Der Kanton Luzern hat Ende August zur Entschärfung der Hochwassergefahr am Sempachersee Sofortmassnahmen getroffen. Doch noch fehlt eine langfristige Lösung.
Der Wasserstand im Sempachersee war aufgrund der sehr nassen Witterung seit Dezember letzten Jahres hoch. Er sank seither nicht mehr wesentlich ab. Der Kanton Luzern hat darum von Ende August bis Mitte September Sofortmassnahmen getroffen, um die Hochwassergefahr am Sempachersee zu entschärfen. Dabei wurden Teile der im Jahr 2020 umgesetzten Revitalisierungsmassnahmen an der Sure wieder rückgebaut. Das Ziel: den Abfluss der Sure bei Oberkirch zu verbessern (zentralplus berichtete).
Die erste Etappe der Sofortmassnahmen zeigt Wirkung, teilt der Kanton Luzern nun mit. Obwohl weitere Sofortmassnahmen vorbereitet werden, ist inzwischen klar, dass die blosse Wiederherstellung der ursprünglichen Abflusskapazität nicht ausreichen wird, um den Pegel des Sempachersees mittel- und langfristig innerhalb des üblichen Schwankungsbereichs zu halten. Eine Rückkehr zum einstigen Status quo wäre also unzureichend.
Denn auch ohne die umgesetzten Revitalisierungsmassnahmen wäre es in den Jahren 2021, 2023 und 2024 wiederholt zu Hochwasser am Sempachersee gekommen. Die Ursache hierfür sind unter anderem klimatische Veränderungen, erklärt der Kanton Luzern.
Nach Hin und Her langfristige Lösung erwünscht
Die kantonale Dienststelle Verkehr und Infrastruktur startet nach der Umsetzung der Sofortmassnahmen ein Projekt mit dem Ziel, eine wirtschaftliche und bewilligungsfähige Lösung zu erarbeiten, welche mittel- und langfristig die Hochwassergefährdung am Sempachersee reduziert.
Aus diesem Grund wird die Umsetzung ein Wasserbauprojekt, das 2019 bewilligt und 2020 zur Ausführung beschlossen worden ist, vorläufig ausgesetzt und unter Berücksichtigung der neuen Erkenntnisse betreffend Auswirkungen des Klimawandels umfassend überprüft. Das bewilligte Projekt beinhaltet Massnahmen an der Sure, ein Hochwasserrückhaltebecken sowie der Neubau des Wehrs zur Regulierung des Sempachersees.
- Medienmitteilung des Kanton Luzern über die Situation rund ums Hochwasser am Sempachersee