Eine Volksinitiative zur Aufhebung des schweizweiten Wolfsschutzes ist gescheitert. Zu den Initianten gehört eine Zuger Tierhalterin, die dem Wolf persönlich den Kampf angesagt hat.
Die im Mai 2023 eingereichte Initiative forderte, den Wolf überall in der Schweiz - mit Ausnahme des Schweizerischen Nationalparks im Engadin - ganzjährig zur Jagd freizugeben. Doch wie die Bundeskanzlei am Montag im Bundesblatt schreibt, ist die Initiative nicht zustande gekommen. Zu den Initiantinnen gehört auch Miriam Grab-Iten aus Unterägeri (zentralplus berichtete). Grab-Iten und sechs weitere Tierhalter argumentieren, dass die wachsende Wolfspopulation zunehmend zu Konflikten in der Landwirtschaft führen.
Sie erhielten Unterstützung von Organisationen wie dem Zuger Bauernverband und der Partei EDU Schweiz.
Wolfsrudel haben sich verfünffacht
Das Initiativkomitee wies auf die Schäden hin, die Wölfe ihrer Meinung nach in besiedelten Gebieten anrichteten, darunter Gefahren für Menschen sowie Nutz- und Haustiere. Gemäss Initiativtext nehme der Wolfsbestand seit den 1990er Jahren stetig zu. In den letzten fünf Jahren habe er sich in der Schweiz verfünffacht. Im Jahr 2018 habe es noch vier Rudel gegeben, 2023 seien es bereits 23 gewesen.
Nach dem Scheitern der generellen Abschaffung bleibt der Schutz des Wolfes in der Schweiz auch weiterhin bestehen. Der Wolf darf laut dem Bundesamt für Umwelt nur in Einzelfällen zum Abschuss freigegeben werden. Jedoch dürfen sie seit Ende November 2023 unter bestimmten Umständen auch präventiv erlegt werden.
- Konzept Wolf Schweiz des Bundesamts für Umwelt
- Website der Initiative
- Meldung im Bundesblatt vom 4. November
- Medienmitteilung des Bundes zur präventiven Wolfsregulierung