Der Wildtierkorridor in Langnau bei Reiden ist bei Vierbeinern äusserst beliebt. Doch trotz Verbot trüben Menschen die Erfolgsgeschichte des Naturprojekts.
Der Kanton Luzern will Wildtiere unter die Hufen, Tatzen und Pfoten greifen. Darum hat er seit 2020 drei Wildtierkorridore gebaut, damit Wildtiere gefahrlos Strassen überqueren können (zentralplus berichtete). Gebaut wurden diese «Brücken», die Strassen und Autobahnbereiche überdachen in Neuenkirch, Knutwil sowie Langnau bei Reiden. Letztere ist seit Juni 2023 in Betrieb und wird fleissig genutzt. Das zeigen Zahlen des Bundesamts für Strassen (Astra), das von Juni 2023 bis Mai 2024 gezählt hat, welches Tier wie oft über die Brücke huscht.
Besonders fleissig war der Rotfuchs. Von 978 Tierquerungen sind Rotfüchse 764 mal in Langnau bei Reiden über die grüne Brücke der A2 gelaufen. Auch der Dachs (58) und Rehe (43) wurden häufig gezählt. Insgesamt elf Tierarten konnten gemessen werden. Darunter auch ein Hermelin und verschiedene Vögel. «Ich hätte nicht erwartet, dass die Brücke in so kurzer Zeit bereits so intensiv genutzt wird», sagt Franz Koch, Projektleiter beim Astra, gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Obwohl das Betreten der Brücke für Menschen verboten ist, halten sich leider nicht alle daran. Wie die Zeitung schreibt, tappten vermehrt Bikerinnen und Spaziergänger in die Fotofalle. Seit der Eröffnung habe sich das gemäss Koch wieder etwas beruhigt – ein Schild weist auf das Verbot hin –, für die Tiere kann eine Begegnung mit Menschen dennoch problematisch sein. Wenn Tiere die Menschen als Bedrohung anschauen, könnten sie künftig die Brücke meiden.
- Artikel «Luzerner Zeitung»