Gefährdete Gesundheit

So gefährlich ist die Blaualge im Zugersee

Das Wasser im Zugersee präsentiert sich derzeit wenig appetitlich. (Bild: Zuger Polizei)

Rötliche, grünliche oder gelbliche schlierenartige Matten treiben am Ufer des Zugersees. Unappetitlich ist nicht nur der Anblick: Der Algenteppich ist für Menschen und Tiere bedrohlich. Besonders Hunde und kleine Kinder sind durch die Algenblüte gefährdet.

Ein schauriges Spektakel erwartet dieser Tage Spaziergänger am Zugersee und am Ägerisee. Das Wasser der sonst so schillernden Seen ist im Uferbereich vielerorts rot gefärbt. Teils treiben tote Vögel auf der Wasseroberfläche. Der Grund? Burgunderblutalgen, umgangssprachlich auch Blaualgen genannt, haben die Seen befallen (zentralplus berichtete).

Und das ist keine gute Nachricht. Denn auch wenn die Algen für die Seen erstmal kein Problem darstellen, sind sie für Menschen und Tiere eine Gefahr. Im Kanton Neuenburg starb letztes Jahr ein Hund an einer Vergiftung durch die Blaualgen.

Blaualgen sind Bakterien

Doch zuerst einen Schritt zurück: Warum kommen die Wassergewächse gerade jetzt? Blaualgen sind streng genommen Bakterien, und zwar sogenannte Cyanobakterien. Sie befinden sich fast überall in freien Gewässern, meist aber in so geringer Konzentration, dass sie ungefährlich sind.

Steigt die Wassertemperatur und gibt es genügend Nährstoffe wie Phosphor und Stickstoff im Wasser, können sich die Lebewesen stark vermehren – es kommt zur Algenblüte. Gerade in der kalten Jahreszeit steigt das warme Wasser zudem an die Seeoberfläche, und damit auch die Blaualgen-Bakterien.

In den Zuger Seen hat nun ein wiederkehrender Wind dafür gesorgt, dass die Algen flächig in Richtung Land getrieben wurden. Sie haben angefangen zu blühen und die rote Farbe im Wasser verursacht.

Auf keinen Fall Wasser trinken

Cyanobakterien produzieren Gifte, die bei hoher Konzentration auch für den Menschen gefährlich sind. Durchfall, Erbrechen oder Hautausschlag gelten als häufigste Symptome. Im schlimmsten Fall kann es gar zu Atemnot kommen.

Eine hohe Gesundheitsgefahr besteht aber, wenn das verseuchte Wasser getrunken würde. Da das bei Erwachsenen eher selten vorkommt, sind besonders Hunde und kleine Kinder durch Blaualgen gefährdet.

Der Kanton hat die Gefahr erkannt

Der Kanton Zug ist aktiv geworden. Mitarbeiter des Zuger Amts für Wald und Wild haben vor wenigen Tagen mehrere tote Vögel aus dem Zuger See geborgen. Sie lagen in angeschwemmten Matten von Burgunderblutalgen. Jetzt will das Amt die Todesursache klären lassen, auch um sicherzustellen, dass die Tiere nicht an der Vogelgrippe gestorben sind.

Wegen des Fundes warnen die Kantonsbehörden vor der Alge und kommunizieren verschiedene Verhaltensregeln. Wenn gebadet wird, soll das Wasser nicht geschluckt und danach sofort geduscht werden. Erkennt man aufgrund des Algenwuchses den Grund im knietiefen Wasser nicht, sollte das Wasser schleunigst verlassen werden.

Für Hunde gelten ähnliche Regeln. Die Vierbeiner sollten im trüben Wasser nicht mehr schwimmen gehen. Wenn Sie mit Wasser in Kontakt kommen, wird Hundebesitzern empfohlen, das Fell auszuspülen. Dadurch wird vermieden, dass die Hunde das Seewasser schlucken.

Verwendete Quellen
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