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Luzern will mehr Biogas und passt seine Strategie an. Mit klaren Zielen und neuen Massnahmen soll die Produktion verdoppelt werden – doch dafür müssen alle Akteure mitziehen.
Biogas entsteht durch die Vergärung von geeigneter Biomasse, wie beispielsweise Gülle, Mist, Bioabfälle oder Klärschlamm. Biogas wird in Biogasanlagen erzeugt und ist ein Gemisch, das zu rund zwei Dritteln aus Methan und zu einem Drittel aus Kohlendioxid besteht.
Im Kanton Luzern gibt es 32 Anlagen, die Biogas produzieren. Der Kanton zählt Biogas zu einem der zwölf erneuerbaren Energieträger, die einen Beitrag leisten, das Klimaziel «Netto null 2050» zu erreichen. Die kantonale Biogasstrategie aus dem Jahr 2013 musste deshalb aktualisiert und den heutigen ökonomischen, rechtlichen und ökologischen Aspekten angepasst werden.
Die Strategie legt gemäss Medienmitteilung der Staatskanzlei ein konkretes Ausbauziel fest und definiert Massnahmen in insgesamt drei Handlungsfeldern und elf Stossrichtungen, um das Potenzial der Biogasproduktion im Kanton Luzern zu nutzen.
Biogas-Produktion soll verdoppelt werden
Eine Analyse zum Potenzial von Biogas findet sich in einem Fachbericht aus 2024. Dieser geht davon aus, dass im Kanton Luzern insgesamt 250 GWh Energie aus Biogas gewonnen werden könnte. Mit einer jährlichen Biogasproduktion von 135 GWh wird dieses Potenzial heute zur Hälfte ausgeschöpft. Um die Verdoppelung zu erreichen, sollen die Kapazitäten aller Anlagetypen (landwirtschaftlich, gewerblich, industriell) genutzt werden, schreibt die Staatskanzlei.
Die Strategie hält in erster Linie Massnahmen fest, die in den Aufgabenbereich der kantonalen Verwaltung fallen. So sollen beispielsweise der Erfahrungsaustausch mit Gemeinden hinsichtlich Grüngutsammlung intensiviert, Planungs- und Vollzugshilfen erstellt und konkrete Projekte unterstützt werden.
Für die Erreichung der kantonalen Ausbauziele sei jedoch das Engagement aller Branchenakteure erforderlich. In die Aktualisierung der Biogasstrategie von 2013 seien deshalb neben den betroffenen kantonalen Dienststellen auch weitere zentrale Akteure wie der Luzerner Bäuerinnen und Bauernverband sowie die EWL und Betreibende von Biogasanlagen miteinbezogen worden.
Fahrplan zur Dekarbonisierung der Gasversorgung
Im nächsten Schritt erfolgt die Umsetzung der Massnahmen der Biogasstrategie. Dabei würden Zielsetzungen, Zeitpläne, Budgetvorgaben und Verantwortlichkeiten definiert.
Bereits gestartet hat die Umsetzung der Massnahme «Erarbeitung einer kantonalen Strategie für die Dekarbonisierung der Gasversorgung» aus dem Planungsbericht Klima und Energie. Diese ergänze die neue Biogasstrategie mit Aspekten wie Power-to-Gas und Bedarfsanalysen an synthetischen Gasen wie beispielsweise Wasserstoff sowie der Umgang mit dem bestehenden Gasnetz.
- Medienmitteilung der Luzerner Staatskanzlei