestimmten Lager in der Investorengruppe zum Wohle des FC Luzern und dessen Umfeld an einen Tisch bringt?
  • Wie können Sie als Vertrauter Alpstaegs und bestens vernetzter Anwalt in Luzern mit Einsitz in verschiedenen städtischen Organisationen nichts vom Vorgang wissen, dass Bernhard Alpstaeg die Mehrheit der Aktien an der Swissporarena AG übernommen hat?
  • Warum haben Sie die «Sieberianer» nicht rechtzeitig über den Vorgang unterrichtet?
  • Ist es richtig, dass Sie Ihre Anwaltspraxis in den letzten Jahren inhaltlich und personell primär auf die Einkünfte Ihrer beiden Jobs beim FCL ausgerichtet haben?

Beim Super-Ligisten sind derzeit alle Player, ob nun auf strategischer, operativer oder einflussreicher Ebene tätig, auf Tauchstation gegangen. Eine Anfrage bei Bruno Affentranger, dem Mediensprecher von Bernhard Alpstaeg, ergibt als Antwort «kein Kommentar», weil der aktuelle Zeitpunkt nicht der richtige sei. Auch Alpstaegs Gegenspieler Marco Sieber will auf Anfrage nichts ausrichten.

Wer hilft den in einer verfahrenen Situation befindlichen FCL-Entscheidungsträgern endlich auf die Sprünge?

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