So viel zahlt die Stadt Zug für die ehrgeizigen UNO-Ziele
Die Vereinten Nationen haben sich Ziele für eine nachhaltige Entwicklung gegeben. Damit die 17 Punkte bis 2030 umgesetzt sind, muss auch die Zuger Stadtverwaltung handeln. Doch was kostet das?
Der SVP ist aufgefallen, dass eine schleichende Einführung der «Sustainable Development Goals» (SDGs) in der Stadt Zug stattgefunden hat. So begründete die Partei im Frühjahr einen Vorstoss, der nach einer Aufstellung aller Kosten für die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Uno) verlangte. Diese traten am 1. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Kraft.
Im September antworte der Stadtrat und legte die Bücher offen. Für die externe Begleitung von Workshops für Kadermitarbeiterinnen gab die Stadt im Jahr 2020 und 2021 etwa 12'000 Franken aus. Weitere Projekte zu diesem Thema kosteten die Stadt insgesamt etwa 80'000 Franken zuzüglich von Förderbeiträgen (zentralplus berichtete).
SVP fasst nach – wie viel Arbeitsstunden genau?
Doch dies genügt der SVP nicht. In einer kleinen Anfrage verlangte die Partei anschliessend eine «transparente Vollkostenrechnung» der Arbeitsstunden in der Stadtverwaltung, die zwischen 2021 und Mitte 2024 für das Thema SDG verwendet wurden. Auch wie viele Mitarbeiterinnen der Verwaltung an den Workshops teilgenommen haben, wollte die Partei wissen.
Nun hat der Stadtrat erneut geantwortet. Die Orientierung an SDGs sei ein Element der «Regierungs- und Verwaltungstätigkeit», es käme zu keinem «Arbeitsausfall», eine «Auflistung der Anzahl Personen und Stunden mit expliziter SDG-Befassung» sei daher unmöglich. Eine Schätzung allerdings schon.
Rund 1000 Stunden sind in die SDGs geflossen
Insgesamt seien von 2020 bis 2024 etwa 1000 Stunden in die Arbeit rund um SDGs geflossen. Bei einem Stundensatz von 90 Franken für einen städtischen Kadermitarbeiter ergibt das Personalkosten von 90'000 Franken. Dazu kommen die Nutzung der städtischen Ressourcen und die bekannten 12'000 Franken für die externe Begleitung der Workshops.
Der Stadtrat hält die Gesamtkosten von über 100'000 Franken allerdings für vertretbar. «Der öffentlichen Hand ermöglichen SDGs, eine innovative, nachhaltige und inklusive Politik zu entwickeln, welche auf globale Herausforderungen reagiert.» Davon profitiere die Gesellschaft – und auch der Wirtschaftsstandort. Um diese 17 Ziele geht es:
Hinter diesem Autor steckt die Redaktion von zentralplus. Wesentliche Eigenleistungen werden unter den Namen der Autorinnen und Autoren veröffentlicht.