Luzern: Luchsdichte steigt wieder an

So viele Luchse sind in die Fotofalle getappt

Dieses Tier ist einer von elf selbständigen Luchsen, die in die Fotofalle getappt sind. (Bild: zvg)

Die Luchsdichte steigt an: Das zeigt ein neues Monitoring, das in Teilen der Kantone Luzern, Bern und Obwalden durchgeführt wurde. Insgesamt sind hier elf Luchse und mindestens drei Jungtiere in die Fotofalle getappt.

In der Zentralschweiz sind wieder mehr Luchse unterwegs. Von Mitte Dezember 2023 bis Mitte Februar 2024 fand im Gebiet Zentralschweiz West bereits zum fünften Mal ein Luchsmonitoring statt.

Dieses Monitoring nutzt ein Netz aus Fotofallen, um die sogenannte Luchsdichte in diesem Gebiet zu bestimmen. Die Luchsdichte gibt an, wie viele der Tiere auf einer bestimmten Fläche leben. Das Referenzgebiet Zentralschweiz West umfasst Teile der Kantone Bern, Obwalden und Luzern.

In diesem Gebiet wurden im letzten Winter insgesamt 74 Standorte mithilfe der Wildhut und lokaler Jägerinnen ausgewählt und mit je zwei Fotofallen pro Standort bestückt. Die Fotofallen waren während 60 Nächten im angegebenen Zeitraum exponiert. Nun ist bekannt, wie viele Luchse in die Fotofalle getappt sind.

Elf Luchse nachgewiesen

Wie die Staatskanzlei mitteilt, haben die Fotofallen im Gebiet der drei Kantone innerhalb von 60 Nächten 93 Fotos mit Luchsen gemacht. Damit seien elf verschiedene (selbstständige) Luchse und drei, allenfalls vier Jungtiere aus mindestens zwei Würfen nachgewiesen worden. Die Luchse wurden an 33 der 74 Standorte fotografiert.

Somit steigt die Luchsdichte wieder an: Die Luchsdichte im Referenzgebiet betrug durchschnittlich 1,16 selbständige Luchse pro 100 Quadratkilometer. Der Dichtewert erhöht sich auf 1,35 Luchse pro 100 Quadratkilometer, wenn nur das geeignete Habitat berücksichtigt wird.

Deutlich tiefere Dichte als in der restlichen Schweiz

Kündigt sich somit die Rückkehr des Luchses an? Der kantonale Wildhüter, Daniel Schmid, betont, dass der Luchs immer da war. Zwar steigt die Luchsdichte im Vergleich zum letzten Monitoring im Winter 2020/2021 wieder an.

Gegenüber dem Monitoring aus dem Jahr 2012/2013 ist die Dichte aber immer noch tief. «Solche Bestandesschwankungen sind ein Stück weit normal», so Schmid. Abhängig sei der Bestand von mehreren Faktoren – der Qualität des Lebensraumes, dem Angebot der Beute wie Rehe und Gämsen, und nicht zuletzt durch den Einfluss von Menschen, die den Lebensraum des Tieres tangieren.

«Das Gebiet Zentralschweiz West ist für Luchse sehr geeignet.»

Daniel Schmid, kantonaler Wildhüter

«Das Gebiet Zentralschweiz West ist für Luchse sehr geeignet», sagt Schmid weiter. So überrascht es, dass hier im Vergleich zu anderen die Luchsdichte «deutlich tiefer» ist. Im Referenzgebiet Simme-Saane beträgt die Luchsdichte derzeit 4,37 pro 100 Quadratkilometer. Gemäss dem kantonalen Wildhüter seien diese regionalen Unterschiede schwer zu erklären.

Was aber im Gebiet Zentralschweiz West auffällt: Der Luchs tappte nicht überall in eine Fotofalle. Die meisten Standorte mit Luchsnachweisen liegen im Zentrum, nördlich des Brienzersees, nordwestlich des Sarnersees sowie in der Region oberes Entlebuch. Im Emmental konnten lediglich an zwei Standorten Luchse fotografiert werden. In der Region um den Pilatus und im nördlichen Entlebuch konnten ebenfalls nur wenige Luchse fotografiert werden. Einige Standorte blieben ganz ohne Luchsnachweise. 

Luchsmonitoring findet alle vier Jahre statt

Diese Bestandesuntersuchungen werden im Auftrag des Bundes in der Regel alle vier Jahre durch Mitarbeiter der Stiftung Kora durchgeführt. Die Zahl und Dichte der Luchsvorkommen werden aufgrund der gemachten Fotoaufnahmen mit der fotografischen Fang-Wiederfang-Methode geschätzt.

Verwendete Quellen
  • Medienmitteilung der Staatskanzlei Luzern
  • Telefonat mit Daniel Schmid, kantonaler Wildhüter
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