Hilfe für Igel, Eichhörnchen und Co.

Zug soll barrierefreier für Wildtiere werden

Bereits kleine Absätze wie Treppenstufen können für Igel ein Hindernis darstellen. (Bild: Rahel Fierz)

Kleine Wildtiere wie Igel und Eichhörnchen haben es in Zuger Gemeinden teils schwer, von A nach B zu kommen. Ein Projekt hat jetzt Daten über die «Wanderwege» der Tiere erfasst.

Siedlungsräume bieten Wildtieren in durchgrünten Wohnquartieren und Grünanlagen einen geeigneten Lebensraum. Mauern, Zäune oder Treppen stellen jedoch besonders für kleine Wildtiere oftmals unüberwindbare Hindernisse dar. Zudem erschweren fehlende Grünkorridore, bestehend aus Büschen und Bäumen, Tieren wie Eichhörnchen das Durchkommen. Darum hat die Trägerschaft Wilde Nachbarn Zug im vergangenen Jahr ein Projekt lanciert.

«Im Projekt ‹Freie Bahn für Igel, Eichhörnchen & Co.› wurden die Bewohner des Kantons Zug von Mai bis Oktober 2022 dazu aufgerufen, Durchgänge in Zäunen und Mauern zu schaffen und diese mit Plaketten zu markieren», schreibt die Wildtierbiologin und Projektleiterin Anouk Taucher in einer Mitteilung. Auf einer digitalen Plattform wurden daraufhin Bilder von Standorten gemeldet und gesammelt.

So konnte man besonders in Zuger Wohnquartieren die Durchgängigkeit für Kleintiere wie Igel oder Eichhörnchen untersuchen, wie Anouk Taucher in der Mitteilung weiter schreibt.

Die Projektleiterin fasst einige Erkenntnisse aus dem Projekt zusammen: «Die Aufnahmen machten deutlich, dass es in Quartieren mit vielen Einfamilienhäusern mehr Barrieren für Igel gibt, im Vergleich zu Wohnblocksiedlungen. Besonders in Gemeinden mit Hanglage gibt es mehr Barrieren, wie etwa Stützmauern. An solchen Orten lohnt es sich besonders, Durchgänge in Zäunen und Mauern zu fördern.»

Oberägeri und Risch stechen hervor

Eichhörnchen mussten durchschnittlich 40 Prozent der Strecke am Boden zurücklegen. Am Boden lauern für die kleinen Tiere jedoch Gefahren, wie etwa der Strassenverkehr. Daher bewegen sich Eichhörnchen am liebsten auf Bäumen oder Büschen fort. Positiv stechen hier die Gemeinden Oberägeri und Risch hervor. Hier können die Tiere gemäss der Auswertung weite Distanzen in Sicherheit auf Bäumen und Büschen zurücklegen.

Das Projekt biete den Gemeinden und Naturschutzorganisationen ein wichtiges Arbeitsinstrument: «Die Gebiete des Kantons Zug unterscheiden sich stark bezüglich Vernetzung und Durchlässigkeit. Im Rahmen des Projekts haben wir Stellen identifiziert, wo künftig die Vernetzung für die Wildtiere gefördert werden kann», erklärt Anouk Taucher.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung Wilde Nachbarn
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