Mehr Grünflächen

Kriens sagt den Schottergärten den Kampf an

Die Grünen fordern mehr Grünflächen in Kriens. Die Stadt sieht das genauso. (Bild: M. Kieffer)

Schottergärten seien unästhetisch und haben keine ökologische Qualität. Darum fordern die Grünen der Stadt Kriens, dass etwas gegen die Steinflächen unternommen wird.

Gibt es in der Stadt Kriens zu wenig Grünflächen? Geht es nach dem Krienser Einwohnerrat Tomas Kobi (Grüne), ist das der Fall. Im vergangenen August reichte er ein Postulat ein, in dem er weniger Schottergärten und stattdessen mehr Grünflächen forderte. Denn Schotterflächen heizen sich im Sommer zu stark auf, bieten zu wenig Lebensraum für Tiere und Pflanzen und schaden so dem Mikroklima.

«Gerade in Zeiten des Insektensterbens gelten Steingärten als No-Go», schreibt Kobi in seinem Postulat. Ein weiteres Problem bestehe darin, dass Schottergärten keine Wasser-Rückhaltung bei Regen und vor allem Gewittern unterstützen. Mit Wiesen sei diese höher.

Stadt Kriens will ebenfalls mehr Grün

Die Stadt Kriens hat sich dem Postulat angenommen und bestätigt in ihrer Antwort die Problematik. «Schottergärten sind aus stadtökologischen Gründen problematisch», heisst es in der Antwort. Sie seien oft monoton und leblos, haben keine ökologische Qualität, wirken sich negativ aufs Mikroklima aus und vermindern das Wohlbefinden der Bevölkerung. Dabei bezieht sich die Stadt auf die schriftliche Arbeit «Schottergärten und Landschaft» von Evi Rothenbühler von der Universität Bern.

Um künftig mehr Grünflächen zu generieren, hat Kriens bereits einige Massnahmen ergriffen – und weitere in Arbeit. «Die Stadt Kriens fördert schon seit über zehn Jahre extensive Grünräume – beispielsweise beim Friedhof Anderallmend – und schaut zukünftig noch vermehrt darauf, dass die Grünflächen klimaangepasst gestaltet und bewirtschaftet sowie zusätzliche Grünfläche durch Entsiegelung geschaffen werden», schreibt die Stadt in ihrer Antwort.

Seit 2022 und bis 2024 laufe ausserdem ein kantonales Förderprojekt zur Biodiversität, das bestehende asphaltierte Flächen bei Schulanlagen entsiegeln und ökologisch aufwerten soll. «Das Verhindern von Schottergärten kann durch weitere Massnahmen intensiviert werden», heisst es seitens der Stadt Kriens weiter. Gemeint sind etwa das im Rahmen der Ortsplanungsrevision geplante Verbot von Schottergärten, vorbildliches Handeln der Stadtverwaltung sowie Informationskampagnen.

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8 Kommentare
  • Profilfoto von Renate Matt
    Renate Matt, 01.05.2023, 15:27 Uhr

    Ein begrünter und beschatteter-eventuell durch eine schöne Linde-Stadtplatz, würde als «gutes Beispiel» doch sicher taugen!
    Der aktuelle Stadtplatz lädt jedenfalls mich als langjährige Krienser Einwohnerin absolut nicht zum Verweilen ein. Mehr noch, ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich diesen öden und tristen Betonplatz (oder ist es Asphalt?) zum ersten Mal sah…und das in der heutigen Zeit?!

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  • Profilfoto von schaltjahr
    schaltjahr, 01.05.2023, 13:43 Uhr

    Wieder einmal wird die Bevölkerung zum Handeln genötigt .. Das Geheimrezept der Krienser Behörden .. Dem Stadtrat sei wärmstens Empfohlen zuerst mit gutem Beispiel voranzugehen und vor der eigenen Hütte umzubauen. Der Stadtplatz könnte durchaus entsiegelt werden da ihn ohnehin keiner braucht .. Oder hat die Initiative zur Belebung schon etwas gebracht ? War wohl wieder einmal nur heisse Luft ..

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  • Profilfoto von Christian Portmann
    Christian Portmann, 01.05.2023, 12:29 Uhr

    Die Stadt Kriens will mit vorbildlichem Handeln vorangehen, zwei Beispiele gefällig, Innenhof Schappe Kulturquadrat, Stadtplatz….äh nein natürlich habe ich den alten Gemeindehaus Platz beim Lindenpark gemeint 😉
    Leider ein bisschen spät

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  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 01.05.2023, 11:38 Uhr

    Das wichtigste Motiv für Schottergärten ist Faulheit. Man glaubt, mit der Stein-Oberfläche sei das Problem gelöst und der «Garten» müsse nicht mehr gepflegt werden. Tatsächlich lagert sich in den Schottergärten schon nach 1-2 Jahren sehr viel Biomasse an, worauf das Unkraut fröhlich spriesst, die Pilze wuchern und die «cleane» Oberfläche im Handumdrehen nach antiquarischem Güterbahnhof aussieht. Das dürfte nicht im Sinn der Gartenbesitzer sein. Eine sehr gute und übrigens auch sehr pflegeleichte Alternative sind Staudenmischungen, die sogar auf Kies oder Mergel gedeihen können. Dank guter Mischung blüht von März bis Oktober immer etwas. Der Hüslibesitzer hat keinen Aufwand, der Garten macht etwas her, und natürlich freut sich auch die Natur.

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    • Profilfoto von Summer Vögeli
      Summer Vögeli, 01.05.2023, 13:21 Uhr

      Stimmt nicht! Alles, was zwischen den Steinen hindurch wächst, kann man problemlos mit Round-up wegbrennen! Daher ist bein Steingarten unkrautfrei wie am ersten Tag.

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  • Profilfoto von Priska Schättin
    Priska Schättin, 01.05.2023, 06:59 Uhr

    Ich frage mich immer wieder, wieso gewisse Einfamilienhäuser-besitzer so gerne in einer Schotterwüste wohnen… fehlt nur noch das Bahngleis…

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  • Profilfoto von Marie-Françoise Arouet
    Marie-Françoise Arouet, 30.04.2023, 20:14 Uhr

    Es geht weder einen Tomas Kobi noch einen „Stadtrat“ noch sonst irgendjemanden auch nur das Allergeringste an, was Privatpersonen mit ihren Freiflächen tun und lassen. Alles, was wir von dieser Seite aktuell erleben, ist nur ein Vorgeschmack dessen, was passieren würde, wenn sie Mehrheiten hätten.

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  • Profilfoto von rotsanne
    rotsanne, 30.04.2023, 17:22 Uhr

    Vorbildlich! Ich würde es begrüssen, wenn es auch bei uns in Ebikon so viel Engagement geben würde. Leider wird oft immer noch asphaltiert statt entsiegelt und begrünt. Vielleicht bringt das neue Bau- und Zonenreglement ja Besserung?

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